Nürnberger Christkindlmarkt
Während einer Nürnberger Stadtführung meinte der Führer, für den Tourismus von Nürnberg ist Albrecht Dürer genauso wichtig wie Mozart für Salzburg. Für die touristische Vermarktung der Stadt steht er an erster Stelle, gefolgt vom Nürnberger Christkindlmarkt und den Nürnberger Rostbratwürstel. Sind es heute profane Ereignisse welche die Touristen anziehen, waren es im Mittelalter die Wunderheilungen des Stadtheiligen Sebaldus. Seine heilsamen Kräfte lockten viele Pilger in die Stadt. Von den Nürnberger Kaufleuten wurde seine Heiligsprechung durch Geldspenden an den Vatikan gefördert. Auf die Eingangsfrage des Stadtführers, was wir über Nürnberg wissen oder was wir mit Nürnberg verbinden dachte ich an die Nürnberger Reichsparteitage und an die Nürnberger Rassegesetze. Ein wenig auch an das besondere Ambiente des Nürnberger Christkindlmarkt, welcher in Kärnten stark beworben wird. Bevor ich mit dem Zug nach Nürnberg gereist bin, habe ich unter Bekannten nachgefragt, was ihnen zu Nürnberg einfällt? Ob sie eine Empfehlung für mich haben? Zu allererst fielen die Schlagworte Nürnberger Christkindlmarkt und Nürnberger Christstollen. Niemand hat Nürnberg mit den Aktivitäten der Nationalsozialisten oder mit Albrecht Dürer in Verbindung gebracht. Bei der Stadtführung habe ich zwei Fragen nicht gestellt: Zum Nürnberger Ei und zum Leben von Kaspar Hauser. Wer war Kaspar Hauser, welcher sich selbst in Frage gestellt hat und wie wurde er von den Erwachsenen manipuliert. Peter Handke hat dies in einem Bühnenstück verarbeitet. Ein Grund nochmals nach Nürnberger zu fahren und diesen zwei Fragen nachzugehen. Zusätzlich könnte ich eine Führung durch die Bleistiftfabrik Faber Castell buchen und dabei näheres zur Firmengeschichte erfahren. Als Papierhändler in Muse bin ich an der Herstellung von Blei- und Buntstiften interessiert.
Keinen Grund sehe ich darin, wegen der Rostbratwürstel nach Nürnberg zu fahren. Diese haben mich von der Größe und vom Geschmack nicht überzeugt. Bei meinem Aufenthalt habe ich mich durch die Nürnberger Rostbratwurstszene durchgekostet. Den Anfang machte ich im Bratwurst Glöcklein, eine Bratwurstküche seit dem Jahre 1313. Der Geschmack hat sich nicht von den Bratwürstchen beim Frühstücksbuffet im Hotel unterschieden. Die Bratwurstküche befindet sich im Handwerkerhof in der Nähe vom Hauptbahnhof. Auf dem Areal stehen Imbissbuden und Markthütten, verkauft werden Blechspielzeug, Töpferwaren, Schmuck, Strickwaren und Souvenirs.