Nach den Feiertagen, ist es in Möselstein ruhig geworden, der Alltag, die Arbeit steht im Vordergrund. Der Einkauf beschränkt sich auf das Notwenigste, das Alltägliche. Manchmal wird ein Stück dreimal in die Hand genommen und wieder zurückgelegt, weil man es nicht wirklich braucht. Dazu gehören der Reimmichlkalender und der „Alte Bauernkalender”, kurz Mandlkalender bezeichnet. Die Heiligen, der Mond und das voraussichtliche Wetter werden mit Hilfe von Symbolen, Mandln, abgebildet. Vor zwei Jahren hätte man das eine und das andere mitgenommen, aus Tradition. Heute bricht man mit dieser Tradition. Das Wort Finanzkrise, welches aus den Zeitungen und dem Fernsehen überschwappt, lässt auch die Tradition einbrechen.
Aus Tradition kommen zu den Feiertagen bei vielen Familien die erwachsenen Kinder, Geschwister, aus ganz Europa zu einem Besuch nach Hause in den Heimatort. Viele lassen es sich nicht nehmen aus Tradition, zu einer kurzen Begrüßung in das Geschäft zu kommen, um zu hören wie es uns geht. Sie sind weggezogen nach London, New York, Wien oder Klagenfurt. Das Geschäft gehört zu den Kindheitserinnerungen. Manchmal verlangen sie Stollwerk, Dreieckschnitten, Caramba oder Eiszuckerln. Die Zeit für stückweise, offene Ware ist vorbei.
Kommt es zu einem Kontakt mit ehemaligen Schülern, in Werkstätten, Büros oder Gesundheitseinrichtungen, so werden wir freundlich und schnell bedient. Von der Sympathie, mit der wir ihnen begegnet sind, kommt jetzt etwas zurück.
Mandln mochn.