heißer:krieg

Massiv wird vom Umweltministerium die Werbetrommel gerührt und an die Bürger appelliert, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen. Vor allem die vielen Berufstätigen sollen mit dem Bus, dem Zug oder der U-Bahn zur Arbeit fahren. In den Ballungsgebieten, wo es eine gute Verkehr Infrastruktur gibt ist dies leichter anzunehmen, als in den ländlichen Gegenden. Dort ist nicht immer eine Haltestelle in der Nähe und oft fehlt es an den passenden Bus- und Zugverbindungen. Am Smartphone sind Glückwünsche zum Geburtstag eingetroffen. Frei nach dem Schlagermotto, siebzehn Jahr blondes Haar so stehst du vor mir. Ein Sehnsuchtsort, aber da sich bei mir die Beschwerden in Grenzen halten, bin ich mit den einundsiebzig Jahren zufrieden. Keinesfalls sehe ich das Treiben in der Draustadt negativ, trotz mancher geschlossenen Geschäfte in der Innenstadt, schlechte Bedienung, teurem Treibstoff und überhaupt gibt es schlechte Zukunftsaussichten, verfolgt man die Medien.

Es gibt Herausforderungen für die nächsten Jahrzehnte bei Klima, Weltbevölkerung und Rohstoffen. Für die EU-Bürger zusätzlich verstärkt durch die Sanktionen gegen Russland und die Milliarden Unterstützungen an die Ukraine. Aus Distanz betrachtet ist es ein Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Brudervölker, welche sich nie mochten. War es rechtens, dass der Westen Russland auf der Weltbühne zur Seite geschoben hat? Die Bürger in Russland sind dieselben Menschen wie wir, mit dem Wunsch nach einem zufriedenen Leben, nach persönlicher Würde und Anerkennung als Mensch. Wo waren die Friedensstifter nach dem Ende des Kalten Krieges. Im Unterschied zum Kalten Krieg steuern wir jetzt, da sich der Westen und der Osten mit Hunderten Milliarden aufmunitioniert auf einem Heißen Krieg zu. Wo beginnt und wo endet die Feindschaft zwischen Europäer und Russen? Die Angehörigen beider Nationalitäten können, auch wenn der Streit noch so heftig wird, ihr Territorium nicht verlassen. In dem Nachbarschaftsstreit hat ein Mediator gefehlt. Die Krise endet in einem Rüstungswettkampf zwischen West und Ost. Wird der Planet Erde durch Menschenhand unbewohnbar?

Die Kosten für einen Kriegstag zwischen Russland und Ukraine werden auf rund achthundert Millionen Euro geschätzt. Bei einer Spende von hundert Euro bekommt ein Kind in einer indischen Missionsstation ein Jahr lang Unterkunft und Verpflegung und wird in der dortigen Schule ein Jahr unterrichtet. Aus dem Tageheft…

kalter:krieg

Eine nette Geste der österreichischen Bundesbahnen für die Besitzer einer Vorteilskarte ist, sie dürfen am Geburtstag alle Züge in Österreich gratis benützen. Dabei ist es belanglos welche Zugstrecke man wählt. Dies kann eine Fahrt von Villach nach Hermagor, aber genauso von Villach nach Graz oder Salzburg sein. Dieses Jahr habe ich den Geburtstagsbonus für eine Fahrt nach Salzburg benützt. Während der Sommermonate wurde die Abfahrtszeit des IC nach Dortmund von 9.17 Uhr wegen einer Baustelle in Bayern auf 8.33 vorverlegt und der Zug über Kufstein umgeleitet. Für mich hat der Tag etwas früher begonnen und das gemeinsame Frühstück mit der Partnerin war zugleich die Geburtstagsfeier.  

Der Blickfang auf dem Bahnsteig sind die E-Bikes, um vieles dominanter als die Trekking Fahrräder. Der Alpenadriaradweg von Salzburg an die obere Adria nach Grado wird von den E-Bikes dominiert. Der Baulärm am Villacher Bahnhof ist ein Zugeständnis an die Modernisierung des Bahnhofs. Fertigstellung bis zum Jahre 2024, gleichzeitig mit der Fertigstellung des Koralmtunnel. Es wird dann möglich sein, Graz von Villach aus mit dem Zug in etwa einer Stunde zu erreichen. Dies könnte für mich eine Neuorientierung beim Besuch von Kultur- oder Literaturveranstaltungen bedeuten. Auf den heutigen Geburtstag fällt der Termin zweier Lehrveranstaltungen an der Uni Salzburg. Am Vormittag Menschenwürde und am Nachmittag Erhört Gott Gebete.  Eine Meinung in der Theologie ist, dass Gott das Beste für uns schon vorgesehen hat. Unsere Gebete können dazu beitragen, dass diese Gaben freigegeben werden. Gerade passieren wir das Schloss Rothenthurn, welches sich stolz über dem Ort Rothenthurn im Drautal erhebt. Der Blick aus dem Zugfenster erfreut mein Gemüt, der ganze Talboden und die Hänge der Sonnseite werden von der Sonne angestrahlt, dies verleiht den Feldern das saftige grün in unterschiedlichen Farbtönen. Ein Teil der Wiesen sind gemäht und die Äcker gepflügt. Nach dem Aufenthalt in Spittal Drau fahren wir an einem großem Erdbeerfeld vorüber, zwischen den Zeilen gebückte Menschen beim Pflücken.

Dieser Landschaftsgenuss ist bei einer Fahrt mit dem Auto, für den Lenker, unmöglich. Ich sitze entspannt im Großraumwaggon, der trotz vieler Negativmeldungen nicht überfüllt, sondern spärlich besetzt ist. In den letzten Wochen gab es Beschwerden, dass zu manchen Zeiten und auf gewissen Bahnstrecken die Züge überfüllt sind. Manche Fahrgäste bekamen ohne Reservierung keinen Sitzplatz mehr. Bei dieser Fahrt war es gespenstisch, weil die letzten zwei Waggons so gut wie nicht besetzt waren. Die Toiletten, der Boden, die Fenster, alles sauber. Aus dem Tageheft…

13. November : 2021 / II

Ich hoffe mein Impfzertifikat 3/3 behält seine Gültigkeit über den Winter 2021 / 2022, dazu habe ich noch eine Grippeimpfung bekommen. Am Nebentisch im Café, mit zwei Meter Corona Abstand, telefoniert ein Herr und diskutiert zur Corona Pandemie. Er vermeidet den Kontakt mit Ungeimpften und beginnt mit niemandem ein Gespräch, wenn er nicht geimpft ist. Der Der Angerufene klagt nach der Coronaimpfung über grippeähnliche Symptome. Die Impfbefürworter und die Impfgegner prallen in der Familie aufeinander und versuchen jeweils die Anderen zu überzeugen. Eine dreifache Mutter will sich und ihre Kinder nicht impfen lassen, weil ihr Vertrauensarzt davon abgeraten hat. Als Genesen würde eine Impfung das Immunsystem unnötig herauszufordern. Die Kinder hält sie von jeder Impfung fern. An Vertuschung ist es unmöglich zu überbieten, wenn sich der Schwiegervater, welcher im Haus wohnt, heimlich den Hausarzt aufgesucht hat, um sich gegen Corona impfen zu lassen.

In den Familien gibt es Streit wegen der Coronaimpfung, dieser ähnelt dem Streit, wenn es darum geht wer die beste Partei ist. Diskutieren und Politisieren ist unter zu Hilfenahme von Argumenten möglich, aber nicht aus reinen Emotionen. In der Mitte des November 2021 stellt sich die Frage, wer soll gerettet werden? Die virunable Bevölkerung, die Wintersaison, das Weihnachtsgeschäft oder Menschenleben. Wer sind eigentlich die Coronatoten, gestorben mit oder an Corona, wenn die ältere Generation vollständig geimpft ist? Mit dem Museum Villach vereinbart, dass ich zur Coronapandemie 2021 noch Texte nachliefere. Dort sind meine Berichte und Tagehafte in kundigen Händen. Für mich wünsche ich wieder ein spannendes Buch, das Letzte war eine Biographie über Martin Luther. Aus dem Tagebuch…

13. November : 2021

Beim Blick aus dem Kur Café in Warmbad Villach dunkelt es um siebzehn Uhr schon. Es ist der 13. November, ein Samstag. Eine unbeliebte Zahl, dieses Gefühl wäre bei mir an einem Freitag noch stärker. In diesen Tagen wird für die Verwerfungen oft das Datum verantwortlich gemacht. Heute wurden über dreizehntausend neue Coronafälle gemeldet, wieder die dreizehn, vor einem Jahr wäre dies eine unvorstellbare Zahl gewesen. Ich frage was hilft noch, was nützt und schützt uns jetzt vor einer Ansteckung. Es ist wie im Lotto, alles ist möglich. In diesem Fall kann man überall und von jedem angesteckt werden. Besonders gefährdet ist die Partnerin, sie erhält erst Ende November die dritte Impfung. In mir ist der 30. 6. 2021 gut verankert, an diesem Tag sagte der Bundeskanzler Kurz, die Pandemie ist für alle Geimpfte vorbei. Selbst die optimistische Nichte Barbara hat gesagt, es eine ungute Zeit. Zu der Bedrohung durch die Coronaviren gesellt sich eine Schlechtwetterfront und am Himmel dämmert eine neue Wolke an Verordnungen herauf, ein Lockdown für Ungeimpfte. Wie kann dies kontrolliert werden? Die Politik will der Wirtschaft, im besonderem der Tourismuswirtschaft, eine Gefälligkeit erweisen und folgt nicht ihren wissenschaftlichen Beratern. Bis es zu spät ist.

In drei Wochen kommt der Krampus, nur auf ausdrücklichem Wunsch, es soll den Kindern keine unnötige Angst eingeflößt werden. Obwohl ich feststelle, dass durch das Surfen auf dem Smartphone der Grauspegel in die Höhe schnellt. Das Krampus Treiben wird wohl pandemiebedingt abgesagt werden. Die Krampusse haben durch das Coronavirus eine mächtige Konkurrenz bekommen. Aus dem Tagebuch…

wasser:krise

Seit einem Jahrzehnt wird versucht den privaten Autoverkehr einzudämmen. Die Menschen dort, wo die nötige Infrastruktur besteht dazu zu bewegen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen. Ein Zuckerl, dass vielen Pendlern schmecken soll ist das neue Klimaticket. Würde ich noch im Berufsleben stehen und in einem Ballungszentrum leben, dann wäre es für mich selbstverständlich ein öffentliches Verkehrsmittel für die Fahrt zur Arbeit zu verwenden. Aus meiner Berufszeit in Arnoldstein weiß ich, dass der Ort von Villach an das öffentliche Verkehrsnetz schlecht angebunden war. Inzwischen verkehrt die S-Bahn in regelmäßigen Abständen.

Bei meiner Zugfahrt im Juli, mit dem Eurocityzug nach Kassel, gab es in Österreich keine FFP2 Maskenpflicht. Als der Zug die Grenze nach Deutschland passierte mussten wir alle die FFP2 Maske aufsetzen. Bei der Rückfahrt eine Woche später war es umgekehrt, ab Kufstein konnten wir die FFP2 Masken abnehmen.

Die treibende Kraft für die Abkehr vom Auto sind in den Regierungen die Grünen. Sie stehen für grüne, blühende Landschaften. In diesem Sommer sind wegen dem Ausbleiben von Regenfällen in einigen europäischen Regionen die Felder nicht mehr grün geworden. Die Trockenheit führte soweit, dass einige Seen und Flüsse unter akutem Wassermangel litten. Das verursachte Einbußen bei der Stromerzeugung in Fluss Kraftwerken und führte teilweise zu Einschränkungen im Schiffsverkehr. Auf dem Rhein mussten die großen Frachtschiffe pausieren oder mit weniger Fracht über den Rhein schippern. Unsere Flusskreuzfahrt von Mainz nach Wien wurde zwei Tage vor Beginn abgesagt. Der Donauabschnitt zwischen Nürnberg und Passau war wegen Niedrigwasser für das Flusskreuzfahrtschiff nicht befahrbar. Man könnte annehmen, dass wir ungehalten über diese kurzfristige Absage gewesen sind?  Bei uns war eine Woche vor Reiseantritt vorhersehbar, dass die Partnerin an der Reise nicht teilnehmen wird können. Der Reiseveranstalter für die Flusskreuzfahrt zeigte trotz einer ärztlichen Bestätigung keine Kulanz und bestand auf den vollen Reisepreis. Wie ein Fingerzeig von oben kam die Absage.