Schon in Normalzeiten, wann waren diese, vermeidet die Partnerin, wenn möglich, eine öffentliche Toilette zu benützen. Egal ob Einkaufszentrum, am Bahnhof, im Stadtpark, am Drau Ufer oder auf einem Autobahnparkplatz. Auch ich bin kein Freund öffentlicher Toiletten, wobei wenn notwendig ziehe ich Toiletten in Museen oder Bibliotheken vor. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die WC- Anlagen in Museen schon in der Gestaltung von anderen öffentlichen WC unterscheiden. Aus dem einen Grund, weil sie in die künstlerische Planung der Museen miteinbezogen wurden. Diese erfreuen sich größerer Reinlichkeit, da die Benützer im Wesentlichen respektierlich mit den Anlagen umgehen. Die adäquate Verwendung der Klosettanlagen in Museen oder Konzerthäusern sagt auch etwas über das Niveau der Besucher aus. Gerade in Pandemiezeiten ist dies ein Vorteil, da wir erkennen welche Bedeutung den Hygienemaßnahmen zukommen. Im Moment sieht es danach aus, dass die Pandemie keine Kurzstreckenläuferin ist, sondern wohl über die Marathondistanz hinaus weiterläuft.
Händewaschen und Desinfizieren habe ich schon erwähnt. Abstand halten in größeren Menschenmengen schließt mit ein, dass Feste und Veranstaltungen kaum stattfinden. Es ist nicht zu verübeln, dass es uns während der Weihnacht- und Silvesterzeit magisch hingezogen hat, einen Stadtbummel zu machen. Uns kindlich darüber gefreut haben im Jänner, auf der Kärntner Straße in Wien oder im Kunsthistorischem Museum, auf unbekannte Gesichter und Menschen zu stoßen. Es hat dem Gemüt gutgetan in sorglose, staunende und unterhaltsame Gesichter zu blicken. Mit Gleichgesinnten den Ausführungen der Führerin durch die Sonderausstellung Tizian im Kunsthistorischem Museum zu folgen. Wie viel Sinnlichkeit die Modelle Tizian ausstrahlen, dabei war dies eine Zeit mit strengen sittlichen Vorgaben. Unter dem Druck der Pandemie getraut man sich derzeit nicht einmal den besten Bekannten die Hand zu reichen. In den jetzigen Pandemiezeiten zieht man gerne Vergleiche, welche Hygienemaßnahmen man in früheren Zeiten bei Pest und Cholera getroffen hat. Sieht man von den heutigen medizinischen Maßnahmen, Medikamente und Impfstoffe ab, die Hygienemaßnahmen waren dieselben: Absonderung sprich Quarantäne der Infizierten, Einsatz von Desinfektionsmitteln wie Kalk und Weihrauch. Wem es finanzielle möglich war, Flucht aus den Städten auf das Land, wo man mit weniger Menschen in Kontakt gekommen ist.