Über schlagloch

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht mehrmals die Woche eine kleine Studie zu verfassen und teilt dies per Weblog „schlagloch“ einer stetig wachsenden Internetgemeinde mit. Einzelne Leser treten auf der Internetplattform mit ihm auch in eine Diskussion über das Geschriebene ein. Vom Deutschen Literaturarchiv Marbach werden ausgewählte Online-Publikationen, so auch das Blog „schlagloch“ auf der Plattform Literatur-im-Netz langzeitarchiviert. Einige „Schlaglöcher„ hat er materialisiert und zu Büchern gemacht: Zeitenwandel (2009); Die Beobachtungen (2011); Bruchstellen (2015).

omikron:graz II

Während der Bundesheerzeit in Graz machte ich den Zivilführerschein n den Gruppen A, B, C und andere. Der Fahrschulunterricht erfolgte in der Kaserne, nach Dienstschluss ab 17 Uhr fanden die Fahrstunden statt, in der sprichwörtlichen Hauptverkehrszeit in Graz. Ich war noch nie am Steuer von einem Pkw gesessen und absolvierte von Beginn an mit einem LKW meine Fahrstunden. In den ersten Fahrstunden beschränkte ich mich auf das Lenken des Lkw, Bremsen und Gas geben. Das Kuppeln und Schalten besorgte zu Anfang der Fahrlehrer. Zu dieser Zeit war das Getriebe bei den Lkws nicht synchronisiert, das bedeutete beim Schalten Zwischengas zu geben. Dieser Vorgang ist bei den heutigen Getrieben, auch beim Lkw, völlig unbekannt. Auf dem Jakominiplatz, der große Verkehrsknotenpunkt in Graz, gab es keine Ampelregelung. Hier trafen der Pkw- und Lkw-Verkehr auf die Straßenbahnlinien. Von allen Seiten staute sich der Verkehr, alle wollten den Platz überqueren, einzig geleitet von der Rechtsregel. Den Lkw steuerte ich immer ein Stück vorwärts, gerade so viel ein Stück der Straße frei war.

Eine weitere Herausforderung war die Fahrt durch die schmalen Gassen der Innenstadt. Zumeist war eine Fahrbahnseite verparkt, so war es notwendig mit dem Lkw, mit Blick auf die Fußgänger, den Gehsteig zu benützen. Heimisch wurde ich beim Fahren durch die Innenstadt nachdem ich lernte, den Lkw mit Blick auf die Außenspiegel, zu steuern. Ein unfallsfreies Fahren wäre sonst nicht möglich gewesen. Heute noch profitiere ich beim Fahren auf schmalen Straßen oder beim Einparken, die Kunst, die Außenspiegel mit einzubeziehen.

omikron:graz

Bei unseren südlichen Nachbarn, in Slowenien, gibt es ein besonderes Schlupfloch sich der Impfpflicht zu entziehen. Dort gehen Personen für andere Personen mit deren E-Card zu einer Impfstation. Es hat schon Fälle gegeben, wo sich manche bis zu 10-mal gegen Covid 19 impfen ließen. So ersparen sie Impfverweigerern den Canossagang zur Impfung. In den Impfzentren wird nur die E-Card gescheckt und dazu kein Lichtbildausweis verlangt. Für jede übernommene Impfung gibt es ein Impfhonorar vom Impfverweigerer.

Die Art und Weise sich für andere gegen ein Entgelt impfen zu lassen, erinnert mich an die unliebsamen Bereitschaftsdienste beim Bundesherr zu den Wochenenden. In der Belgier Kaserne in Wetzelsdorf versuchten Grazer und Steirer diesen Bereitschaftsdienst am Wochenende zu tauschen oder ein anderer Rekrut übernahm für sie gegen Bezahlung den Wachdienst. Von Samstag auf Sonntag war es möglich mit einem Freischein außerhalb der Kaserne zu übernachten. Während meiner Bundesheerzeit in der Belgier Kaserne habe ich des Öfteren für andere am Wochenende um ein Entgelt den Wachdienst übernommen. Beim Apell habe ich mich beim Offizier vom Tag mit falschen Namen gemeldet. Dies war möglich, da wir eine Gruppe von etwa dreißig Grundwehrdiener waren, welche in den Schreibstuben des Gruppenkommando II in der Glacis Straße den Dienst versahen. Die Unterkunft, in einem Dachgeschoß der Belgier Kaserne, wurde vom Offizier vom Tag nicht kontrolliert. In den 70er Jahren war es mit öffentlichen Verkehrsmitteln fast unmöglich über das Wochenende nach Hause, nach Ferndorf, zu fahren. Während der neunmonatigen Präsenzdienstzeit bin ich nur einmal in Bundesheeruniform per Autostopp von Graz über die Pack nach Klagenfurt und weiter mit dem Zug nach Ferndorf gefahren. Am Sonntagnachmittag mit dem Zug zurück nach Graz.                                                                                                                                                                                                                                                                    

omikron:impfen II

Zwischen den älteren Ehepartnern gab es heftige Diskussionen ob sie der Empfehlung der Bundesregierung, sich nach einer Genesung impfen zu lassen, folgen sollen. Diese Diskussion führte zu keinem gemeinsamen Nenner. Eine alte Volksmeinung, was einen nicht umbringt macht einen nur stärker. Der seltene Fall, die Schwiegertochter unterstützte die Schwiegermutter zu ebener Erde. Die Position des Schwiegervaters für die Impfung, war im Impfstreit aussichtslos. Für sich hat er einen Schleichweg gewählt, bei einem routinemäßigen Arztbesuch hat er sich heimlich gegen Covid 19 impfen lassen. Gegenüber der Ehefrau und der Schwiegertochter hat er sich darüber in Schweigen gehüllt. Bei seinem 2. Impftermin in der Arzt Ordination kam es im Beisein der Ehefrau zu einem Eklat.

Im Hinblick auf den Impfzwang werden in Österreich bei den Polizeikontrollen gefälschte Impfzertifikate, grüner Pass, ausgeforscht. Diesen kann jeder für einen Betrag von € 99.- im Internet kaufen. Mit mäßigem Erfolg versuchte die EU ein einheitliches Impfzertifikat für die Corona Schutzimpfung zu installieren. In Österreich kommt es in Zusammenhang mit der vor Jahren explosionsartigen Migration dazu, dass eine E-Card von einem Migranten zum Anderem weitergereicht wurde, auch an solche welche nicht leistungsberechtigt waren. Oftmals wurde die Versicherungskarte in den Arztpraxen nicht auf den Namen kontrolliert. Derzeit plant man die E-Card mit einem Foto zu versehen, um solchen Missbrauch zu verhindern. Bei der Gesundheitskassa sind zurzeit alle mit der Bekämpfung der Pandemie beschäftigt, dabei bleibt für anderes wenig Zeit. Vor Verfügung einer Strafe wird allen Ungeimpften ein Impftermin zur Verfügung gestellt, wie es in Spanien und Portugal passiert ist.  

omikron:impfen

Nach vielen sehr aufgeladenen Diskussionen, auch innerhalb der Familien, welche zu unterschiedlichen Standpunkten führen, gibt es in Österreich ab Februar die Corona- Impfpflicht. Seit der Ankündigung eine Impflicht einzuführen ist es zu Protestmärschen und zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Die Anzahl der Demonstranten erreichte die vierzigtausender Marke. Dies sind und waren nicht nur sogenannte Impfgegner & Corona Leugner, sondern auch besorgte Bürger, welche sich um ihre persönlichen Freiheitsrechte sorgen. Den Anspruch stellen über die Behandlung des eigenen Körpers selbst zu entscheiden und sich fragen, ob der Vectra Impfstoff nicht die eine und andere Spätfolge haben könnte? Vor allem Menschen in den besten Jahren, welche voraussichtlich zwei Drittel ihres Lebens noch vor sich haben machen sich Gedanken darüber, ob durch die Impfstoffe Langzeitfolgen auftreten könnten? Insbesondere die Generation zwanzig plus, haben sie einen Kinderwunsch, wie es die Fruchtbarkeit beeinflusst. Noch gravierender, ob die Impfung die Entwicklung eines Babys negativ beeinflussen könnte? Unter den Impfskeptikern sind besorgte Eltern, welche sich ängstigen was die Corona Schutzimpfung mit ihren heranwachsenden Kindern, vom Kleinkind zum Schulkind und vom Schulkind zum Jugendlichen macht? Wie reagiert ihr kindlicher Körper, wo viele Prozesse der Entwicklung noch nicht abgeschlossen sind? Die geplante Impfpflicht gilt jetzt für Personen ab 18 Jahren.

Wie weit die Zerwürfnisse in der Bevölkerung zwischen Impfbefürworter und Impfgegner geht, zeigt sich in der Verwandtschaft. Ein älteres Ehepaar hat sich in der Halbzeit der Pandemie mit Corona infiziert, dabei hatte der Mann einen schweren Krankheitsverlauf und die Frau leichte Krankheitssymptome. Es infizierte sich auch der Sohn und die Schwiegertochter. Nach der Genesung vertraten die Schwiegermutter und die Schwiegertochter die Meinung, dass Genesene sich nicht zusätzlich impfen lassen sollen. Diese Meinung wurde durch den Vertrauensarzt bestätigt, den durch eine Impfung würde die natürlich aufgebaute Immunabwehr zerstört oder irritiert.