„Hier ist die Welt noch in Ordnung“, denkt man sich als Besucher, Wanderer oder Radfahrer, wenn man in einen Ort ankommt der überschaubar ist. So empfinde ich, sitze ich auf der Bank vor der Totenhalle in Vorderberg. Eine Rastpause, auf der Fahrt mit dem Fahrrad von Hermagor nach Villach. Die Felder sind abgeerntet, die Konturen der gegenüberliegenden Berge sind auch im Licht der Sonne nicht mehr so scharf. Der Ortsfriedhof eignet sich für einen Spaziergang, Mama mit ihrem Sohn. Der Dreijährige, mit Sturzhelm, tritt mit dem Roller nebenher. Für alle Fälle führt die Oma den Kinderwagen mit. Gemeinsam besuchen sie das Grab des Opas. Ein Arbeitsteam errichtet gerade einen Grabstein. Es ist so warm, dass einer von ihnen mit nacktem Oberkörper arbeitet.
In der Nähe vom Friedhof befindet sich das Paradies, ein Kunstprojekt von Cornelius Kolig. Paradies und Friedhof liegen hier und im Alltag nahe beinander. Vom Wald kommt das Kreischen einer Motorsäge, von der Straße das Tuckern eines Motorrades. Fahr nicht fort, kauf im Ort. Mit diesem Spruch auf der Fensterscheibe wirbt der Tante Emma Laden am Dorfplatzl um Kunden. Im Dorfladen ist auch eine Gaststube integriert. Beim Zahlen ist Zeit für den Dorftratsch, für lebenswichtige Fragen: „Was wirst du heute Kochen“?, „Spaghetti mit Fleischsoße“. Vor dem Geschäft die Dorflinde, von Sitzbänken umzäunt. Beim Kirchtag der Platz für den Lindentanz. Bei der Lindenwirtin ist kein Zimmer mehr frei.
Dem Obahuba an Tusch…
Dorfläden, gibt es die noch?
Ich kaufe Bücher meist immer noch beim Buchhändler – man kann schwätzen über die Neuerscheinungen und immer wieder mal schauen, ob sich am bevorzugten Regal was neues anbietet.
Die Leseprobe wird dagegen im Internet genutzt, um etwas sicherer zu gehen.
Hallo Gerhard!
JA, diese Greißler gibt es noch. Für Vorderberg wäre es ein herber Verlust, wenn es dieses Geschäft nicht mehr gäbe. Für Bedarfsartikel und Schwätzchen.
Gruss schlagloch.