geschäfts:gründung

Bei einer Betriebsübergabe liegt der Gedanke an den Anfang, wie alles begonnen hat, ganz nahe. Plötzlich ist einem alles bewusst, als wären zwischen Betriebsübergabe und Betriebseröffnung nur ein paar Jahre vergangen und nicht ein paar Jahrzehnte. Angefangen hat alles am Vormittag des 24. Dezembers, durch ein Inserat in der Volkszeitung, dass in Arnoldstein ein Nachfolger für ein Papierwarengeschäft gesucht wird. Den Ort im Gailtal kannte ich nur von der Kärntnerlandkarte, vom Drautal weit entfernt. Mein Bruder besaß einen VW Käfer, mit abgeteilten Heckfenstern und der Blinker war in der Tür integriert, mit diesem fuhren wir nach Arnoldstein. Der erste markante Eindruck war der viele Schnee rechts und links der Straße. Die Papierhandlung war ob des vielen Schnees nicht zu sehen. Ein paar Jahre später wurde im Ort ein Skilift eröffnet, da gab es in den nächsten Winter fast keinen Schnee. Die Geschäftseinrichtung bestand aus, zu dieser Zeit üblichen Holzregalen und einem Verkaufspult. Die Regale waren schon leer gekauft. Das Geschäft wurde von der Frau eines Offiziers, deren Mann in der Garnisonsstadt seinen Dienst versah, als Nebenerwerb betrieben. Während der Öffnungszeiten saß sie meistens im nahen Caféhaus, von wo sie die Kundschaft holen musste. 

Nach meiner Ausbildung im Papier- und Buchhandel sah ich hier eine Möglichkeit für die Selbstständigkeit. Die Übernahmeformalitäten wurden in den nächsten Tagen abgeschlossen. Mich reizte die Vorstellung, dass ich als Selbstständiger viel Zeit zum Lesen haben werde. Die Zeit für das Bücherlesen ist mit der Vergrößerung und der Übersiedelung des Geschäftes an einen neuen Standort immer weniger geworden. 

Bücherparadies. 

 

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