Vom Servier-personal des Kurhauses wurde ich am Abend meines Geburtstages mit einer Sachertorte überrascht. Durch andere Gäste war ich schon vorgewarnt. Einmal im Monat gönne ich mir gerne ein Stück Sachertorte, eine Spezialität aus Wien. Die überreichte Torte war nicht eine kleinere Variante, sondern die Standardgröße und eigentlich zu viel für eine oder zwei Personen. Bei einer Gesundheitswoche will man sich nicht mit Sachertorte zupflastern. Allein, dass das Geschenk, die Sachertorte Probleme bereitet erschien mir obskur. Kurzeit ist auch Tageszeitungslesezeit und täglich wird darin berichtet, dass soundso viele Flüchtlinge, in verschiedenen Weltregion, nicht wissen wie sie sich ernähren sollen. Mir drückte es auf den Magen, weil ich nicht wusste wie ich mich im Überfluss verhalten soll. Es war gut gemeint, aber plötzlich ein Problem. Nicht nur ein Problem darstellte, sondern zum Streitfall wurde. Ich versuchte dem Personal zu vermitteln, dass ich gerne ein Stück annehme und der Rest der Torte sollte beim Küchenbuffet allen zugutekommen. Es lag wohl ein Missverständnis vor, dass die Torte aus dem Verkehr gezogen wurde. Ich habe später meinen Wunsch nochmals wiederholt und dann geschwiegen. Irgendwo wird Sachertorte ihre Genießer gefunden haben. So verursachte uns nicht der Mangel, sondern der Überfluss Schwierigkeiten. Ein weißes Blatt Papier hat noch niemanden geschadet.
Wunscherfüllung.