Der Trend zu Unisex-Toiletten…

…wird sich als Vorteil erweisen.

Im Bioladen will jedes Produkt in die Hand genommen werden. Dieser bietet völlig andere Produkte als ein Lebensmitteldiskonter an, wie sie in jedem Villacher Stadtteil zu finden sind. Wer die Welt aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers beobachtet muss neu sehen lernen. Für Rollifahrer sind einige Waren in den Regalen zu hoch, die anderen zu tief. Sie erfassen die Welt nur rund um den Äquator, die obere und untere Halbkugel bleibt verschlossen, außer es reicht jemand Stück für Stück aus dem Regal. Der Fahrer wird zum Vorleser, alles ist für den Menschen mit dem aufrechten Gang konzipiert. Die süßesten Trauben hängen am Höchsten. Es gibt verschiedene körperliche Einschränkungen, bei der Beweglichkeit, beim Sehen und Sprechen, beim Hören, bis zu Situationen und Begebenheiten nicht richtig zu erfassen. Erstmals zu erkunden, wo und wie kann man sich mit dem Sitzmobil geschickt durch die zusätzlichen Verkaufsständer schlängeln und dabei nirgends anstreifen? An einem Kleid hängenbleiben oder eine Vase umstoßen. Wer den Luxus genießen will, soweit die körperlichen Kräfte reichen, und einen Shopping Bummel durch mehrere Geschäfte macht, der muss als Immobiler vorausdenken: Sind die WC barrierefrei, besser, gibt es ein behindertengerechtes WC und eine Vorlaufzeit einrechnen, bis man das WC erreichen kann.

Weiterlesen

Bloggen…

...mehr als nur Texte im Netz? .

Schon in meinen Anfangsjahren als Blogger habe ich mir darüber Gedanken gemacht, kann ich meine Blogtexte unabhängig von meiner Alltagssituation, von meiner Alltagsbefindlichkeit schreiben? Sind die Texte eine „Verlängerung“ meiner alltäglichen Kommunikation, eine Unterstützung für meine Sichtweisen? Hilfreich in Situationen wo ich in der Öffentlichkeit unter Druck geraten bin oder sich gravierende Lebensveränderung eingestellt haben? Sei es im privaten und beruflichen Bereich oder auf lokaler Ebene. Wenn ich psychisch unter Druck gerate, dann sehe ich im Bloggen eine Fortführung zu den handschriftlichen Einträgen in den Tageheften. Eine Klärung der Gedanken und wenn möglich die Ausarbeitung einer Gegenstrategie. Das Tierische in uns reagiert auf einen Angriff mit einem Gegenangriff und will eine Entscheidung herbeiführen. Einige Blogtexte befassen sich mit meinem Übertritt in die Pension, mit der geglückten Geschäftsübergabe der Buch- & Papierhandlung. Bei wem in den nächsten Monaten der Übertritt in den „wohlverdienten Ruhestand“ bevorsteht, kann ich diese Blogtexte empfehlen. Unabhängig davon, welchen Beruf sie/er ausübt. Wer sich in verschiedene Blogs vertiefen will, findet auf der Datenseite der Blogwochen 2025 dafür eine Vielzahl von Links und Themen.

Weiterlesen

Worin besteht…

der Sinn zu Fantasieren ?

Zu den Heiligen Zeiten, Allerheiligen, Weihnachten und Ostern,durften wir das Internat Tanzenberg verlassen, ich freute mich auf das Heimkommen. Ich tauschte den beheizten Schlafsaal im Knabenseminar gegen die unbeheizte Stube im Bauernhaus, die Waschräume mit Warm- und Kaltwasser gegen einen Waschzuber in der Küche. Das Schreibpult im Studiersaal gegen den Küchentisch für alle. Das Bett im Internat mit feiner Bettwäsche gegen einen Strohsack mit schweren, verschlissenen Gulder und in einer Ecke vom Schlafzimmer lagernden Birnen und Nüsse zum Trocknen. Mit klammen Fingern habe ich später auf einer gebrauchten mechanischen Remington Schreibmaschine im Dachboden vom Bauernhaus meine ersten Kurzgeschichten geschrieben. Diese Schreibmaschine und deren Bedienung hat für mich denselben hohen Stellenwert wie es heute mein Laptop hat. Das Zusatzfach Maschinschreiben in der Berufsschule leistet heute noch gute Dienste beim Arbeiten am Bildschirm. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der PC das gesprochene Worte in Buchstaben umwandelt. Ein Freudentag war es, wenn im Internat ein Jausen Paket eingetroffen ist und sich darin auch eine Schokolade oder eine Rolle Kekse befanden. Zu allererst las ich den Brief, welchen die Mutter geschrieben hat, das Briefschreiben war in Frauenhand. Meine Schwester gehört zu denjenigen, welche auch im Zeitalter von Facebook und Wats App Glückwunschkarten und Briefe schreiben. Zu meinen Gepflogenheiten gehört ihre Postkarten und Briefe über einen längeren Zeitraum in der Ecke vom Esstisch aufzuheben. Eine WhatsApp Nachricht bekommt eine Aufmerksamkeit von einer halben Minute und zumeist ist die Gefühlsregung schon vorgegeben, mitgeschickt mit einem Smiley.

Weiterlesen

Geschwisterpaar…

balanciert über die Brücke.

Bei grün fahre ich in die Kreuzung ein, da fährt ein Auto aus der Querstraße direkt auf mich zu. Instinktiv mache ich eine Ausweichbewegung und schaffe es knapp an seiner Motorhaube vorbeizukommen. Dies war arschknapp, ein Dankgebet an meinen Schutzengel. In manchen Situationen glauben wir fest daran, wir hatten in einer brenzligen Lage einen Schutzengel. In der Volksfrömmigkeit gehören Nothelfer und Schutzengel zum Glauben dazu. Solche Geistwesen und ihre Präsenz versuchen spirituelle Maler mit kreisförmigen Pinselstrichen in ihren Bildern auszudrücken. Wobei die hohe Anzahl an kreisförmigen Bewegungen und Linien das Spirituelle betonen sollen. Dazu gesellt sich die Farbe Gold in der Annahme, nur mit dieser Farbe dem Höchsten gerecht zu werden. Gerne verweisen sie darauf, dass den Pinsel die Eingebung und die Intuition geführt haben. Die Intuition wird nach Quadratzentimeter bezahlt, es verdient sich besser, wenn man ursprünglich ein größeres Bildformat und etwas mehr Goldpatina wählt.

Weiterlesen

haarschnitt

Wer heute so naiv ist, unabhängig ob Frau oder Mann und zu einem Friseur kommt, um sich die Haare zu färben oder schneiden zu lassen, die oder der wird als erstes gefragt, vor der Begrüßung, ob man einen Termin hat. Unverständliches Kopfschütteln, wenn dies verneint wird. Eine aufmerksame Behandlung erfährt man nur dann, wenn man vorher einen Termin vereinbart hat. Ich verstehe es so, wer von den Jüngeren, gewinn- und zukunftsorientierten Männern hat noch Zeit, eine halbe Stunde im Friseursalon Platz zu nehmen um auf einen Haarschnitt zuwarten. Während meiner Selbstständigkeit war es für mich eine willkommene Pause, wenn ich beim Friseur eine halbe Stunde warten musste. Es war dies eine gute Gelegenheit mit anwesenden Bekannten oder Zufallsbekanntschaften über Gott und die Welt in das Gespräch zu kommen. Heute bleiben die meisten Wartenden stumm und beschäftigen sich mit ihrem Smartphone. Die neue Generation von Salonbesitzerinnen schätzt ihre Freizeit mehr, als ein spontanes Bedürfnis ihrer Kundinnen für eine neue Frisur. Montags oder Samstag öffnen sie ihren Salon nur, wenn es genug Anmeldungen gibt. Die eigenen Pläne für den freien Samstag haben Vorrang vor einzelnen Kundschaften. Diese Praxis findet auch Eingang, befindet sich der Salon in einem Einkaufszentrum. Bewusst verzichten die Friseure auf die Zufallskunden.

Dieses Prozedere ist bei den Fußpflegesalons dasselbe. Wer spontan kommt, wird oftmals in die Irre gehen. Früher hat es geheißen, wer nicht zu fragen wagt, läuft leicht in die Irre, heute frag Google. Dieses Spektrum lässt sich für fast alle Körperanwendungen ausweiten, egal ob Massagen, Fango, oder die Zeiten im Fitnessstudio. Ein neues Phänomen macht sich breit, für die Pflege von den Haarspitzen bis zu den Zehennägeln braucht es eine Vorreservierung. So sind wir verplant und niemand schafft den Alltag ohne seinen Terminkalender am Handy.