Den Schuh mit…

… Zeitungspapier auspolstern.

Viel denkt man darüber nach, wie man einem nahestehenden Menschen eine Freude machen kann. Unter Freude stellt sich jeder etwas anderes vor. Gerne wird bei dieser Gefühlsregung zwischen Groß und Klein unterschieden. Es gibt viele Beiwörter welche dem Wort beifügt werden: Eine richtige Freude, eine unverhoffte Freude, sich freuen wie ein Kind. Mit der Kindheit verbindet man gerne Momente an ungetrübten Frohsinn. Zumeist verbunden mit ein wenig Wehmut, als gäbe es im späteren Leben keine gleichwertige Freude. Das Freude und Glück keine Gegenstände sind, welche wir kaufen können erfährt breite Zustimmung. Wie ich oft höre, dann wären nur Reiche glücklich. Die Erinnerungen über welche Begebenheiten, bei welchem Geschenk, ich mich als Kind gefreut habe sind blass. Am meisten freute ich mich über die Zeit in einem Buch zu lesen. Schon auf dem Heimweg, erlaubte es die Jahreszeit, blätterte ich in dem Buch aus der Schulbibliothek. Mein Bücherwunsch an das Christkind, in der ersten Klasse des Gymnasiums, ist mir in lebendiger Erinnerung: Götter Gräber und Gelehrte. Dieses Buch befindet sich noch heute im Bücherschrank und hat alle Wohnungswechsel mitgemacht. Bei den Weihnachtsgeschenken gehörten warme Bekleidung für die kalte Jahreszeit an die vorderste Stelle. Auf dem Bergbauernhof war die Kälte im Winter allgegenwärtig. Die Große Küche war der einzige beheizte Raum im Haus. Die Schule, die Kirche und die Gemischtwarenhandlung, der Bahnhof und die Bushaltestelle waren etwa eine Stunde Fußmarsch entfernt. In den sechziger Jahren herrschten im Winter im Drautal sibirische Temperaturen.

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Geschwisterpaar…

balanciert über die Brücke.

Bei grün fahre ich in die Kreuzung ein, da fährt ein Auto aus der Querstraße direkt auf mich zu. Instinktiv mache ich eine Ausweichbewegung und schaffe es knapp an seiner Motorhaube vorbeizukommen. Dies war arschknapp, ein Dankgebet an meinen Schutzengel. In manchen Situationen glauben wir fest daran, wir hatten in einer brenzligen Lage einen Schutzengel. In der Volksfrömmigkeit gehören Nothelfer und Schutzengel zum Glauben dazu. Solche Geistwesen und ihre Präsenz versuchen spirituelle Maler mit kreisförmigen Pinselstrichen in ihren Bildern auszudrücken. Wobei die hohe Anzahl an kreisförmigen Bewegungen und Linien das Spirituelle betonen sollen. Dazu gesellt sich die Farbe Gold in der Annahme, nur mit dieser Farbe dem Höchsten gerecht zu werden. Gerne verweisen sie darauf, dass den Pinsel die Eingebung und die Intuition geführt haben. Die Intuition wird nach Quadratzentimeter bezahlt, es verdient sich besser, wenn man ursprünglich ein größeres Bildformat und etwas mehr Goldpatina wählt.

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Moment Geduld…

…dauert eine Ewigkeit.

Ein unangenehmer Moment für einen PC-Anwender ist, kommt nach dem Einschalten am Bildschirm die Mitteilung, haben sie noch einen Moment Geduld, das Programm startet in Kürze. Wenn die Kürze gefühlt schon eine Ewigkeit dauert und in der Real Tim circa fünfzehn Minuten vergangen sind und immer noch kommt dasselbe Mantra. Währenddessen beschuldige ich mich meines eigenen Unvermögens, dass ich der Aufforderung, es sind neue Einstellungen vorhanden, nicht widerstehen konnte. Jetzt bleibe ich in der Warteschleife gefangen.  Eine Vielzahl von Tastenfunktionen habe ich schon durchgeführt, geblieben ist: Haben sie noch einen Moment Geduld, die Daten werden gesammelt. Würde der Laptop nicht mehr hochfahren, wäre für mich der finanzielle Verlust im Hintergrund, tragischer wäre der ideelle Verlust. Es befinden sich immer Kurztexte und Entwürfe am PC, welche nicht veröffentlicht wurden oder noch nicht extern abgespeichert wurde. Nach meiner Erfahrung ist es mir unmöglich einen Gedankengang ein zweites Mal festzuhalten, es fehlt beim neu verfassen die Spontanität des ersten Augenblicks. Der ideale Zeitpunkt, das starke Bedürfnis zu schreiben, unterliegt manches Mal dem anerzogenen Pflichtbewusstsein, alle Handgriffe im Haushalt davor bis zur Vollkommenheit durchzuführen. Unter dem Pflichtbewusstsein leidet das Schreiben. Würde ich dieselbe Vollkommenheit in christlichen Belangen anwenden, würde ich dem Wunsch Jesu, bemüht auch so vollkommen zu sein wie es der Vater im Himmel ist, sehr nahekommen. Wie üblich komme ich über das geistige Stadium eines landläufigen Christen nicht hinaus. Plötzlich hat es mit der Wiederherstellung beim PC geklappt.

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Ich wurde…

...kein Parlament Stenograph.

Von meiner Psyche lässt sich positives vermerken, die lokale Freude über das Ende der Hüftschmerzen hat sich zu einer Ganzkörperfreude ausgeweidet. Ist das Training mit Freude verbunden und das Radfahren macht Spaß, so wartet auf mich nach einem sportlichen Vormittag die Zubereitung eines Mittagessens. Zu meinen Aufgaben im Haushalt gehört das Tiefkühlmenü zuzubereiten und dazu einen frischen Salat zu servieren. Der frühe Nachmittag endet mit dem Wegräumen der Geschirrutensilien und danach stellt sich eine Müdigkeit ein, welche ich nicht zur Seite schieben kann. Dagegen kann ich mich noch so kräftig wehren. Nach dem Hinsetzen am Relax Sessel und der Schlaf zwingt mich für ein Stündchen zum Innehalten. Manchmal ärgere ich mich darüber, zumeist akzeptiere ich diese Warnsignale. Ansonsten kommt es zu gefährlicheren Warnsignale, als eine Portion Schlaf.

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Nach der Reha…

…den inneren Bremser ausschalten.

Heute ist es in wenigen Fällen ein Blatt Papier, die meisten Texte werden am PC verfasst. Bei mir geschieht es zweigleisig, die ersten Notizen für einen Text, die Stichwortgeber, erfolgen mit einem Kugelschreiber in einem handlichen A6 Notizheft. In diesem Jahr überschreite ich bei meinen nummerierten Notes die Zahl dreihundert. In manchen Zeiten gibt es so viele Ereignisse und Beobachtungen, dass ich es nicht schaffe diese zu Papier zu bringen. Darüber kann ich mich ärgern, wenn ich versäumt habe wesentliche Inputgeber zu notieren. Die größten Zeiträuber sind die notwendigen Alltagsdinge, welche auf meinen Schultern lasten. Ich besorge den Haushalt und die notwendigen Alltagsdinge. Ein Hindernis ist mein fortschreitendes Alter, Mitte der Siebzig, dies kann ich nicht ausblenden. Nach meinem Empfinden bin ich in einer bevorzugten Lage, da ich eine altersentsprechende, gute körperliche Form aufweise. Die vor zwei Jahren erfolgte Hüftoperation hat meinen Allgemeinzustand nicht gemindert, sondern sie war Ausgangspunkt für einen Schub meine Gesundheit zu kräftigen.

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