Ein Sprichwort heißt, „Wie man sich bettet, so liegt man”. Mein Sprichwort heißt, „Wie man sich setzt, so sieht man”. Das man etwas sehen und beobachten kann, hängt davon ab, wo man sich hinsetzt. Die Sitzposition entscheidet. Dies gilt für viele Alltagssituationen, beim Sitzen in einem Park, am Hauptplatz, in einer Fußgeherzone, im Schwimmbad, in einem Cafe oder im Speisesaal. In einem Hotel kann man beim Frühstück viele Leute beobachten. Die beliebtesten Plätze sind die, mit Blick in die Natur, auf einen See, auf einen Berg oder eine Burg. Andere bevorzugen den Blick auf die Menschen, welche das Frühstück vom Büfett holen. Hier lassen sich die verschiedenen Menschen mit ihren unterschiedlichen Essgewohnheiten beobachten. Die einen bedienen sich bei Wurst und Käse, andere mögen es sauer und nehmen Essiggurken, Tomaten und Zwiebel. Andere lieben es klassisch, mit heißen Würstchen, gegrilltem Speck und Eierspeise. Mehr Zurückhaltung üben die Frauen, sie greifen zu verschiedenen Getreidesorten, Früchten und Kompott oder zu Butter, Marmelade und Honig. Jugendliche sind oft selbstsicherer am Büfett, als Erwachsene. Die meisten mögen es üppig. Es gibt die unterschiedlichen Menschentypen mit verschiedenen Umgangsformen am Frühstücksbüfett. Da sind die schnell Entschlossenen, die genau wissen was sie wollen. Die Zauderer, die von einer Anrichte zur nächsten eilen, die einmal von Diesem etwas nehmen, dann etwas von der anderen Seite. Die Fröhlichen, die einfach von jeder Speise etwas nehmen und mit einem vollen Teller zu ihrem Tisch zurückkehren. Manche sehen sich genau um und kosten vor, um dann doch etwas anderes auszusuchen. Auch die äußeren Erscheinungsformen sind grundverschieden. Männer mit Bauchansatz, mit und ohne Bart, zarte Frauen und untersetzte junge Frauen mit sanftem Gesicht. Mollige Senioren und Seniorinnen, spindeldürre Kinder, sportliche Endvierziger, antriebslose Spätberufene mit dem Durchhalteblick.
Der böse Blick.