Ohne Fahrradhelm unterwegs zu sein ist für manche im fortgeschrittenen Alter eine Herausforderung oder ist es Leichtsinn? Inzwischen ist allgemein bekannt, dass die folgenschweren Verletzungen bei einem Sturz mit dem Fahrrad Kopfverletzungen sind. Es fühlt sich wie ein letzter Rest von Freiheit an, keinen Fahrradhelm zu verwenden. Der Vergleich, auf einem Marktgelände sich zu weigern einen Mundnasenschutz zu tragen, drängt sich in Corona Zeiten auf.
Mir gibt zu denken, dass die Hautschäden auf dem inzwischen kahlen Kopf, welche zeitraubend behandelt werden müssen, mit dem regelmäßigen Tragen einer Kopfbedeckung hätten verhindert werden können. Dieses unbedacht sein hat bei älteren Männern Tradition. Das Vorsorge– und Gesunddenken hat sich in den 80er Jahren entwickelt. Die guten Vorsätze kommen bei der derzeitigen älteren Generation oft zu spät. Die Veränderung der Trink- und Essgewohnheiten, dass Rauchen abgewöhnen und sportliche Aktivitäten. Zum Teil herrscht Fatalismus, warum sollte man im fortgeschrittenen Alter auf eine kalorien- und fettreiche Ernährung verzichten? Vielleicht sind es nur mehr ein paar Jahre die man richtig genießen kann oder wird man dafür mit einem frühen Herzinfarkt oder Gehirnschlag bestraft? Hinzugekommen ist im letzten Jahr das Risiko schwer an dem Coronavirus zu erkranken. Macht es Sinn nach fünfzig Jahren auf die Zigarette und drei Achterl Wein zu verzichten, das letzte Vergnügen im Alter?
Bei den Seniorenreisen kann ich beobachten, dass der altbewährte Schweinsbraten und das panierte Wienerschnitzel am öftesten gewählt werden. Bei den Beilagen wählen die Senioren eine zeitgemäße Variante, Pommes Frites mit Ketchup. Diese Vorliebe haben sie von den Enkeln übernommen. Keine Süßspeisen ohne eine Portion Schlagsahne, dabei wird kräftig zugelangt. Steckt hinter den eingefahrenen Essgewohnheiten der Wille dem Reiseveranstalter nichts zu schenken oder werden alle Unkenrufe ausgeblendet?