FOTO:kunst

Im Bereich der bildenden Kunst hat es der FotokünstlerIn am schwersten Anerkennung zu finden. Es ist für sie schwieriger Beachtung zu finden, als für einen Maler oder Bildhauer. Beim Betrachten eines Fotos fällt oft der Satz: „Dieses Foto hätte ich auch machen können“. In Galerien hört man von Besuchern den Ausspruch: „Dieses Bild kann ich auch malen“. Wie ein Experiment, wenn man mit Farbe und Pinsel vor einer Leinwand gesetzt wird, ausgehen würde, ist ungewiss. Im Internet finden sich viele Fotokünstler. Eine Idee ist, dass man sich zu einem bestimmten Thema zusammenschließt, ein Wochenthema, ein Jahresthema schafft.

Erzählt man vom Schreiben oder wird auf das Schreiben angesprochen, dann bekommt man von anderen zu hören, dass sie vieles erlebt und gesehen haben, dass sie ein Buch schreiben könnten. Viele beginnen zu erzählen und beim Zuhören merkt man, dass sich die Erzählenden wiederholen, immer vom Selben erzählen. Statt ein Buch wären es fünf Seiten. Dabei sind die Schwierigkeiten, die auftreten können, wenn man vor einem leeren Blatt Papier sitzt, heute vor einem leerem Word Dokument, nicht eingerechnet. Es ist gleich, ob es sich um die bildende, fotografische oder schreibende Kunst handelt, eine wichtige Voraussetzung ist das Beobachten. Ohne genaues Hinsehen kein Bild, kein Foto, kein Text.

Das leere Dokument.

LES:ung

  Buchhandlung „ LESEZEICHEN „

Baumbachplatz 2 , 9020 Klagenfurt 

 

LESUNG MIT MUSIK

Donnerstag, 23. April 2009, 19.30 Uhr 

 

Franz Supersberger liest aus seinem Mundartbuch

„GSUND BLEIBN“

Musik: Franz Halper, Mundharmonika

 

„In Franz Supersberger hat Kärnten einen Beobachter mit scharfem Blick und der Fähigkeit, das Wesentliche in kurzen Texten zu verdichten.“  E.Obernosterer

Mundartautor des Monats Mai 2008 , Juli 2006  und April 2005

MundArt HörProbe

TRADIT:ion

Nach den Feiertagen, ist es in Möselstein ruhig geworden, der Alltag, die Arbeit steht im Vordergrund. Der Einkauf beschränkt sich auf das Notwenigste, das Alltägliche. Manchmal wird ein Stück dreimal in die Hand genommen und wieder zurückgelegt, weil man es nicht wirklich braucht. Dazu gehören der Reimmichlkalender und der „Alte Bauernkalender”, kurz Mandlkalender bezeichnet. Die Heiligen, der Mond und das voraussichtliche Wetter werden mit Hilfe von Symbolen, Mandln, abgebildet. Vor zwei Jahren hätte man das eine und das andere mitgenommen, aus Tradition. Heute bricht man mit dieser Tradition. Das Wort Finanzkrise, welches aus den Zeitungen und dem Fernsehen überschwappt, lässt auch die Tradition einbrechen. 

Aus Tradition kommen zu den Feiertagen bei vielen Familien die erwachsenen Kinder, Geschwister, aus ganz Europa zu einem Besuch nach Hause in den Heimatort. Viele lassen es sich nicht nehmen aus Tradition, zu einer kurzen Begrüßung  in das Geschäft zu kommen,  um zu hören wie es uns geht. Sie sind weggezogen nach London, New York, Wien oder Klagenfurt. Das Geschäft gehört zu den Kindheitserinnerungen. Manchmal verlangen sie Stollwerk, Dreieckschnitten, Caramba oder Eiszuckerln. Die Zeit für stückweise, offene Ware ist vorbei. 

Kommt es zu einem Kontakt mit ehemaligen Schülern, in Werkstätten, Büros oder Gesundheitseinrichtungen, so werden wir freundlich und schnell bedient. Von der Sympathie, mit der wir ihnen begegnet sind, kommt jetzt etwas zurück.   

Mandln mochn.

SIEBEN:tage

Es ist einige Jahrzehnte her, dass man die Fünftage-Woche eingeführt hat. Dies hat bewirkt, dass wir mehr Freizeit, mehr Erholung und mehr Lebensqualität bekommen haben. Heute geht der Trend in die Richtung, dass man in den Produktionsbetrieben, bei den Handelsketten, dazu übergeht sieben Tage in der  Woche zu schaffen. So bleibt von der Möglichkeit einen Tag gemeinsam feiern zu können, die sozialen Kontakte zu pflegen, nicht viel übrig. Das Einkaufen ist zu einer Freizeitbeschäftigung geworden, auf die man auch am Sonntag nicht verzichten will. In der Bibel steht, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und am siebenten Tag ruhte und sah, dass alles gut war. Dieses Beispiel aus der Bibel diente auch zum Schutze des arbeitenden Menschen, der Gemeinschaft, dass man sich einmal die Woche trifft, Spiele und Feste feiern kann.  

Sieben Tage alt ist das Neugeborene vom Neffen und liegt im Kinderbett in der Küche, ganz klein in einer Ecke. Der Kopf ist zur Seite gedreht, die Augen geschlossen, der Mund leicht geöffnet, es atmet. Später öffnet es die Augen, verzieht den Mund, runzelt die Stirn und bewegt den Kopf. Es fährt mit der geschlossenen Faust in das Gesicht, sucht die Augen und öffnet den Mund weit, zum Gähnen. Die Mutter beugt sich über das Kind. 

Einem neugeborenen Kind steht die Welt offen, es bieten sich viele Chancen. In jedem Kind steckt viel Kreativität und Entfaltungswillen. Wir wünschen uns, dass es sich an unsere Normen und Vorstellungen anpasst. In einer Funktionsgesellschaft, Konsumgesellschaft,  in einer  autoritären Gesellschaft  ist das Individuelle ein Problem. 

Im Anfang war das Wort.

MARIA:empfängnis

Ob zwischen dem Straßennamen Mariahilfergürtel in Wien und der Bitte, „Maria Hilf“ ein Zusammenhang besteht, weiß ich nicht. An jedem Samstag versammelt sich am Straßenrand vom Mariahilfergürtel, in der Nähe vom Westbahnhof,  in der Früh eine Gruppe von etwa zwanzig Menschen um gegen die Abtreibung zu protestieren. Die Gruppe setzt sich aus jüngeren und älteren Männern und Frauen zusammen. Ein junger, schlanker Mann hält ein lebensgroßes Marienbild. Maria in einen blauen Mantel gehüllt, mit einem Glorienschein und einem Rosenkranz in den Händen. Die Frauen zeigen vor ihrem Unterleib vergrößerte Fotos von Ungeborenen in der dritten, neunten und zwölften Schwangerschaftswoche. Verstärkt durch ein Megaphon beten sie den Rosenkranz und singen Marienlieder. Ist die Ampel auf rot geschaltet und die Autos werden für eine Minute angehalten, dann kann man ihre Gebete gut hören . Bei grün gehen die Gebete im Autolärm unter. Aus der Nähe beobachten drei Polizisten das Geschehen.

 

Das Wunschkind.