grund:einkommen II

Menschen, die sich ein komfortables Leben leisten wollen, werden sich trotz BGE eine Arbeitsstelle suchen müssen. Mir kommt vor, dass BGE ist eine Beruhigungspille der Politik, um die Wähler bei Laune zu halten. Wohl um davon abzulenken, dass viele Reformen die im Gespräch sind, nicht den gewünschten Erfolg bringen werden. Wir sollten zuallererst einen Ausgleich zwischen arm und reich und zwischen Entwicklungsstaaten und Wohlfahrtsstaaten schaffen. Wer derzeit reich oder in einer wohlhabenden Familie lebt, wird diesen Startvorteil auch in das Zeitalter des BGE mitnehmen.

Die Ursache, dass sich Chefs von internationalen Konzernen für ein Grundeinkommen einsetzen dürfte darin liegen, dass sie das Ende des Konsumrausches heraufdämmern sehen. Es muss einen neuen Anreiz geben, damit Menschen wieder mehr konsumieren. Eine breite Schicht von Menschen ist ob ihres geringen Einkommens als Konsumenten nicht relevant und andere Schichten verlieren ihr Interesse an den Gütern des Alltags. Gegen diesen Verfall gilt es etwas Neues zu erfinden, was einen größeren Effekt hat als große Werbeversprechen. Wie bei einem neuen Konsumschub Umweltbedürfnisse eingebunden oder berücksichtigt werden können bleibt im Dunkeln. Ich bin misstrauisch, steht in einer Broschüre der Satz: „Das BGE und die damit verbundene Änderung der Gesellschaftsordnung ist die Lösung für alle Gegenwarts- und Zukunftsfragen und der Beitrag zur Verhinderung der Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich“. Für mich ist eine solche Aussage einfach hochmütig.

Vielleicht kommt es zu einer Entflechtung von Verdienst und Erwerbsarbeit, wenn uns in naher Zukunft Künstliche Intelligenz viele Arbeiten, auch Denkleistungen abnehmen wird. Wird uns die KI mit Vorschlägen für unsere weitere Zukunft überraschen?

Über Jahrhunderte wurde im Buch der Bücher die Stelle bei Matthäus zu wenig beachtet: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie“? Mit den Thesen zum BGE hinken wir der Vision der Bibel um Jahrhunderte hinterher.

grund:einkommen

In Europa schmelzen die Arbeitsplätze dahin, ein Klimawandel bei den vorhandenen Arbeitsplätzen. Nach den Schlagwörtern Wohlstand für alle, Vollbeschäftigung und unbegrenztes Wirtschaftswachstum, gibt es ein neues Schlagwort: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle (BGE). Die Eckpunkte sind, jeder Erwachsene erhält ein monatliches Einkommen von € 1000.–, unabhängig davon, ob er einer Erwerbsarbeit nachgeht oder nicht. Dafür entfallen sonstige Sozialleistungen. Wobei die verschiedenen Proponenten für BGE bis jetzt keine gemeinsame Basis und Strategie haben. Die Beträge für das BGE differenzieren zwischen € 800.–bis zu € 2.500.–. Die einen wollen den Betrag schon ab dem ersten Tag nach der Geburt auszahlen, andere mit der Volljährigkeit. Nach dem Motto wer bietet mehr, erhofft sich jeder Zirkel mehr Zulauf und Mitglieder für die eigene Plattform. Die Stimmung gleicht einem Wahlkampf, wo auch die Wahlversprechen in die Höhe geschraubt werden, um mehr Stimmen zu lukrieren. Was umgesetzt wird, ist marginal. Ziel ist es, dass bei einer Absicherung der Grundversorgung jeder seinen persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten nachgehen kann. Man geht davon aus, der Mensch ist ein Wesen, welches aus sich heraus lernen und sich beschäftigen will. Bei Eigenversuchen, abseits der allgemeinen Schulpflicht, wurde festgestellt, dass Kinder wissbegierig sind und von sich aus Rechnen, Schreiben und Lesen lernen wollen. Darunter wird es einzelne Ausnahmen geben, welche phlegmatisch sind oder einfach nicht lernen wollen. Ähnliches kann ich mir beim Streben nach Arbeit vorstellen, wo ab einem bestimmten Alter der Wunsch entsteht, etwas Sinnhaftes zu leisten.

Ob es möglich sein wird unsere Infrastruktur zu erhalten, wie wir es gewohnt sind, wird sich weisen. Zum Anderem werden diejenigen, die Gutes leisten, sich dies gut bezahlen lassen. Einen geschickten Handwerker zu bekommen ist schon heute eine Seltenheit. Welcher Betrieb wird dann noch Professionisten ausbilden? Wahrscheinlich wird man für eine Lehrstelle einen Beitrag bezahlen müssen und nicht wie heute eine Lehrlings Entschädigung erhalten. Die Einführung des BGE wird wahrscheinlich die Stunde der Zuwanderer. In dieser Situation ist die Entwicklung der Lebensmittelpreise offen.

ganz:gesund

Von fürsorglichen Menschen wird man darauf aufmerksam gemacht, ein runder Geburtstag wäre ein Anlass über ein Testament nachzudenken. Die vielen Glückwünsche könnten einen tieferen Hintergrund haben. Nicht zufällig kommen Rückfragen, ob man wieder ganz gesund ist, gibt es noch Restbeschwerden oder einen chronischen Verlauf? Dies könnte die momentane Genesung in einem anderen Licht erscheinen lassen. Es braucht nur einen gesundheitlichen Stolperstein, wie eine Erkältung und die nächste Gesundheitskrise wird ausgelöst.

Was verbirgt sich hinter dem heutigen Anspruch ganz gesund zu sein?  Wir haben ein Menschenbild welches vom Power geprägt ist. Dabei unterscheiden wir nicht zwischen den verschiedenen Lebensaltern. Der Fünfzigjährige oder der Siebzigjährige soll im Alltag dieselbe Power bringen, wie der Dreißigjährige. Dabei braucht es im Leben eines Fünfundsechzigjährigen, um sich wohl zu fühlen, nicht den Elan eines Fünfunddreißigjährigen. Mit zwei Drittel der früheren Energie ist er bestens bedient. Was bedeutet man ist wieder ganz gesund?  Nichts anderes, als dass man die wichtigsten Tätigkeiten selbst durchführt und ein wenig Spaß und Freude am Leben hat.

Lebensfreude

fern:wärme I

Autofahrer, welche auf der Bundesstraße zwischen Arnoldstein und Villach unterwegs sind spüren, dass die Fahrbahn enger wird. Es gibt einzelne Bauabschnitte, wo die Leitungen für den Transport der Fernwärme von der Müllverbrennung Gailitz nach Warmbad Villach verlegt werden. Das Ende dieser Arbeiten ist absehbar. Beim Vorbeifahren ist man überrascht, welche massiven Rohre für die Fernwärme verlegt werden. Auffallend ist die dicke Ummantelung, die Isolierung, welche den Wärmeverlust verhindern soll. Die Länge der Leitung beträgt geschätzte fünfzehn Kilometer. Einer Zeitungsnotiz entnehme ich, dass der Wärmeverlust bei dieser Strecke vierzig Prozent beträgt.Trotz dieses Handikap wird es für die Kelag, den Kärntner Energieversorger, ein Geschäft sein, die Fernwärme in Villach zu verkaufen. Effizienter, als wenn die Abwärme in die Luft geblasen wird. Ein weiterer Grund warum die Fahrbahn, gegenüber den Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende, schmäler geworden ist, es wurde ein zweispuriger Fahrradweg entlang der Bundesstraße angelegt. Zusätzlich gibt es zwischen Bundesstraße und Radweg einen breiten Grünstreifen.

Für die Autofahrer, welche jahrzehntelang die Bundesstraße zwischen Arnoldstein und Villach benützt haben, bedeutet dies eine Umstellung ihrer Fahrgewohnheiten. Vor der Errichtung des Radweges war die Fahrbahn in manchen Bereichen vierspurig, auf jeden Fall dreispurig. Man konnte bei Bedarf gefahrlos zu einem Überholvorgang ansetzen. Jetzt bedarf es der ganzen Aufmerksamkeit, dass man nicht über die Mittellinie oder die Randlinie fährt. Kommt es zu einer Begegnung mit einem Lkw, die zumeist am Strich der Mittellinie daherkommen, rückt man aus Respekt mit dem Pkw zum Straßenrand. Erschwerend für die Autofahrer ist, dass trotz des bestehenden Fahrradweges immer noch Radfahrer mit „Rennräder“ auf der Fahrbahn unterwegs sind. Normalerweise ist die Benützung des Fahrradweges vorgeschrieben, die Straßenbenutzung nur erlaubt, wenn es sich um eine Gruppe von Rennfahrern handelt.

Radtraining