Bei der Testfahrt in Pörtschach erfasst mich eine kindliche Stimmung, einmal schaue ich nach vorne, dann nach hinten und zur Seite. Mit Neugierde beobachte ich was passiert, wenn ein Auto aus einer Parklücke fährt oder Radfahrer irritiert mitten auf der Fahrbahn halten? Diese Situationen meistert das Roboterauto gekonnt, wobei das hindernisbedingte Halten sehr abrupt erfolgt. Beim Wegfahren und Halten fehlt der erfahrene Fuß des Menschen.
Eine sogenannte Operateurin, welche von Gesetzes wegen in Österreich vorgeschrieben ist, fährt im Bus mit. In der Hand hält sie eine Konsole, welche stark an die Steuerung für ein ferngesteuertes Spielzeugauto erinnert. Während der Fahrt, auf Nebenstraßen, hat es nie eine gefährliche Situation gegeben. Wie das Fahrgefühl im Berufsverkehr oder im Reiseverkehr auf der Autobahn ist, lässt sich in Pörtschach kaum simulieren. Es war Neugierde, welche uns in den smarten Bus steigen lässt und der coole Effekt anderen gegenüber. Wer bereit ist, in einem Fragebogen, seine Erfahrungen mit dem autonomen Fahren bekannt zugeben, wird mit einem Freigetränk belohnt.
Es könnte zu ähnlichen Effekten gegenüber von autonomen Fahrzeugen kommen, sollten diese in größerem Umfang eingesetzt werden, wie in den Kindertagen des Automobils. Damals war es die Frage, ob die hohe Geschwindigkeit für den Menschen zuträglich ist? Des Weiteren, ob es zu Unfällen kommt, wenn sich Pferdekutschen und Benzinkutschen begegnen. So stellt sich heute die Frage, wie das Verkehrsgeschehen ablaufen wird, wenn sich Autos mit einem Fahrer am Steuer und autonom fahrende Fahrzeuge begegnen werden? Außer den Fußgängern wird ein Gefahrenpotential das Aufeinandertreffen der Roboterauto mit anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern sein. Viele Autofahrer werden versuchen zu beweisen, dass sie die besseren Lenker sind, besser als ein Computerprogramm. Sie werden den autonom fahrenden Fahrzeugen Fallen stellen.
Fallensteller