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In der Lagunenstadt Venedig sind die meisten Augusttage trotz der vielen Kanäle und einer Brise vom Meer, sehr heiß. Trotzdem streunen eine Fülle von Menschen zur Biennalezeit, auch bei Temperaturen von 35 Grad und mehr, durch die Länderpavillons in den Giardini. Am Vormittag, wo man körperlich noch ausgeruht ist, fällt es einem leicht sich mit den Objekten, Videos, Installationen und Bilder der Künstler auseinanderzusetzen. Nach der Fülle von Ausstellern im Central Pavillon und der Runde durch die Länderpavillons, blickt man am frühen Nachmittag sehnsüchtig auf die gegenüberliegende Seite der Giardini. Dort gibt es eine Fortsetzung der Länderpavillons welche man über eine Kanalbrücke erreicht. Das Überqueren dieser Brücke erlebt man als erfrischende Wohltat, auch wenn man im Kanal nicht baden kann. Der Anblick des Wassers gibt einem neue Kraft.

Auf der anderen Seite erwartet einem ein Spalier von Bäumen und am Ende vom Garten der Österreichpavillon. Ein  längsgezogener, rechteckiger Bungalow mit einer weißen Fassade. Für den Besucher wirkt er von außen und beim Eintreten so, als wäre der Österreichpavillon frisch renoviert worden. Durch die glatten weißen Wände, der Decke und dem Fußboden in schwarz, wirken die großen Räume wie die Eingangshalle eines Designhotels. Dazu in jedem Raum, rechts und links, jeweils eine schmucklose weiße Bank. Schlicht, wie eine vergrößerte Heftklammer. In den ersten Minuten ist man im Zweifel, handelt es sich bei der Bank  um eine Kunstinstallation oder ist es eine Bank zum Ausruhen für die Besucher. Die Schlichtheit und die schwarz-weiß Optik sind nach den vielseitigen Eindrücken am Vormittag erholsam. Es gibt auch keine Musik oder sonstigen Geräusche, einzig die Schritte und das Gemurmel der Besucher.

Beim Verweilen in den Ausstellungsräumen kann ich die fragenden und staunenden Gesichter der kunstinteressierten Besucher beobachten. Sie halten nach dem Kunstwerk, den Bildern oder einer Installation, Ausschau. Manches Mal kommen zweifelhafte Aussagen, ob die Kunstwerke vergessen wurden. Im österreichischen Pavillon ist viel geschehen. Heimo Zobernig hat alle Wände, die Decke und den Boden im Pavillon neu beschichtet und so dem Pavillon ein neues Aussehen gegeben. Der anschließende Innenhof wurde neu bepflanzt und zu einer Oase in der Bilder- und Skulpturenflut in Venedig. Besucheräußerungen sehen manchmal in den gepflanzten Bäumen, im neu strukturierten Garten, die Lösung des Kunsträtsel. Entspringt das Outfit von der Aufsicht einem Wunsch von Heimo Zobernig? Der junge Mann ist ganz in schwarz gekleidet, die Schuhe, die Hose, das Hemd, bis zu den schwarzen Haaren.

Vor sechs Jahren war der österreichische Beitrag zur Biennale von anderer Art. Hingucken… 

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