Über schlagloch

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht mehrmals die Woche eine kleine Studie zu verfassen und teilt dies per Weblog „schlagloch“ einer stetig wachsenden Internetgemeinde mit. Einzelne Leser treten auf der Internetplattform mit ihm auch in eine Diskussion über das Geschriebene ein. Vom Deutschen Literaturarchiv Marbach werden ausgewählte Online-Publikationen, so auch das Blog „schlagloch“ auf der Plattform Literatur-im-Netz langzeitarchiviert. Einige „Schlaglöcher„ hat er materialisiert und zu Büchern gemacht: Zeitenwandel (2009); Die Beobachtungen (2011); Bruchstellen (2015).

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Ukraine Krieg. Wie soll sich die EU, unter Berücksichtigung der katholischen Soziallehre, verhalten?

Nehme ich die Vorgaben des Weltkatechismus für eine militärische Notwehr und vergleiche sie mit den Aktivitäten der Europäischen Union im Ukraine Krieg, sehe ich dabei einige Differenzen. Diese Differenzen will ich an drei Punkten aufzeigen.

Zu Punkt zwei: Die Wissenslage der Normalbürger über die diplomatischen Bemühungen vor Ausbruch des Angriffes Russland auf die Ukraine stammen aus dem Munde von Diplomaten, Politiker und der medialen Berichterstattung. Diplomatie hat nicht die Wahrheit und Gerechtigkeit im Visier, sondern den Vorteil für das eigene Land. Ob alle „Mittel, dem Schaden ein Ende zu machen“ ehrlich ausgenützt wurden, wird uns einmal die Geschichtsforschung lehren.

Zu Punkt drei: Besteht für die Ukraine „eine ernsthafte Aussicht auf Erfolg“? Ohne die massiven Waffenlieferungen aus dem Westen wäre dies explizit zu verneinen. Voraussichtlich wird der permanente Waffennachschub aus der EU nur zu einer Verlängerung des Krieges, mit den bekannten schrecklichen Auswirkungen für ein ganzes Volk führen.

Zu Punkt vier: „Der Gebrauch von Waffen darf keine Schäden und Wirren mit sich bringen, die schlimmer sind als das zu beseitigende Übel“. Es ist täglich möglich, dass es durch die Kriegshandlungen zu einem Reaktorunfall kommt und Radioaktivität austritt. Die Auswirkungen könnten für ganz Mitteleuropa katastrophal sein. Eine Folge der Lieferung von modernsten Waffensystemen an die Ukraine könnte sein, dass Länder der EU von Russland als weiteres Kriegsziel definiert werden.

Papst Franziskus warnte in seiner Enzyklika Fratelli tutti davor, einen Krieg vorschnell als gerechtfertigt zu bezeichnen, Nr. 258: „So entscheidet man sich dann leicht zum Krieg unter allen möglichen angeblich humanitären, defensiven oder präventiven Vorwänden, einschließlich der Manipulation von Informationen. In der Tat gaben in den letzten Jahrzehnten alle Kriege vor, „gerechtfertigt“ zu sein“.

Ganz explizit spricht sich die katholische Lehre im KKK gegen das jetzt propagierte Vorhaben der westlichen Staaten ihre Armeen massiv aufzurüsten, aus.

KKK 2315 „Die Anhäufung von Waffen erscheint vielen als ein paradoxerweise geeignetes Vorgehen, mögliche Gegner vom Krieg abzuhalten. Sie sehen darin das wirksamste Mittel, um den Frieden zwischen den Nationen zu sichern. […] Der Rüstungswettlauf sichert den Frieden nicht. Statt die Kriegsursachen zu beseitigen, droht er diese zu verschlimmern“.

Meine tiefste Überzeugung drückt sich in einer Textpassage des Dokuments Gaudium et spes aus: GS 81 […] Während man riesige Summen für die Herstellung immer neuer Waffen ausgibt, kann man nicht genügend Hilfsmittel bereitstellen zur Bekämpfung all des Elends in der heutigen Welt. […]

ÜBUNG zur LV: Menschenwürde und Menschenrechte

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Ukraine Krieg. Wie soll sich die EU, unter Berücksichtigung der katholischen Soziallehre, verhalten?

Die hirtenamtliche Verordnung „Gaudium et spes“ wurde während des zweiten vatikanischen Konzils verfasst und von Papst Paul VI im Jahre 1965 unterzeichnet. Darin wurde das Recht auf sittlich erlaubte Verteidigung, unter ganz bestimmten Umständen, als Ultima Ratio gebilligt. Gleichzeitig wurde die Forderung nach einer internationalen friedenschaffenden Autorität aufgestellt: „Diese soll unter Wahrung des Subsidiaritätsprinzips über wirksame Macht verfügen, Sicherheit und Wahrung der Rechte zu gewährleisten. Der Krieg sei völlig zu untersagen“. Die Forderung nach einer wirksamen, internationalen friedenschaffenden Autorität konnte bis heute nicht umgesetzt werden.

Sehr konkret werden die Aussagen zum „gerechten Krieg“ im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK).  Aussagen der Katholische Soziallehre sind mit dem KKK abgestimmt. Ausgangspunkt ist das Fünfte Gebot, „Du sollst nicht töten“. Im Sinne des fünften Gebotes ist schon Zorn und Hass gegenüber dem Nächsten eine Sünde.  

KKK 2309 „Die Bedingungen, unter denen es einem Volk gestattet ist, sich in Notwehr militärisch zu verteidigen, sind genau einzuhalten. Eine solche Entscheidung ist so schwerwiegend, dass sie nur unter den folgenden strengen Bedingungen, die gleichzeitig gegeben sein müssen, sittlich vertretbar ist:

1) Der Schaden, der der Nation oder der Völkergemeinschaft durch den Angreifer zugefügt wird, muss sicher feststehen, schwerwiegend und von Dauer sein. 2) Alle anderen Mittel, dem Schaden ein Ende zu machen, müssen sich als undurchführbar oder wirkungslos nachgewiesen haben. 3) Es muss ernsthafte Aussicht auf Erfolg bestehen. 4) Der Gebrauch von Waffen darf keine Schäden und Wirren mit sich bringen, die schlimmer sind als das zu beseitigende Übel. Beim Urteil darüber, ob diese Bedingung erfüllt ist, ist heftig auf die gewaltige Zerstörungskraft der modernen Waffen zu achten“.

ÜBUNG zur LV: Menschenwürde und Menschenrechte

klima:schutz

Nimmt eine Regierung bei ihrer Arbeit einen neuen Anlauf, erstmals in Österreich eine türkis- grüne Bundesregierung oder ein Bischof wird in sein Amt eingeführt, wie in Kärnten, dann verkünden sie, welche Pläne sie für die Zukunft haben. Welche Themen man in ersten Schritten umsetzen wird. Das zurzeit häufigste Schlagwort ist, man wird etwas zur Reduzierung der Umweltbelastung und zum Klimaschutz verordnen. Einerlei ob es dringendere Probleme gibt oder ob die Kernaufgabe der Institution eine andere ist. Die Klimafrage wird allen anderen vorangestellt. Oft erscheint es einem Bischof wichtiger sich für Umweltschutz stark zu machen, alle Pfarrhäuser und Kirchen mit Photovoltaikanlage auszustatten, als sich darum zu kümmern, warum Christen aus der Kirche austreten. Dieses Jahr gibt es wieder einen Negativrekord.

Dies wäre eine letzte Gelegenheit von den Mitgliedern zu erfahren, warum sie austreten wollen? Beamtinnen berichten, viele die aus der Kirche austreten wollen haben Schuldgefühle. Sie haben aber ihre Gründe und wollen die Motive einmal loswerden. Es bräuchte ein paar klärende Worte und manche würden den Antrag zum Austritt zurückziehen. Wie bei einem Zahnarztbesuch, vor der Ordination umkehren und sich diesen Schritt noch einmal zu überlegen. Wer christlich erzogen und aufgewachsen ist, hängt doch an seiner Kirche. Man denkt darüber nach, ob zuletzt doch etwas Wahres dran ist an den Worten des Pfarrers. Vielleicht hat die Bibel recht mit dem Jenseits, mit Himmel und Hölle. Auf dieser Welt können wir bestimmen, ob wir ein Leben führen, was uns innerlich selig macht, sich anfühlt als seien wir im Himmel. Umgekehrt, können wir uns unser Leben schwer machen und uns die Hölle zu Lebzeiten bereiten.

impf:pflicht

In einem Café am Alten Platz in Klagenfurt, nach dem Besuch in der Hautarztordination, welche ich mit einem zugepflasterten Kopf verlassen habe, entspannt sich am Nebentisch ein Diskurs zwischen der Serviererin und einer älteren Caféhaus Besucherin. Die Stammkundin hat automatisch eine Melange und die Kronenzeitung serviert bekommen Die Dame kommt in Rage als sie einen Bericht von der Abschaffung der Covid 19 Impfpflicht liest. Die junge Serviererin verteidigt die Skeptiker und Impfgegner, es müsste die Entscheidung ob man sich Impfen lassen will oder nicht, jedem Einzelnen überlassen sein. Die Entscheidungsfreiheit wird uns als Geschöpfe, nach Meinung von Theologen, auch von Gott zugestanden. Dieser Vergleich dürfte eine Schublade zu hoch sein.

Die Wissenschaftler räumen ein, ihr Wissen ist immer nur ein vorläufiges Wissen, im speziellen bei Sars Covid 19. Der Zeitraum für ausführliche wissenschaftliche Untersuchungen ist noch viel zu kurz. Unser Wissen ist soundso nur ein vorläufiges Wissen, bis in einer Materie etwas Neues entdeckt wird. Wer weiß schon genau, was wir an Wirk- und Schadstoffen über die Impfungen erhalten? Andere spekulieren darüber, ob ein Teil der Long COVID Folgen eine Reaktion des Immunsystem auf die Corona Impfung ist. Aderst als vor einem Jahr heißt es, dass dreimal ist nicht genug, es braucht eine vierte Corona Impfung.

Die Ameisenhaufen der Waldameisen, diese sind richtige Kaliber im Gegensatz zu den Feldameisen oder Wohnungsameisen, befinden sich an unberührten Waldrändern. Bevorzugt in Föhrenwäldern, das lockere Nadelkleid begünstigt das Licht für den Ameisenhaufen. Ein Thema, wie verändert sich das Verhalten der Ameisen durch große Lärmeinwirkung? Kommt es in der Nähe eines Ameisenhaufens zu Waldschlägerungsarbeiten, dann entstehen durch die Forstmaschinen, wie Motorsäge und Traktor Erschütterungen und Lärmemissionen. Wie reagieren die Ameisen und wie wirkt sich dies auf ihren Alltag aus? Über viele Abläufe in unserer mittelbaren Umgebung verfügen wir nur über ein vorläufiges Wissen. Umso mehr gilt dies um das Wissen über das Jenseits.

a:syl II

Auch Handwerksbetriebe klagen über Personalmangel. Die Branchen für den Fensteraustausch und Fassadendämmung haben sehr viele Aufträge, aber zu wenig geschultes Personal. Eine ähnliche Situation gibt es bei den Betrieben, welche die gefragten Photovoltaikanlagen montieren.

In den sieben Jahren seit der Asylkrise müsste der überwiegende Teil der Asylbewerber über ausreichend Sprachkenntnisse verfügen und einen Beruf erlernt haben. Als Laie frage ich mich, es dürfte dann den wöchentlich beschworenen Mangel an Arbeitskräften nicht geben? Könnte es sein, dass der Wille sich in den Arbeitsmarkt in Österreich einzubringen beim Großteil der Migranten nicht sehr groß ist? Sie lieber mit der Grundsicherung ohne Arbeit vorliebnehmen oder sich über Jahre von einer Unterstützung zur Nächsten weiterreichen lassen?  Irgendetwas stimmt nach meinem Dafürhalten nicht.

Ein mentales Problem dürfte sein, ob wir bereit sind auf Menschen mit Migrationshintergrund offen zuzugehen? Anderseits treffen sich die Migranten in eigenen Zirkel und lassen sich bevorzugt in bestimmten Stadtvierteln nieder. Aus eigenem Erleben weiß ich, und dies trifft auf mehrere europäischen Großstädte zu, dass sich die Migranten rund um den Hauptbahnhof niederlassen. Nirgendwo ist die Dichte an Barbier Shop, Kebab Läden, Lebensmittelgeschäfte mit türkischen und asiatischen Lebensmitteln so groß wie in der Bahnhofstraße. Ein Zeitenwandel, vor fünfzig Jahren galt die Bahnhofstraße für die beste Auswahl und höchste Qualität in den Geschäften. Hier gab es die bevorzugten Einkaufsadressen, wie es heute am Hauptplatz ist. Der Grund dafür war, dass vor mehreren Jahrzehnten die Menschen, zumeist aus den Umlandgemeinden, mit dem Zug oder mit dem Postbus in die Stadt gekommen sind um einzukaufen. Die Geschäfte in der Bahnhofstraße waren den öffentlichen Verkehrsmittel am nächsten. Durch die Motorisierung und den individual Verkehr sind die Einkaufscenter an die Stadtränder die Gewinner. Von den Umlandgemeinden mit dem Pkw auf den schnellsten Weg zum Shoppingcenter.