augeninnendruck

Ungläubig nahm ich dies zur Kenntnis.

Im letzten Jahrzehnt hat es die PC- Software geschafft die gesprochenen Worte in Schrift zu verwandeln. Dies funktioniert auf meinem PC gut bei Word 365 und gleichzeitig wird auch die    Rechtschreibung überprüft und ausgebessert. Man muss sich heute am PC keine Sorgen um die Rechtschreibung machen, ob k oder ck, ob m oder n, ob Klein- oder Großschreibung. Eine weitere Variante ist, sich den Text vorzulesen lassen und somit das Auge zu umgehen. Gewohnheitsmäßig fixiere ich einen Augenarzt Termin und nehme diesen wahr. Die Sehkraft gehört zu dem wichtigsten Zulieferer eines Schriftstellers. Das Leben wahrzunehmen bedeutet seine Umgebung zu beobachten. Bei meinem letzten Kontrolltermin beim Augenarzt bestätigte sich eine, von vielen Patienten gemachte Erfahrung, dass die Diagnose auch etwas mit dem behandelten Arzt zu tun hat. Seit mehreren Jahren warnte mich der aufgesuchte Augenarzt, dass sich mein Augeninnendruck im oberen Grenzbereich bewegt. Immer wieder stellte er den Beginn einer Therapie, tägliches Eintropfen eines Extrakts zur Senkung des Augeninnendruckes, in den Raum. Um den Zeitpunkt nicht zu übersehen, es dem Zufall zu überlassen, empfahl er regelmäßig den Ultraschall für den Sehnerv. Eine ärztliche Leistung welche vom Sozialversicherungsträger nicht bezahlt wird.

Aus familiären Gründen wurde ich gezwungen den Augenarzt zu wechseln, was ich wegen der größeren Praxisräumlichkeiten angenehm empfand.  Bei meinem bisherigen Arzt war alles auf kleinstem Raum konzentriert. Ob ich die dritte Zeile bei der Leseprobe lesen konnte, konnten auch die Patienten, welche im Wartezimmer Platz genommen haben, mitverfolgen. Keine angenehme Situation. Diesmal erfolgte die Kontrolle der Sehleistung in einem eigenen Untersuchungsraum, ohne mithörende Patienten. Die Messung des Augeninnendruckes durch den Augen Facharzt brachte eine Überraschung. Das Ergebnis war im mittleren Bereich, gemäß des Alters. Ungläubig nahm ich dies zur Kenntnis. Auf meine Nachfrage, wie es zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann erklärte der Dozent, die eine ältere Messmethode sei unverlässlich. Mit der Empfehlung, in drei Jahren wäre eine Kontrolle nötig, verließ ich erleichtert die Ordination.

krankenkassefassung

Beschäftigt sich die optische Industrie mit dem Klimawandel?

Für die Glasbeschichtung bedeutet das Tragen der Brille beim Schwimmen kein Problem, in der Sauna könnte es zu Schäden an den optischen Gläsern kommen. Während des Saunaganges Brillen weglegen, nicht alle Brillenträger, ob männlich oder weiblich, werden über dieses Handicap glücklich sein. Hitze würde für optische Gläser ein Problem darstellen, bei welcher Temperatur es zu Defekten kommt, konnte die Augenoptikerin nicht genau angeben. Ich dachte an die Zukunft und fragte, ob sie auf einer Fachmesse oder bei einem Meeting schon gehört hätte, dass sich die optische Industrie mit dem Klimawandel beschäftigt? An Legierungen forscht, welche dem Klimawandel gerecht werden. Von ihrer Seite gab es darauf keine Antwort. Bei nächster Gelegenheit werde ich einen Verwandten kontaktieren, welcher bei der Firma Zeiss tätig ist, ob er darüber etwas aus dem Labor gehört hat.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Brille vom Gebrauchsgegenstand einer Sehhilfe, in ein modisches Accessoire verwandelt. Die Brillenfassung wird auf den Typ des Trägers und den gegebenen Anlass abgestimmt, wie ein Hut oder die Schuhe. Für Frauen und Männer werden sie zum modischen Highlight, welche den persönlichen Charakter verstärken. Zeige mir deine Brille und ich sage dir, welcher Typ du bist. Viele leiden unter dem überbordenden Wechsel der Modelle und Farben bei der Bekleidung, dieselbe gilt auch bei den Brillenfassungen. Die bekannten Modeschöpfer und Kosmetikmarken bieten spezielle Kreationen bei den Brillenrahmen an. Vor Jahrzehnten gab es den Hinweis, dies ist eine Fassung der Krankenkasse, dies bedeutete die Kosten wurden zur Gänze von der Gebietskrankenkasse bezahlt. Jahrelang bin ich meinem Brillentyp mit kleinen Variationen treu geblieben. Nach dem Motto, nicht die Brille prägt meine Visage, sondern mein innerer Charakter. Es war zuletzt einen Versuch wert, dass ich um eine Spur breiteren Brillenrahmen gewählt habe. Ob mir die neue Brille gut zu Gesicht stehen wird, wird sich in der Reaktion der Lebensgefährtin zeigen. Bis zur Abholung der Brille in vierzehn Tagen beim Optiker habe ich noch eine Schonfrist.

zeissaktien

Zehn Sekunden im Blindflug unterwegs.

Nach der Verordnung einer Brille durch den Augenarzt ist die Auswahl einer neuen Brillenfassung etwas Besonderes. Die Dioptrien sind vorgegeben, für die Gläser wähle ich Qualität, im europäischen Raum Zeiss Gläser. Diese haben sich bei meinen Gleitsichtbrillen bewährt. Auf die Verwendung von Zeiss Gläsern lege ich Wert, da ich als Alternative zum Sparbuch ein paar Zeiss Aktien besitze. Das Sparbuch ist in den letzten Jahren in Verruf geraten, gilt als altmodisch. Gerade als Angehöriger der älteren Generation habe ich gute Erfahrungen mit dem Sparbuch gemacht. Heute steht es unter dem Motto: „Es war einmal…“.  Die Zeiss Aktien erweisen sich seit dem Kauf als keine gute Alternative zum Sparbuch, sie rutschen immer mehr in das Minus.  Dagegen waren die drei bis fünf Prozent Zinsen am Sparbuch ein Erfolgserlebnis. Ob mein Betrag von etwa siebenhundert Euro etwas zur Kurssteigerung der Aktien beitragen wird, werde ich in drei Monaten feststellen. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es.

Ich bin schon seit sechzig Jahren Brillenträger, je nach Ausbildung des Optikers erfahre ich zu den Gläsern etwas Neues. So auch bei meinem letzten Besuch, dass durch die Blau Tönung der Gläser ein Großteil der UV-Strahlen herausgefiltert werden. Dies ist ein Schutz für die Augen, damit sie nicht mit UV-Strahlen bombardiert werden. Bei einer optischen Sonnenbrille erweitert sich die Funktion um den Blendschutz, durch die dunkle Färbung wird man nicht von den Sonnenstrahlen geblendet. Vorneweg, ich bin kein begeisterter Sonnenbrillenträger. Ich finde es unhöflich, wenn ich oder das Gegenüber bei einem Gespräch die Sonnenbrille nicht abgelegt wird. Meinerseits habe ich das Gefühl, diese Person will vor mir etwas verheimlichen. Bei einem Gespräch will ich meinem Gegenüber in die Augen schauen. Ich kann mich an eine kurze Zeit erinnern, wo ich eine Brille getragen habe, welche sich bei starkem Sonnenschein verfärbt hat. Im Freien war sie ein vollwertiger Ersatz für eine Sonnenbrille. Betrat ich einen Raum bildete sich die Tönung zurück. Bei dieser Variante ist im Straßenverkehr ein Handicap aufgetreten. Nach der Einfahrt in einen Straßentunnel hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert bis sich die Gläser angepasst haben. Kein angenehmes Gefühl, wenn ich etwa zehn Sekunden im Blindflug, unterwegs war.  Wer den Autobahnabschnitt zwischen Villach und Udine kennt, kennt auch die vielen Tunnels und hier ist es ein Vorteil, wenn ich Sehens unterwegs bin.

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Zeitungsdrüberflieger zwischen Buttersemmel und Kaffee.

Bei meinen Recherchen musste ich ein wenig neugierig sein, will sagen unverschämt sein, um von den Beteiligten oder den Anwesenden mehr über den Unglückhergang zu erfahren. Die Zeit, dass bei einem Verkehrsunfall oder Wohnungsbrand dreizehn Smartphones gezückt werden und jeder stellt seine Fotos online sollte erst kommen. Waren die Nachforschungen ergiebig, dann zierte den Bericht unter der Schlagzeile der Hinweis „Eigenbericht der Volkszeitung von Franz Supersberger“.  Nahm ich am nächsten Tag die druckfrische Zeitung in die Hand und las meinen Namen, dann war ich stolz darüber. In den ersten Monaten machte ich mir Gedanken, wer wird in meiner Heimatgemeinde Ferndorf meine Berichte lesen? Umso mehr namentliche Berichte von mir in der Zeitung erschienen, umso mehr Informationen bekam ich zugespielt. Dem Journalistenberuf eilte schon damals der Ruf voraus, ein hektischer Job zu sein. Der Prototyp des damaligen Journalisten war ein Kettenraucher, Kaffeetrinker und erlag einem Herzinfarkt. Nach meiner heutigen Einschätzung war es gegenüber dem Sekundentaktjournalismus von heute eine beschauliche Zeit. Als pensionierter Zeitungsleser empfinde ich, vieles schon einmal gelesen zu haben, dies können sich die Zeitungsdrüberflieger zwischen Buttersemmel und Kaffee nicht vorstellen.

Wer als Rentner tagsüber dem ORF Fernsehprogramm huldigt, kann sich mit „Guten Morgen Österreich“ wecken lassen. Aus den wenigen Sendungen welche ich konsumiert habe kann ich das Schema erkennen, die Inhalte folgen den Brennpunkten der Jahreszeiten und den Festen wie sie in den meisten Familien in Österreich gefeiert werden. Dabei gibt es von einem Jahr zum nächsten kaum wirklich neues. Lieber als täglich noch mehr News zu vereinnahmen besteht bei den Senioren das Bedürfnis sich mit jemanden über das Gelesene und das Gesehene zu unterhalten. Hier gibt es im Pflegesystem eine Schwachstelle, dass die Pflege Kräfte welche in das Haus kommen die Zeit dafür nicht haben. Deren Zeit Management ist genau auf die Pflegehandgriffe abgestimmt, dabei bleibt keine Minute für nicht notwendige Sätze übrig. Ersatz könnte ein KI-Medium sein, als neuer Gesprächspartner. Wer in einem Museum oder auf einer Future Messe sich mit einer KI unterhalten hat, empfindet das Gespräch wie mit einem Menschen. Menschliches Wissen, Erfahrungen und Erlebnisse verbergen sich in jeden Fall hinter den Antworten.

redaktionsaspirant

Die Verkehrsunfälle, Einbrüche und Raufereien werden zur Routine.

In der Zeit des intensiven Arbeits- oder Familienprozesses gibt es oft den Seufzer, hätte ich nur mehr Zeit um ausführlich die Tageszeitung oder gemütlich ein Buch zu lesen. In der Rente ist man abrupt nicht mehr so glücklich darüber, dass jetzt dafür genug Zeit zur Verfügung steht. Wer die Möglichkeit hat über Monate die Tageszeitung ausführlich zu lesen wird dies als langweilig erleben. Ereignen sich keine außerordentlichen Ereignisse wie Wahlen in Österreich und USA, Regierungskrisen, kriegerische Konflikte und Naturkatastrophen, dann gibt es ein großes Potenzial an Wiederholungen. Bei den Lokalnachrichten, den Gerichtsreportagen oder den wieder kehrenden Vertröstungen der Politiker,  dass in den nächsten Monaten und Jahren dies und jenes umgesetzt wird.  Die Erneuerung der Bildungspläne, die Energieversorgung optimiert wird und die vielen neuen Arbeitsplätze welche die Bundesregierung schaffen will. Zum Jahresbeginn hagelt es an neuen Versprechungen vom Politikerhimmel. Als Rentner langweile ich mich darüber, weil ich dies schon oft gehört habe. Es klingt banal, auch die täglichen Verkehrsunfälle,  Einbrüche oder Raufereien werden zur Routine. Die Wiederholungen der Lokalereignisse erlebte ich als Redaktionsaspirant der Kärntner Volkszeitung Anfang der siebziger Jahre. Täglich um sechs Uhr abends rief ich telefonisch bei den Bezirksgendarmeriekommandos an um zu erfahren, was sich in ihrem Bezirk an Einbrüchen, verirrten Wanderer, ausgebüxten Weidevieh oder vermissten Pensionisten aus dem Altersheim ereignet hat. Am nächsten Tag hatten diese Vorkommnisse ihren Platz auf der Lokalseite unter Kurzmeldungen.

Es gab damals keine 5minuten News oder Nachrichten um drei Minuten vor jeder vollen Stunde. Bei dramatischen Ereignissen wie Raubüberfall, folgenschweren Verkehrsunfall oder bei einem Brand eines Wirtschaftsgebäudes wurden wir von einem Spezi, der im Bezirkskommando saß, über das Ereignis zeitnah in Kenntnis gesetzt. Die alten Hasen unter den Journalisten hatten ein Funkgerät mit dem sie den Gendarmerie Funk abhören konnten. Versprach es eine gute Story zu werden, dann setzte sich ein Lokalredakteur und ein Pressefotograf in das Auto und fuhren an Ort und Stelle.