Diese Frage habe ich mir während meiner über zwanzigjährigen Bloggerzeit immer wieder einmal gestellt. Wobei ich sagen kann, die letzten zehn Jahre überhaupt nicht mehr. Vor fünfzehn Jahren war ich noch davon fasziniert wie sich neue Plattformen der Kommunikation, Facebook, Twitter und YouTube im Internet ausgebreitet haben. Wobei ich mich dafür entschuldige, dass ich auf Facebook meinen Blog schlagloch verlinkt habe, um die Besucherzahlen zu steigern. Dabei habe ich das Gefühl, dass die kurzen Blogauszüge auf Facebook nicht gelesen werden, genau weiß ich es nicht. Es folgen die bekannten Smileys, wie Herz und Daumen nach oben, ob diese echt sind? Von Twitter weiß ich so gut wie nichts außer, dass man früher maximal 140 Zeichen und aktuell 280 Zeichen posten kann. Was soll ich mit dieser Plattform anfangen, dies würde gerade einmal für die ersten drei Sätze reichen, der Hinweis auf meinen Anstoß zu einem Blog Beitrag.
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Worin besteht…
…der Sinn zu Fantasieren ?
Zu den Heiligen Zeiten, Allerheiligen, Weihnachten und Ostern,durften wir das Internat Tanzenberg verlassen, ich freute mich auf das Heimkommen. Ich tauschte den beheizten Schlafsaal im Knabenseminar gegen die unbeheizte Stube im Bauernhaus, die Waschräume mit Warm- und Kaltwasser gegen einen Waschzuber in der Küche. Das Schreibpult im Studiersaal gegen den Küchentisch für alle. Das Bett im Internat mit feiner Bettwäsche gegen einen Strohsack mit schweren, verschlissenen Gulder und in einer Ecke vom Schlafzimmer lagernden Birnen und Nüsse zum Trocknen. Mit klammen Fingern habe ich später auf einer gebrauchten mechanischen Remington Schreibmaschine im Dachboden vom Bauernhaus meine ersten Kurzgeschichten geschrieben. Diese Schreibmaschine und deren Bedienung hat für mich denselben hohen Stellenwert wie es heute mein Laptop hat. Das Zusatzfach Maschinschreiben in der Berufsschule leistet heute noch gute Dienste beim Arbeiten am Bildschirm. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der PC das gesprochene Worte in Buchstaben umwandelt. Ein Freudentag war es, wenn im Internat ein Jausen Paket eingetroffen ist und sich darin auch eine Schokolade oder eine Rolle Kekse befanden. Zu allererst las ich den Brief, welchen die Mutter geschrieben hat, das Briefschreiben war in Frauenhand. Meine Schwester gehört zu denjenigen, welche auch im Zeitalter von Facebook und Wats App Glückwunschkarten und Briefe schreiben. Zu meinen Gepflogenheiten gehört ihre Postkarten und Briefe über einen längeren Zeitraum in der Ecke vom Esstisch aufzuheben. Eine WhatsApp Nachricht bekommt eine Aufmerksamkeit von einer halben Minute und zumeist ist die Gefühlsregung schon vorgegeben, mitgeschickt mit einem Smiley.
WeiterlesenDen Schuh mit…
… Zeitungspapier auspolstern.
Viel denkt man darüber nach, wie man einem nahestehenden Menschen eine Freude machen kann. Unter Freude stellt sich jeder etwas anderes vor. Gerne wird bei dieser Gefühlsregung zwischen Groß und Klein unterschieden. Es gibt viele Beiwörter welche dem Wort beifügt werden: Eine richtige Freude, eine unverhoffte Freude, sich freuen wie ein Kind. Mit der Kindheit verbindet man gerne Momente an ungetrübten Frohsinn. Zumeist verbunden mit ein wenig Wehmut, als gäbe es im späteren Leben keine gleichwertige Freude. Das Freude und Glück keine Gegenstände sind, welche wir kaufen können erfährt breite Zustimmung. Wie ich oft höre, dann wären nur Reiche glücklich. Die Erinnerungen über welche Begebenheiten, bei welchem Geschenk, ich mich als Kind gefreut habe sind blass. Am meisten freute ich mich über die Zeit in einem Buch zu lesen. Schon auf dem Heimweg, erlaubte es die Jahreszeit, blätterte ich in dem Buch aus der Schulbibliothek. Mein Bücherwunsch an das Christkind, in der ersten Klasse des Gymnasiums, ist mir in lebendiger Erinnerung: Götter Gräber und Gelehrte. Dieses Buch befindet sich noch heute im Bücherschrank und hat alle Wohnungswechsel mitgemacht. Bei den Weihnachtsgeschenken gehörten warme Bekleidung für die kalte Jahreszeit an die vorderste Stelle. Auf dem Bergbauernhof war die Kälte im Winter allgegenwärtig. Die Große Küche war der einzige beheizte Raum im Haus. Die Schule, die Kirche und die Gemischtwarenhandlung, der Bahnhof und die Bushaltestelle waren etwa eine Stunde Fußmarsch entfernt. In den sechziger Jahren herrschten im Winter im Drautal sibirische Temperaturen.
WeiterlesenGeschwisterpaar…
…balanciert über die Brücke.
Bei grün fahre ich in die Kreuzung ein, da fährt ein Auto aus der Querstraße direkt auf mich zu. Instinktiv mache ich eine Ausweichbewegung und schaffe es knapp an seiner Motorhaube vorbeizukommen. Dies war arschknapp, ein Dankgebet an meinen Schutzengel. In manchen Situationen glauben wir fest daran, wir hatten in einer brenzligen Lage einen Schutzengel. In der Volksfrömmigkeit gehören Nothelfer und Schutzengel zum Glauben dazu. Solche Geistwesen und ihre Präsenz versuchen spirituelle Maler mit kreisförmigen Pinselstrichen in ihren Bildern auszudrücken. Wobei die hohe Anzahl an kreisförmigen Bewegungen und Linien das Spirituelle betonen sollen. Dazu gesellt sich die Farbe Gold in der Annahme, nur mit dieser Farbe dem Höchsten gerecht zu werden. Gerne verweisen sie darauf, dass den Pinsel die Eingebung und die Intuition geführt haben. Die Intuition wird nach Quadratzentimeter bezahlt, es verdient sich besser, wenn man ursprünglich ein größeres Bildformat und etwas mehr Goldpatina wählt.
WeiterlesenMoment Geduld…
…dauert eine Ewigkeit.
Ein unangenehmer Moment für einen PC-Anwender ist, kommt nach dem Einschalten am Bildschirm die Mitteilung, haben sie noch einen Moment Geduld, das Programm startet in Kürze. Wenn die Kürze gefühlt schon eine Ewigkeit dauert und in der Real Tim circa fünfzehn Minuten vergangen sind und immer noch kommt dasselbe Mantra. Währenddessen beschuldige ich mich meines eigenen Unvermögens, dass ich der Aufforderung, es sind neue Einstellungen vorhanden, nicht widerstehen konnte. Jetzt bleibe ich in der Warteschleife gefangen. Eine Vielzahl von Tastenfunktionen habe ich schon durchgeführt, geblieben ist: Haben sie noch einen Moment Geduld, die Daten werden gesammelt. Würde der Laptop nicht mehr hochfahren, wäre für mich der finanzielle Verlust im Hintergrund, tragischer wäre der ideelle Verlust. Es befinden sich immer Kurztexte und Entwürfe am PC, welche nicht veröffentlicht wurden oder noch nicht extern abgespeichert wurde. Nach meiner Erfahrung ist es mir unmöglich einen Gedankengang ein zweites Mal festzuhalten, es fehlt beim neu verfassen die Spontanität des ersten Augenblicks. Der ideale Zeitpunkt, das starke Bedürfnis zu schreiben, unterliegt manches Mal dem anerzogenen Pflichtbewusstsein, alle Handgriffe im Haushalt davor bis zur Vollkommenheit durchzuführen. Unter dem Pflichtbewusstsein leidet das Schreiben. Würde ich dieselbe Vollkommenheit in christlichen Belangen anwenden, würde ich dem Wunsch Jesu, bemüht auch so vollkommen zu sein wie es der Vater im Himmel ist, sehr nahekommen. Wie üblich komme ich über das geistige Stadium eines landläufigen Christen nicht hinaus. Plötzlich hat es mit der Wiederherstellung beim PC geklappt.
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