sechs:personen

Zu Beginn des siebenten Lebensjahrzent stelle ich mir die Frage ob Menschen, welchen ich vor Jahrzehnten begegnet bin noch leben, was diese Personen heute machen? Dabei können es Personen sein welche mich in meiner Entwicklung geprägt haben oder von denen ich beeindruckt war. Zumeist denken wir dabei an die Eltern, an Lehrer und Lehrerinnen, eventuell an Erzieher und Arbeitgeber. Bei dieser Suche will ich mich spontanerweise auf sechs Personen beschränken, wobei ich hier bewusst Eltern und Lebenspartner weglassen möchte.

Mir fällt sofort meine Volksschullehrerin in der 2. Klasse in St. Paul ob Ferndorf ein. Als Schüler habe ich sie bildhübsch empfunden und sie hat uns begeistern können. Mit Freude haben wir bei ihr Lesen, Rechnen und Heimatkunde gelernt. Aufmerksam haben wir ihren Geschichten und Sagen von Heiligenblut und dem Großglockner gelauscht. Dazu hat sie uns Dias von der grandiosen Bergwelt gezeigt. Von der Volksschule Heiligenblut ist Frau Eberharter nach St. Paul versetzt worden. In diesem Frühjahr ist sie sehr betagt verstorben. Eine weitere Lehrerpersönlichkeit war der Deutschprofessor Schinner, im Gymnasium Tanzenberg. Meine Aufsätze durfte ich des Öfteren den Klassenkameraden vorlesen. Dort unterrichte auch der Lateinprofessor Braunegger. Er hat uns spannende Geschichten von den Pharaonen, den Griechen und den Römer erzählt, statt lateinische Grammatik zu pauken.

Bei der 20. Jugendkulturwoche in Innsbruck lernte ich die spätere Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek kennen. Für mich als Dorfliterat war sie eine exotische, erotische Frau. Der Theologe Konrad Köll, damals Leiter der Cusanus Akademie in Brixen, war eine herausragende Priesterpersönlichkeit. Schon vor Jahrzehnten hat er sich über den strafenden Gott hinweggesetzt, welcher von den Landpriestern und den Ortspfarrern verkündet wurde. Er hat uns Seminarteilnehmer die Last der Schuld genommen, vom liebenden und barmherzigen Gott gepredigt. Fasziniert hat mich mit seinem Wissen der Historiker August Walzl. Bei einem Interview für das Nachrichtenblatt Arnoldstein und in einer Diskussion hat er seine Kenntnisse zur Kriegs- und Nachkriegszeit des Alpen Adria Raumes ausgebreitet. In späteren Jahren hat es mir an Vorbildern gefehlt, da ich sehr früh in die Selbstständigkeit geraten bin. Für andere, hoffe ich, bin ich zumindest Erinnerungsperson, wenn sie an ihre Schulzeit in Arnoldstein denken.

Der Himmel ist ein sehr großer Mann: Roman von [Peter Zimmermann]

Ein Buchhändler, das Kind, ein Ritter. Das Kind blickt nach vorn, der Buchhändler zurück, der Ritter hat die Zeit überwunden. Peter Zimmermanns neuer Roman handelt von nichts weniger als dem Leben, er führt zusammen, was uns Menschen eint. Ein großer und wunderschöner Roman mit dem Schauplatz Arnoldstein.