Bei uns hieß es seinerzeit, wir hatten die letzten Tage sehr viel zu tun oder in den nächsten Wochen müssen wir die Wasserleitung im Abschnitt Seltschach erneuern. Dies war es. Über die vielen Aufträge in der Firma hat man sich gefreut und dabei seine Arbeitskraft unter Beweis gestellt. Teenager verkünden heute mehrmals täglich, sie haben Stress. Vielleicht meinen sie damit, sie haben in den nächsten Tagen zwei Schularbeiten oder in der Firma stehen drei Lkw zur Reparatur an. Bei der Babyboomer Generation hat das Wort Stress und Burnout einen schimmligen Beigeschmack. Gleich entsteht ein Krankheitsbild, welches mit Psychiatrie verbunden wird. Hier stößt man auf einen Vorgang des Verbergen. Alle Andeutungen die ein Verwandtschaftsverhältnis zu einer psychischen Krankheit herstellen werden hinter den Vorhang geschoben. Oftmals kann man die psychische Beeinträchtigung, vor anderen und dem Partner, gut verstecken. Dies kostet mehr an Kraft, als die Bewältigung der Krankheit selbst. Eine Ursache für dieses Verhalten ist, weil kaum jemand über die Bandbreite von seelischen Krankheiten Bescheid weis. Schlussendlich wird alles in einen Topf geworfen. Im nächsten Jahrzehnt könnten wir die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr schaffen. Jeder, der sich entschließt das verurteilende Denken zu verlassen, kann mit einem Handzeichen den Kreisverkehr verlassen.
Man pflegte verschiedenen Umgang mit der Verrücktheit. In den Landgemeinden wurde es toleriert, wenn jemand ein wenig verrückt war, aber niemanden etwas zu leide getan hat. Bei einem Bauern gute Hilfsdienste leistete. Dafür gab es eine ausreichende Verpflegung und eine Schlafstelle die vor Regen und Kälte schützte. Manchmal war es nur eine Koje im Viehstall und eine Decke. Zumindest war es auch an kalten Wintertagen warm. Gab es bei den Bauern keine Arbeit, sind sie durch das Dorf gezogen, von Haus zu Haus und haben um Kleider und ein wenig Essen gebettelt.
Notunterkunft