corona:burnout I

Abseits der Coronakrise gibt es andere Problemfelder, welche einem angesichts der Coronapandemie wie ein Freundschaftsspiel vorkommt. Bei einem Fußballmeisterschaftsspiel steckt man seine ganze Kraft in das Match, bei einem Freundschaftsspiel riskiert man nicht allzu viel. Vor allem keine körperlichen Verletzungen davontragen, nur soweit gehen, dass man ein gutes Bild hergibt. Wie oft handeln wir so, es geht darum gegenüber anderen einen guten Eindruck abzugeben. Wir sind oft nur zu einem Drittel ehrlich, wenn wir von uns selbst ein Bild inszenieren. Verfügt man über einen gewissen Status in der Öffentlichkeit, in der Kommune, so wird man pedantisch, um sein eigenes Bild nicht durch falsches Verhalten zu schädigen. Nichts fürchtet man mehr als vor Zeugen durch eine Unpässlichkeit seinen perfekten Ruf zu ruinieren. Die Anstrengung sich immer von der Top Seite zu zeigen hat eine belastende Seite, welche man weder sich noch anderen eingesteht. Im besten Fall kommt es zu einem Eingeständnis, wenn aus der inneren Anspannung körperliche Beschwerden erwachsen.

Dies können Probleme mit dem Schlaf oder der Verdauung sein, bei manchen schlägt sich die Anspannung auf der Haut durch. Es kann auch unser stärkstes Äußerungsmittel, die Sprache betreffen, wir stottern. Verhaspeln uns beim öffentlichen Sprechen. Es gibt ein bekanntes Beispiel, der griechische Universalgelehrte Demosthenes. Meldete er sich bei einer Diskussion zu Wort oder wollte er die Menschen unterrichten, fing er trotz seines Wissens zu stottern an. Von den Menschen wurde er verhöhnt. Indem er gegen die Meeresbrandung redete, gelang es ihm sein Stottern zu überwinden. Heute setzt man alles darauf ein gutes Bild abzugeben. Klappt es nicht wie gewünscht, dann kommt es zum Zusammenbruch, zum Burnout. Fällt jemand im Berufsalltag wegen Burnout aus, ist dies ein Statussymbol.

Ist das Burnout ein Alleinstellungsmerkmal der Berufstätigen? In der Coronapandemie verbreitet sich das Burnoutvirus auch unter den Pensionisten. Die Regierung sieht sich auf dem richtigen Weg, dass die ältere Bevölkerung zuerst geimpft wird. Dafür wird mit großem medialem Einsatz und Steuergeld mit riesigen Anzeigen in allen Medien geworben, Österreich impft.