In den Strand- und Hallenbädern Kärntens war man bisher mit Verboten und Geboten sehr zurückhaltend. Es war fast alles erlaubt, solange es andere nicht störte oder gegen die Hygiene verstößt. Lei lossn, der heimliche Grundsatz in Kärnten. In diesem Sommer hat sich bei den Baderegeln und bei der Sichtbarkeit der Baderegeln einiges geändert. Im Land befinden sich eine erhebliche Anzahl von Flüchtlingen, die aus einem anderen Kulturkreis, mit anderen Badesitten kommen und kaum die deutsche Sprache beherrschen. Zusätzlich gibt es gesellschaftliche Auffassungsunterschiede was die Wahrnehmung von leichter Badebekleidung betrifft. Dies betrifft die einheimischen Mädchen und Frauen, welche sich ganz selbstverständlich im Bikini oder im raffinierten Badeanzug zeigen, ohne das sie damit sexuelle Signale anstreben. Anders wird dies von den arabischen Migranten gesehen, die in der freizügigen Badebekleidung eine erotische Aufforderung sehen. Missverständnissen will man mit entsprechenden Piktogrammen entgegenwirken.
Wie dies klappen wird und ob die Regeln auch akzeptiert und eingehalten werden, wird man erst am Ende der diesjährigen Badesaison bewerten können. Eine andere Seite betrifft, wie die heimische Bevölkerung auf die Badeanzüge der Musliminnen, die Burkini, reagieren wird? Für Gesprächsstoff, hoffentlich nicht für Konfliktstoff, ist in dieser Badesaison gesorgt. Man wird an den Badeseen nicht nur über die Wasser- und Lufttemperatur reden.
Bikini & Burkini