Zu den Jahresregenten des Jahres 2009 zählte Charles Darwin. Ich habe mir einige Fernsehdokumentationen angesehen und in einem „Darwin-Lesebuch“ verschiedene Kapitel gelesen: Aus den Tagebuchaufzeichnungen, der Fahrt mit der Beagle, die Entstehung der Arten, Briefe usw. Die christlichen Kirchen lehnten zu dieser Zeit jede These ab, die den Beweis erbringen konnte, dass sich die Vielfalt der Arten, ob Pflanzen oder Lebewesen, auf natürliche Weise entwickelt haben. Sie haben darauf bestanden, dass alles von Gott genau an diesem Platz und in dieser Form geschaffen wurde, der Mensch eingeschlossen. Charles Darwin hat dies mit seinen Forschungen widerlegt. Als Theologe, zum Priesteramt bestimmt, hat er starke Gewissenskonflikte bekommen, weil er mit der kirchlichen Lehrmeinung nicht übereinstimmte. Ein Teil seiner gesundheitlichen Beschwerden sind bestimmt somatischer Natur gewesen, aus seinen Gewissenszweifeln entstanden.
Diese Bedrängnis kann ich, als lateinischer Erzministrant, nachfühlen. In meiner Jugend gibt es ein ähnliches Erlebnis. In einer Tageszeitung habe ich in einem Aufsatz das Weihnachtswunder, die Menschwerdung Gottes, öffentlich angezweifelt. Die darauf folgenden Wochen habe ich unter Schlafstörungen gelitten und mir die Frage gestellt, wie wird mich Gott für meine abweichenden Gedanken bestrafen? Die christliche Lehre und ihre Dogmen bereiten vielen Menschen Gewissenskonflikte und körperliche Beschwerden. Der Glaube kann eine Hilfe sein, wenn man im Einverständnis mit der Kirche lebt, aber auch ein Stolperstein im Leben.
Jenseits.
Ministrieren durften auch wir. – Aber: Darwin
hatte genau in jenem Jahr 1829 ein Jahr lang
im Christ’s College in Cambridge Theologie
studiert, in dem England es versäumte, für
Algerien eine geeignete Politik zu machen.
In jenem Jahr entstand das Gleichgewicht
der Buchdruckfeindlichkeit des Islams und
der Buchdruckfeindlichkeit unseres
Metternich-Österreich. Dieses Gleichgewicht
hypnotisiert den Erdkreis bis heute. Ein
“Darwinismus” erscheint ja in hohem Maß als
ein Phänomen der Buchvermarktung, macht
man sich die Mühe, genauer hinzusehen.
Den Ausweg weist eigentlich schon das Werk
Friedrich Heers, dem ich 1981 in Graz auf
dem Katholikentag begegnen durfte. Welche
Bibliothek erschiene, um den Ausweg zu finden,
maßgeblich?
Siegfried P. Posch
Herr Siegfried P. Posch!
Darwins “Entstehung der Arten” war einer der ersten Bestseller der Neuzeit. Die kath. Kirche hat es verabsäumt sich wissenschaftlich mit den Naturgesetzen zu beschäftigen.
Gruss schlagloch.
Ist der römische Bürger Paulus “katholisch”?
Aber dazu: erklären für Sie vielleicht zwei
Stellen im NEUEN TESTAMENT zugleich,
weshalb um 754 ganz deutlich eine neue
Epoche des Islams in Damaskus beginnt,
aber auch ganz deutlich eine ganz neue
Epoche der Kirche in Rom? 1100 Jahre
später – 1854 – macht das Dogma des katholischen
Papstes Pius IX. über die Mutter Jesu
http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_IX.
die so auffallend parallele Geschichte in
Damaskus und in Rom scheinbar endgültig
zu einer Geschichte der Feindschaft. Weil
für den Islam das Dogma von 1854 – daß
Maria von ihrer Mutter “unbefleckt”
empfangen worden sei – wohl zu den
unverständlichsten Seiten der “Mariologie”
zählt. Kennen Sie die Autobiographie
Benedikts XVI. AUS MEINEM LEBEN, die
zuerst in italienischer Sprache erschien? Ich
frage wegen der merkwürdig “liberalen”
Seiten in dem Buch über das “Dogma”
von der “Aufnahme Mariens in den Himmel”.
Warum glauben Sie, wird es der Islam
wohl nicht einmal für der Mühe wert erachten,
gegen dieses “Dogma” zu polemisieren?
Hochachtungsvoll
Siegfried P. Posch