FLUR:reinigung

Im Frühjahr gehört am Bergbauernhof  zu den ersten Arbeiten das Saubermachen der Felder, die Flurreinigung. Dazu gehört das Glattstreichen der Maulwurfshügel, die nach der Schneeschmelze sehr zahlreich sind. Ein Augenmerk liegt darin, größere Steine aus der Wiese zu entfernen und an den Wiesenrand zu legen. Die Erde hat sich den Winter über bewegt und Steine „ausgebrütet“. Dort, wo die Wiesen an Hecken oder Laubwälder grenzen, wird das Laub mit dem Holzrechen zusammengerechnet und Äste entfernt. Alles wird an einer Stelle am Wiesenrand deponiert und beim Mistausführen zum Hof mitgenommen.

Die Notwendigkeit der Flurreinigung gibt es auch auf den Feldern zwischen den Wohnbauten,  der Völkendorfer Wohnsiedlung, der Abfall ist ein anderer. Dort sind es die Überreste von den Silvesterraketen , alle Arten von leeren Getränkeflaschen, Mineralwasser, Limonaden und Bier. Jede Art von Dosen, wie Red Bull, Coca Cola, aber auch Fischdosen und leere Dosen von Fleischschmalz und Hundefutter. Vielerlei Plastikverpackungen, von Schokoladen, Chips, Zuckerln und Erdnüssen.  Alle Sorten von Plastiktragtaschen, vieles hat nicht den Weg in die Mülltonne gefunden. Dazwischen findet man auch exotisches, wie Faschingsmaske und Souvenirteller. 

Sauberland.

EIN:fluss

Der Wert eines Menschen wird von vielen daran gemessen, wie viel Macht und Einfluss jemand ausübt. Man beneidet jene, die in der Gemeinde oder im Bezirk Einfluss besitzen. Im Vordergrund steht dabei der politische Einfluss und dieser wird oft überschätzt. Den wirklichen Einfluss üben jene aus, die das Kapital haben und damit die politischen Mandatare beeinflussen können. Sie nehmen die Arbeitnehmer als Geisel und lassen sie gegen Subventionen frei. Schon oft hat sich die “starke Hand” der Gewerkschaft vom Kapital besiegen lassen. Das Militär spielt in Österreich keine bedeutende Rolle, in anderen Staaten schon. Jede politische Richtung versucht auf den einzelnen Bürger Einfluss zu nehmen. Würde der durchschnittliche Bürger befragt werden, wer den stärksten Einfluss im Staat ausübt, dann würden wahrscheinlich die Namen der Regierungsmitglieder fallen. In Österreich zusätzlich der Name eines Kleinformatblattes, welches wegen seiner großen Verbreitung die Politik und die Wirtschaftsgrößen beeinflusst. Die stärksten Einflüsterer, die Werbung, beginnt bereits bei den Kindern, sie können der Werbung am wenigsten Widerstand entgegensetzen.

In immer stärkeren Maße verändern wir die natürlichen Abläufe der Natur und beeinflussen so die Umwelt, nicht immer zum Vorteil. Dem Einfluss des Menschen entzieht sich die Zeit. Es ist nicht möglich die Zeit, das verstreichen der Zeit, zu beeinflussen. Vom Gefühl lässt sich die Zeit verschieden definieren, man sagt, dass die Zeit einmal schneller und dann wieder langsamer vergeht. An der gemessenen Zeit ändert dies nichts. Die Zeit würde es nicht mehr geben, wenn wir sie anhalten, beschleunigen oder bremsen könnten.

Zeitlos.

ANTI:virus

Die Printmedien und das Fernsehen warnen täglich vor den Betrügereien im Internet. Eine Ursache dafür könnte sein, dass sie im Internet eine Konkurrenz sehen. Man will das Internet nicht vorsätzlich schlecht machen, aber es fügt sich gut in die Medienpolitik der Zeitungen, dass es im Web Vorkommnisse gibt, die nicht in Ordnung sind. Es kommen Emails die einen auffordern, für die Überweisung einer Erbschaft, die Kontodaten zu übermitteln. Betrüger plündern dann illegal das Konto.  Es gibt die Webseiten mit Pornografie und Kindesmissbrauch. Bei einiger Vorsicht kann man es vermeiden, dass man auf einen Internetbetrug hereinfällt. Die Virensoftware filtert vieles heraus.

Viel direkter wird oft per Fax versucht, Eintragungen und Werbeeinschaltungen in unseriösen Telefonbüchern oder Branchenbüchern zu ergaunern. Dabei gibt wird das Logo einer staatlichen Institution verwendet, versehen mit einer dicken Überschrift : „Eintrag gratis“  Dazu die Aufforderung das Blatt rasch zurückzufaxen. Liest man das Kleingedruckte sieht man, welche Verpflichtungen man mit seiner Unterschrift eingehen würde. Dafür müsste man tausende Euros zahlen, ohne Nutzen.

Die Versuchung.

TAGES:tipp

Hat man über Jahrzehnte in einem Fachgeschäft als Verkäufer gearbeitet, Waren bestellt, ausgepackt und eingeräumt, sowie Kunden beraten und bedient, dann kann man es sich schwer vorstellen, dass man von einem Tag auf den Anderen nicht mehr so viele Kontakte mit Menschen haben wird. Während des Verkaufen wurde einem vieles erzählt, ohne das man danach gefragt hat. Es war selbstverständlich, dass man sich zu aktuellen Ereignissen geäußert hat, einmal belustigt, ein andermal besorgt. Oft hat man den Pessimismus für die Zukunft, der von den älteren Kunden gekommen ist, die auf einer sicheren Basis stehen, nicht geteilt und auf positive Aspekte hingewiesen.

Hatte ich in der Reinigungsannahme Dienst, haben mir die Frauen die erstaunlichsten Geschichten darüber erzählt,  wie die Flecken in die Hose, in das Kleid oder auf die Krawatte gekommen sind. Meistens wurde erzählt, wo es passiert ist, bei einer Hochzeit, Geburtstagsfeier, Ballbesuch oder zu Hause. Dazu gleich wo das Kleidungsstück gekauft wurde, wie viel es gekostet hat und wielange man es schon trägt. Ähnliches passierte, wenn ich Retourpakete für Modeversandhäuser entgegengenommen habe, dabei waren es hauptsächlich Kundinnen. Die häufigste Ursache warum etwas zurückgeschickt wird ist, dass das Kleid, die Bluse oder der Mantel im Katalog viel schöner ausgesehen hat, als er jetzt in Wirklichkeit ist. Manches Mal ist der Retourgrund die falsche Größe, man hatte die Hoffnung, dass die kleinere Größe noch passen würde. Es gab Bestellungen für mehrere Modelle, damit man zu Hause in Ruhe probieren und gustieren kann.

Die größere Auswahl.

KRATZ:baum II

Charly wurde vor einigen Tagen abgeholt. Undine verhält sich unauffällig, ihr ist noch nicht bewusst, dass er nicht kurzzeitig weg ist, sondern für immer. Hört sie aus dem Vorraum ein Geräusch, hebt sie den Kopf und schaut ob Charly auftaucht. Zwischendurch läuft sie vom Fressen weg und macht einen Blick  aus der Küchentür um zu sehen, wo er bleibt. Gehen wir zu sehr von unseren Empfindungen aus, wenn wir überlegen was Tiere fühlen?  Beim Fressen haben sie sich auch in der Streitphase verstanden, jeder hat sich auf sein Futter gestürzt und den anderen in Ruhe gelassen. Nach dem Fressen war die Lage gespannt, Charly hat sich aus der Küche nicht hinausgewagt und ist dort sitzen geblieben, bis er einen Ausbruchversuch gestartet hat. Durch den Vorraum ist er in das Bad gerannt und hat sich hinter der Waschmaschine versteckt. Heute haben wir aus  Lavamünd die Nachricht bekommen, dass Charly gut angekommen, aber noch verschüchtert ist. Es wird nicht lange dauern und er wird mit seiner „Kratzpfote“ verlangen was er will und braucht. In einer Woche wird ein zweiter Beipackzettel nachgeliefert.

Mit Hilfe von Google Earth  haben wir sehen können, wo seine neue Heimat ist. Das Haus liegt mit anderen Häusern, etwas entfernt von einer Landesstraße, inmitten von Wiesen und Felder. In einiger Entfernung ein Wald und noch weiter entfernt die Drau. Diese Umgebung wird Charly vor neue Herausforderungen stellen, es bieten sich aber auch neue Möglichkeiten. Er hat im Sommer den Aufenthalt auf der Loggia geliebt, jetzt kann er in der freien Natur seinem Jagdtrieb freien Lauf lassen.

Großwildjäger.