Als Kind stand ich immer staunend vor einem Kellerfenster in Nußdorf. Das Fenster gewährte einen Blick in die Werkstatt eines Bastlers, die Nachbarn sagten eines Fliegerdamischen. Er hatte mehrmals den Versuch unternommen mit selbstkonstruierten Flugschwingen von Nußdorf nach Olsach zu gleiten. Alle Flugversuche endeten zumeist sehr hart auf dem Wiesenboden. Für uns Kinder war sein Hobbyraum ein lohnendes Ausflugsziel, weil er uns verschiedenes mechanisches Spielzeug und bewegliche Figuren vorführte.
Ein neues Fluggerät beflügelt heute die Fantasie der Menschen, es sind dies die sogenannten Drohnen. Sobald sie preislich erschwinglich sein wird, wird sie sich so schnell verbreiten wie das Handy. Es ist anzunehmen, dass in manchen Familien ein Drohnenbausatz unter dem heurigen Weihnachtsbaum liegen wird. Die Drohne wird zum liebsten Spielzeug der technikverliebten Menschen werden und wohl bei nützlichen und unsinnigen Aktionen eingesetzt. Wie etwa einem Freund vier Häuserblock weiter mit Hilfe der Drohne eine Bohrmaschine zurückzugeben oder der Freundin im Nachbarort ein Stück vom selbst gebackenen Christstollen zum Kaffee zu servieren. Es wird um unsere Köpfe so summen, als würden wir von einem wild gewordenen Bienenschwarm verfolgt.
Vor kurzem hat die Kleine Zeitung berichtet, in Velden sei eine Frau um Haaresbreite ein Unfallopfer einer fehlgesteuerten Drohne geworden. Sie ist außer Kontrolle geraten und hätte besagte Frau beim Wäscheaufhängen fast am Kopf getroffen. Das Optimale wird sein, wenn jeder der es möchte zu einer fliegenden Drohne wird. Ist es Zufall, dass Red Bull mit dem Werbeslogan, Red bull verleiht Flügel, einen Umsatzrekord erreicht? Schlummert im Menschen immer noch die Sehnsucht zu fliegen wie ein Vogel?
Höhentauglichkeit