schlaf:mittel

Am Beginn des Lebens kommt es zu einer Sozialisierung des Schlafverhaltens und zum Ende hin zur Auflösung. Unter Rentnerehepaaren gibt es vielerorts anstatt eines Morgengrußes die Frage: “Wie hast du heute Nacht geschlafen“? Wie der Lebenswille und der ganze Körper mit dem Alter zerbrechlicher wird, so geschieht es auch mit der Nachtruhe. Schon ein bedeutungsloses Missverständnis mit dem Nachbarn, unter Freundinnen oder mit dem Enkel können den Schlaf während der Nacht empfindlich stören. Steht am nächsten Tag ein Arztbesuch, der Antritt einer Reise oder die Vorsprache bei einer Behörde bevor, dann findet man keinen erholsamen Schlaf. Die Notbremse ist der Griff zu einem Schlafmittel oder Beruhigungsmittel. Die Schlafmittel gehören laut Statistik zu den am meisten verschriebenen Arzneimitteln. Stimmen die Berichte in den Zeitungen kommt es vor, dass in Alters- und Pflegeheimen den Bewohnern zur Prophylaxe abends ein Schlafmittel verabreicht wird. Das Pflegepersonal will nachts seine Ruhe haben. Wie diese Praxis entschärft werden kann, vermag ich nicht zu sagen. Bestimmt ist es von Heimbewohner zu Heimbewohner individuell, welche Mittel man zur Schlafhygiene einsetzen soll. Wie wäre es abends vor dem Einschlafen mit gemeinsamen Singen? Kräuterpfarrer Weidinger hat in einem Vortrag gesagt, wenn er nicht einschlafen kann oder nachts wach wird, dann betet er den Rosenkranz und der Liebe Gott schickt ihm den Schlaf. Eine Auszeit die wir alle brauchen.

Nicht harmonisch verläuft der Schlaf kommt es zu Alpträumen. Dahinter verbergen sich oft Probleme der momentanen Lebenssituation oder unverdaute Lebensereignisse, die schwer im Magen oder auf der Seele liegen. Bei mir kam in den ersten Ruhestandsjahren ein Traum in verschiedenen Ausformungen immer wieder vor: Ich habe den Zeitpunkt für den Antritt der Pension versäumt und trotz Ruhestand weiter im Geschäft gearbeitet. Alles musste ich doppelt versteuern. Ein anderer Traum: Rund um das Wohnhaus wurden Bauarbeiten an der Straße durchgeführt und dabei der Zugang blockiert. Abwasserkanäle funktionieren nicht und Neue wurden überdimensioniert verlegt. Ein großer Bach rauscht durch den Keller und ist stellenweise im Boden vom Erdgeschoss sichtbar.

Abwasserkanal

apollo:11 II

Die Mondlandung ist ein Beispiel für die Aufbruchstimmung der sechziger und siebziger Jahre. Ich war jung und glaubte aus vollem Herzen an die technischen Möglichkeiten, welche sich durch die Raumfahrt auftaten. Als achtzehnjähriger genoss ich die Zeitlosigkeit und dachte keinen Deut darüber nach, was morgen sein könnte. Heute spekulieren achtzehnjährige darüber, wie es nach der Matura weitergehen wird, ob sie einen Studienplatz ergattern werden und ob es danach für sie einen Job geben wird?

Die Suche nach einer Antwort, ob das Leben vor 2,5 oder 3,5 Milliarden Jahre auf der Erde entstanden ist, scheint auf den ersten Blick unerheblich. Niemand kann sich unter der Zeit von einer Milliarde Jahre etwas vorstellen. Die Frage nach dem Ursprung des Lebens streift an der Spekulation darüber, gibt es einen Schöpfer, Gott im biblischen Sinne, an? Einen Urschöpfer der alles erschaffen hat? Mit den Ermittlungen nach dem Ursprung des Lebens beschäftigen sich seit jeher die Philosophie, Astronomie und Biologie. Gibt es die Möglichkeit, dass Leben von einem anderen Planeten auf die Erde gekommen ist und existiert dieser Planet noch?

Unterhält man sich über ein Ereignis zwischen unterschiedlichen Generationen ist es gut, wenn man hinzufügt von welchem Jahrzehnt man spricht. So kann man das Erzählte leichter einordnen, sonst verliert man sich in der Zeit. Zu schnell glaubt man, das jüngere Gegenüber muss wissen, von welchem Jahrzehnt man spricht. Bei dem Tempo, wie sich heute die Menschen fortbewegen, miteinander sprechen, verschiedene Dinge gleichzeitig tun und dabei Meldungen aus allen Teilen der Welt in Echtzeit konsumieren, existiert für viele Jugendliche keine Zeit vor der Jahrtausendwende. Es klingt nicht nur verschimmelt, sondern vermittelt ein rückständiges Zeitbild, wenn man sagt, im vorigen Jahrhundert. Diese Aussage drückt allen über Fünfzigjährigen den Stempel des ewig gestrigen auf.

Zeitplaner

apollo:11

Vor drei Monaten feierte man mit viel Getöse und vielen TV- Sendungen die erste Mondlandung vor fünfzig Jahren, geglückt ist sie der Besatzung von Apollo 11. Aus Nostalgie habe ich mir das Buch vom Molden Verlag, Die Mondlandung, antiquarisch besorgt. Die Auflage stammt aus dem Jahre 1969. Von der Seitenanzahl übertrifft es alle  Neuerscheinungen zu diesem Ereignis. Bei den Sachbüchern hat sich das Layout wesentlich geändert, der Aufbau der Seiten ist heutzutage viel übersichtlicher. Zu jenem Zeitpunkt habe ich in einer Buchhandlung gearbeitet und ich kann mich an den Verkauf obiges Buch erinnern. Zudem gab es eine Fülle von Sonderausgaben verschiedener Zeitschriften, die sich der Mondlandung widmeten. Erstmals erschien die Bild-Zeitung aus Anlass der Mondlandung mit farbigen Bildern. Bis dahin waren Farbfotos in den Tageszeitungen unbekannt und es dauerte noch ein Jahrzehnt bis der Vierfarbdruck bei den Tageszeitungen Einzug hielt.

Die Übertragung der Mission von Apollo 11 war das erste weltweite Fernsehereignis. Wie die heutigen Großereignisse, Fußballweltmeisterschaft, Olympische Sommer- und Winterspiele war diese Mission ein Motor für die Elektrohändler. Mit Blick auf das Event wurde kräftig für den Kauf eines Fernsehers Werbung gemacht. Die Fernsehapparate waren Monster vom Gewicht und vom Umfang her. Die Bildschirme waren gegenüber den heutigen Flachbildschirme winzig. Einen eigenen Fernseher besaß ich erst ein paar Jahre später, dies war ein TV-portable, dessen Bildschirm so groß war wie die Bildfläche eines 17 Zoll Leptos. Die Werbung vor dem Hauptabendprogramm war ein Muss. Intensiv in meinem Gedächtnis geblieben ist die TV Reklame  für das Waschmittel der Weiße Riese. Kann man dieses heute noch kaufen? Die Werbung für Humanic Schuhe endete mit Franz.  Diese Werbeeinschaltungen wurden von den  Literaten der Wiener Gruppe gestaltet, mit den Mitteln der konkreten Poesie.

Franz

mücke:existenz II

Vor dieser unvorstellbaren Zukunft verstecken wir uns. Wir hüllen uns in Sicherheit,  indem wir sagen; wir sind einmalig. Uns auf einen Gott berufen, um unsere Einmaligkeit zu untermauern. Indem wir ein Wesen über uns erschaffen haben, haben wir uns als Geschöpf selbst überhöht. Ist die Erfindung Gottes,  wie ein Buchtitel heißt, ein menschlicher Selbstschutz ? Viele können sich die Erde, das Universum ohne eine höhere Instanz nicht vorstellen. Wir würden uns in eine verzweifelte Lage manövrieren. Die Sonne verschlingt die Erde, in der Eucharistie empfangen wir den Leib Jesu, trinken sein Blut und bemühen uns auf der anderen Seite als Veganer zu leben.

Die Widersprüchlichkeit des Menschen zeigt sich auch im Verhalten der Prominenz. Ab und zu erhaschen Normalsterbliche einen Blick auf ihre Feste und Eigenheiten. Auch dadurch, wenn die Unterschicht der High Society eingeladen wird. Zu verschiedenen Festivitäten, dann verbreiten sich Episoden auch in anderen Bevölkerungsschichten. Manches Mal ist es auch der Hausl, Hausmeister und Landschaftspfleger, der Pferde- oder Hunde Trainer, welche etwas unter das Volk streuen.

Ein Waffenproduzent in Kärnten legt Wert darauf, dass zu seinen Partys die Damen ohne  Pelzmäntel kommen, weil das Ehepaar sehr tierliebend ist. Wie es um die Menschenliebe bestellt ist bleibt offen. Seine Waffen werden bei den Sicherheitskräften und vom Militär eingesetzt. Über den Besitz von Faustfeuerwaffen und die Waffenlobby in Amerika wird permanent diskutiert. Der Waffenbesitz  soll angesichts der schrecklichen Attentate eingeschränkt werden. Sollte man nicht in Kenntnis der vielen Kriegsherde auf dem Globus die Produktion von Waffen hinterfragen?  Würden bei einem Waffenverbot die Menschen dann wieder Keulen, Äxten und Gabeln benützen, um über seinesgleichen herzufallen?

Ein eminenter Gegensatz zwischen der Unendlichkeit des Universums, der Endlichkeit unserer Erde, der raschen Vergänglichkeit unseres Daseins und der Vorläufigkeit eines Notizbuches. Die unendliche Zeit im Universum und die Endlichkeit eines Notizbuches und seines Verfassers. Wird es mir gelingen etwas von diesem Schaudern in mein kleines Notizheft zu bannen? Gibt es in jeder Galaxie einen bewohnten Planeten mit Leben, ähnlich unserer Erde, dann gibt es Millionen von bewohnten Planeten.

Universell

mücke:existenz

Bei den Abläufen der physikalischen Naturgesetze sind von Seiten der Menschen keine Manipulationen möglich. Der Kollaps unseres Sonnensystems, damit die Auslöschung unserer Erde, ist eingebettet in die physikalischen Gesetze, welche wir nicht verändern können. Wie kann man sich erklären, dass der gütige Gott, zudem er sich in den letzten Jahrzehnten vom Strafenden gewandelt hat, für sein auserwähltes Volk ein so schreckliches Ende vorgesehen hat? Kann Gott dies so geplant und gewollt haben? In diesem Fall kann man nicht sagen, für den Ablauf des Universums ist der Mensch selbst verantwortlich.

Im religiösen Bereich gibt es eine weitere Grausamkeit. Bei der Wandlung während der Heiligen Messe wird explizit erklärt, die Hostien verwandeln sich in das Fleisch und der Wein in das Blut Christi. So empfangen wir es bei der heiligen Kommunion. Es gibt den Zusatz, die Verwandlung der Hostien und des Wein, in Fleisch und Blut Christi, ist ein Geheimnis unsers Glaubens. Welches Geheimnis, wie lange wird man den Gott der Bibel als Geheimnis aufrechterhalten können? Kommt die Zeit, wo man den Menschen alles erklären wird müssen?

In den Evangelien heißt es vor der Niederkunft Jesus, die Zeit ist gekommen, die Zeit war reif. Dies hat bedeutet, dass der Verstand der Menschen so weit entwickelt war, dass er reif war für einen transzendenten Gott. Für was ist jetzt die Zeit reif, vieles läuft in den letzten Jahrhunderten beschleunigt ab. Die große Unbekannte, der Widerspruch an sich ist, dass es etwas gibt und nicht Nichts. Wird es mir gelingen, dieses Phänomen in den nächsten Jahren zu erklären? Als Ausgangspunkt der Betrachtungen stelle ich eine Mücke in das Zentrum. Die Existenzen auf unserm Planeten Erde ist im Anblick der Milliarden Planeten in unserem Sonnensystem so winzig, wie eine Mücke. Zurzeit ist alles ausgewogen, dass Leben möglich ist. Wer ausschließt, dass sich auf den Milliarden Planeten in den Milliarden Galaxien kein Leben in unserem biologischen Sinn entwickelt hat, greift daneben. Auf manchen Planeten unseres Sonnensystems hat es Leben gegeben, deren Zeit liegt astronomische Zeiten zurück.