Der tägliche Einkauf eine sinnstiftende Tätigkeit?
Zeitweise bin ich für den Einkauf der täglich benötigten Lebensmittel zuständig. Stimmt das Vorurteil, dass Männer, werden sie zum Einkaufen geschickt, sich nicht an den Einkaufszettel halten? Die Partnerin meint dies wisse sie verlässlich, dies sei schon in ihrer Familie so gewesen. Ihre Mutter hat sich öfter beschwert, dass der Vater zu viel und zu große Portionen einkaufte. Zusätzlich Artikel welche nicht gebraucht wurden. Wahrscheinlich ist dies ein Reflexreaktion, dass Männer etwas kaufen bei dem sie zu kurz kommen, wenn die Frau den Einkauf erledigt. Dabei ist für eine Tüte Chips oder eine Tafel Schokolade kein Platz. Auf jeden Fall, wenn das Haushaltsbudget nicht groß ist, oder die Hose beim Mann um den Bauch zu eng wird.
Der Generationenunterschied zeigt sich beim Einkaufsverhalten im Supermarkt. Gleich nach Geschäftsöffnung kommen die Semmelgourmet und holen sich die backfrischen Semmeln für das Frühstück, der Fitnessmarsch ist gleich inkludiert. Gestützt auf das Einkaufs Waggerl stehen ältere Personen mit ernstem Gesicht im Gang vor den Regalen. Die Stirn in Falten gelegt gehen sie die Regale ab um dann, bei der Kassa drei Artikel auf das Förderband zu legen. Sie besuchen fast täglich den Lebensmittelmarkt, es ist ein fester Termin am Vormittag und der tägliche Einkauf wird zu einer sinnstiftenden Tätigkeit. Kunden, welche einen handgeschriebenen Einkaufszettel aus der Jackentasche ziehen, gehören zu der älteren Generation. Penible streichen sie mit einem Kugelschreiber jede Position am Einkaufs Zettel, die sie in den Einkaufskorb legen, durch. Bei den Kundinnen, welche sich mit Schwung durch den Supermarkt bewegen, mache ich gerne einen Schritt auf die Seite. Hin und wieder werfen sie einen Blick auf ihr Smartphone, wo die Einkaufsliste gespeichert ist. Dazwischen wird mit der Freundin geplaudert. Werden dabei Rezepte ausgetauscht?