Ist es möglich sich der Botschaft, Christus der Retter ist da, zu entziehen? Diese ist viel näher bei den Menschen und besser zu verstehen, als die akrobatischen Wortwendungen und theologischen Verstrickungen, welche sonntäglich auf die Kirchenbesucher niederprasseln. Die Hoffnung auf einen Erlöser gibt es über Jahrtausende und jedes Jahrhundert hat an den Wortschrauben gedreht, die Deutungsbolzen verändert und eine Feinabstimmung probiert. Es verläuft dabei gerade so, wie wenn man durch ständige Updates den PC verbessern will. Mit der Zeit stellt man fest, er reagiert immer langsamer. Eine Möglichkeit ist, den Auslieferungsmodus wiederherzustellen. Nach einem arbeitsreichen, von Freuden und Kummer geprägten Leben, will man sich für fünf Minuten in den Urzustand der Kindheit zurückversetzen lassen.
Die Mutter, ein Bergbauernhof mit einer großen Familie, hatte erst recht am Heiligen Abend viel zu tun. Zu den täglichen Arbeiten, wie die Hühner und die Schweine zu füttern, kam noch das Aufputzen des Christbaumes und das eine und andere Geschenk wollte verpackt sein. Am Herd kochte das Abendessen, Selchwürstel mit Sauerkraut. Zu den Weihnachtkeksen wird ein Glühmost vorbereitet. Ihre Hände rührten sich von morgens bis abends, sie waren immer tätig. Erklang am Weihnachtsabend im Radio, jeweils fünf Minuten vor fünf, sechs und sieben Uhr abends, das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“, setzte sie sich auf einen Stuhl beim Küchentisch und legte ihre Hände in den Schoß. ALLEN LESERINNEN UND LESERN EIN FRIEDVOLLES WEIHNACHTSFEST