Archiv der Kategorie: TAG.GEDANKEN
FINANZ:universum
Vom Universum wissen wir, dass es menschlich unvorstellbare Ausmaße hat. Oft glaubten die Astronomen, dass sie am Ende des Universums angelangt sind, um dann ein paar Jahre später festzustellen, dass es noch größer ist. Eine Theorie besagt, dass es sich immer weiter ausbreitet, bis es in sich zusammen fallen wird. Es scheint, als ob sich die Phasen des menschlichen Wirkens in den Naturgesetzen wieder finden. Unser Denken den Naturgesetzen unterliegt, das freie Denken und Handeln eine Wunschvorstellung ist. Die Geschichte der Menschheit, die Existenz von Völkern und Staaten, die Marktwirtschaft, den Naturgesetzen folgt. Dies in kürzeren Zeitabständen, nicht in den Zeitabständen des Universums.
Die Wirtschaftskrisen welche ich erlebt habe waren, die Ölkrise Mitte der siebziger Jahre, die Krise der verstaatlichten Industrie in den achtziger Jahren, die Internetblase zur Jahrtausendwende und jetzt gibt es die Finanzkrise. Die Spekulationen an der Börse haben sich so ausgedehnt, dass sie jetzt zusammengebrochen sind. Ob sich der Mensch in seinem Wirken von den Naturgesetzen abkoppeln kann, ist die Frage. Religiöse Schriften liegen vor.
Sackgasse.
STICH:eln
Wird es in einem Theaterstück ganz dramatisch, meistens zum Ende der Aufführung, dann wird der Liebhaber, der Widersacher mit einem Messerstich in das Herz getötet. Dies ist eine ehrliche und offene Auseinandersetzung, wenn auch mit tödlichen Folgen. Bei Familientreffen zu einer Geburtstagsfeier kann man bei älteren Ehepaaren beobachten, wie sie einander sticheln. Männer neigen dazu, dass sie im Anblick von jungen, gut aussehenden Frauen auf die Schwächen bei der Figur der Ehefrau hinweisen. Die festen prallen Brüste einer jungen Frau, in einem Kleid mit einem tiefen Dekolletee, lassen sich nicht mit den gealterten Brüsten der Ehefrau vergleichen. Dieser Wettbewerb führt zu mancher Stichelei. Manche Paare haben keine andere Gesprächsbasis als sich gegenseitig die Schwächen und Unzulänglichkeiten des Anderen vorzuhalten. Die Ehemänner selbst sind auch nicht mehr so attraktiv, wie sie es einmal waren. Sticheleien über Jahre sind schmerzhafter als ein tödlicher Stich in das Herz.
Alte Liebe.
END:zeit
Man denkt sich der Herbst ist vorbei und dann gibt es ein paar schöne Tage im November. Die Parkbänke im Dinzlpark sind alle besetzt und die Gesichter der Sonne zugewendet. Die Kinder laufen durch das Gebüsch, toben und lärmen in angenehmer Weise, ohne Gewalt und Aggression. Eine Gruppe jagt die Andere. Es gibt keine Zeit, wo wir sagen können, es ist Endzeit. Ähnlich ist es im Alltag, man denkt, jetzt ist Endzeit, die schönen Jahre sind vorbei. Oft werden die schönen Jahre mit der Jugend gleichgesetzt. Plötzlich gibt es sonnige Jahre, ein neues Betätigungsfeld tut sich auf oder eine Beziehung eröffnet sich. Man überrascht sich selbst, dass man sich an Projekten beteiligt und zu denen gehört die Erfolg und Anerkennung haben. Jetzt hofft man, dass sich die Zeit verlangsamt.
Zeitlupe.
LETZTE:nacht
Die letzte Nacht. Es besteht keine Möglichkeit mehr noch etwas zu unternehmen. Hätte man noch ein letztes Jahr, dann würde man sich viel vornehmen. Man würde in anderen Spitälern nachfragen, ob es eine Alternative in der Behandlung gibt, ob sich das Ende hinauszögern lässt. Man würde einen Nachfolger für den Betrieb suchen, eine Aufgabe, welche man begonnen hat fertig stellen. Diesen und jenen anrufen, darauf drängen, dass man dieses und jenes gemeinsam unternimmt. Man will ein bisschen Spaß haben, sich untertags unterhalten. In der Nacht, wenn man zur Ruhe kommt würden die Zweifel kommen, in der Zeit bevor man einschläft. Man würde etwas Neues planen, rechnen, wie viel Zeit braucht dies und rechnet sich das. An der Sache zu zweifeln beginnen und sich etwas anderes ausdenken, zwischen den Dingen hinundherschwanken. Etwas Neues beginnen, es wieder abbrechen, wieder etwas anderes beginnen und wieder abbrechen, unzufrieden und nervös werden. Sich vor einem plötzlichem Tod fürchten, der früher kommt als von den Medizinern vorhergesagt. Muss man sterben, dann zum angekündigten Termin und nicht zu einem Unkontrollierbaren. Jeden Kontakt mit Menschen, die eine ansteckende Krankheit haben, vermeiden. Nicht in die Nähe von verschnupften Menschen kommen, dies könnte eine Grippe auslösen, der Beginn einer Lungenentzündung sein.
Man wird immer einsamer, sondert sich von den Leuten ab. Sich das Essen durch ein Guckloch reichen lassen, einen Vorkoster einsetzten. So wird ein Vorhaben nach dem Anderem von den Gesundheitsvorkehrungen erstickt. Die Pläne enden dadurch, dass sie vom nächsten Plan erstickt werden. Welches Glück sagt man zu Beginn des Jahres, ein ganzes Jahr Zeit, plötzlich würde man die Zeit hassen. Man sehnt sich nach der Nacht, wo man schlafen kann. Der letzten Nacht, wo man beim Aufwachen weis, ob es etwas Neues gibt oder nichts weis, weil es nichts gibt.
Der Friede.