pension:arbeit II

Im Bereich der digitalen Kompetenz wird von außen viel Augenmerk daraufgelegt, dass die Generation 60 plus sich bei den digitalen Medien auskennt. Die genauen Gründe welche dahinter stecken sind mir unbekannt. Wird es gefördert um zu vermeiden, dass die Rentner in der Bank oder im Rathaus die Kundenschalter mit ihrem Papierkram blockieren? Papierkram nennt man dies, wenn man einen Zahlungsauftrag oder einen Antrag auf Heizkostenzuschuss auf einen Blatt Papier in handschriftlicher Form einreicht.

Gut kann ich mich an die Zeit erinnern, als es in der Raiffeisenbank Arnoldstein noch keine Überweisungs- und Geldautomaten gegeben hat. Stattdessen eine Handvoll von geöffneten Bankschaltern, wo ich auf Wunsch Erlagscheine mit Bargeld bezahlen konnte und dafür wurden keine Gebühren eingehoben. Die Kontoauszüge wurden mir von einem Schalterbeamten überreicht, welcher auch die Überweisungsaufträge entgegengenommen hat. Die Einzahlung der Tageslosung und Bargeldbehebungen erfolgten ebenso analog. Für die Beträge bekam ich eine handschriftliche Bestätigung von der Kassiererin. Für Geschäftskunden gab es den einen Fortschritt, dass für uns der Nacht Tresor und ein Postfach zur Verfügung standen.

Über Jahrzehnte waren Senioren oftmals ein lästiges Übel für die Betriebe, denn nach dem allgemeinen Verständnis waren ältere Arbeitnehmer nicht mehr so leistungsfähig. Im Gegenzug erhielten sie aber wegen ihrer vielen Arbeitsjahre ein höheres Gehalt. Sowohl die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer waren darüber glücklich, wenn es von Staatswegen Angebote für einen frühen Pensionsantritt gegeben hat. In den letzten Monaten ist es bei der Beschäftigung von Senioren zu einer Trendwende gekommen. Fast vor jedem Lebensmitteldiskonter steht ein Plakatständer, wo Pensionisten als Mitarbeiter angeworben werden. Im Schulwesen wurden pensionierte Lehrer aufgefordert, aus der Pension in den Unterricht zurückzukehren.     

Für das passive Sporterlebnis gibt es unter den Pensionisten genug Befürworter. Zu den Hits zählen Fußball, Schifahren, Tennis und Autorennen. Wären die Sportübertragungen im Fernsehen eine Motivation zur Fitness, wäre dies ein Beitrag zur körperlichen Gesundheit der 60 plus Generation.