fünfzehn:jahre

Am 22. April 2003 erfolgte mein 1. Eintrag auf meinem Blog schlagloch. Damals war ich beim Blog Hoster 20six.de, inzwischen habe ich meine eigene Domain. Alle Einträge von damals wurden auf die jetzige Domain übertragen und sind im Archiv abrufbar. Auslöser für die Installierung einer eigenen Webseite war, durch die Softwareumstellung bei 20six.de sind im Herbst 2007 meine Beiträge im Nirwana des Internetdschungels verschwunden. Auf Intervention wurde eine Dschungelexpedition ausgesandt und die Beiträge wiederhergestellt. Die Miesere begann, als die Gründer von 20six.de mit myblog.de fusionierten. In einer Aussendung hieß es, um Kräfte und Ressourcen in einem spektakulären Internetauftritt zu bündeln.

Seit der Erstellung meiner eigenen Domain im April 2008 benütze ich die Software WordPress. Für die optische Gestaltung gibt es viele Templates, die man kostenlos benützen kann. Trotzdem bedarf es einiger Kenntnisse um ein Template für die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Über mein Blog habe ich in unmittelbarer Nähe ein Web Designstudio gefunden. Die Webdesignerin gestaltete das Template Twenty Eleven nach meinen GEschmack. Künftig war ich von externen Umstellungen nicht mehr betroffen und Herr meiner Veröffentlichungen. Meine WordPress Kenntnisse reichen aus, um Texte und Bilder hochzuladen. Von zweitausend, bei blogheim.at eingetragenen österreichischen Blogs, belegt schlagloch den 11. Rang bei den ältesten Blogs.

Vor Veränderungen an dem Template oder der Aktualisierungen von Plugins scheute ich zurück. Waren Anpassungen notwendig wandte ich mich an meine Administratorin. Sie war eine leidenschaftliche Bloggerin und Webdesignerin, verlor aber, aus welchen Gründen immer, die Intention zum Bloggen. Welche Erfahrungen ich bei einem WordPress Kurs gemacht habe, erzähle ich in den nächsten Beiträgen.

Internetdschungel

lebens:lang

Haben Senioren das Recht, die Hände einmal in den Schoß zu legen? Der Ausdruck „die Hände in den Schoß zu legen“ wird heute kaum noch verwendet und ist wahrscheinlich nicht mehr oft zu sehen. Eine schöne Erinnerung an meine Mutter ist, wie sie auf einer Bank vor dem Bauernhaus in Politzen sitzt und um, Wort wörtlich, die Hände in den Schoß zu legen. Dazu trägt sie eine saubere Schürze und ein Kopftuch. Sie sitzt einfach da, völlig entspannt, würden wir heute sagen. Dabei richtet sie ihren Blick auf den Hausgarten, wo einzelne Blumen blühen und etwas entfernt führt eine Landstraße vorbei. Dort fährt im Stundentakt ein Auto vorüber. Nach jahrzehntelanger Bauernarbeit kann sie jetzt mit ihren über Fünfundsiebzig Jahren die Hände einfach in den Schoss legen. Niemand verlangt von ihr, dass sie verreist, etwas Bestimmtes liest oder unter dem Motto „sich regen bringt Segen“ nützlich macht. Still lächelnd sitzt sie in der Nachmittagssonne und nickt dabei kurzfristig ein. Irritiert blickt sie auf, wenn wieder ein Auto vorbeifährt.

Die Verpflichtung zur Selbstoptimierung gibt es auch im Gesundheitsbereich, vor allem an die Senioren wird gebetsmühlenartig appelliert, sich körperlich fit zu halten. Bei meinem Antrittsbesuch beim neuen Hausarzt, der Bisherige ist in den Ruhestand getreten, war dieser etwas irritiert, als ich zu ihm gesagt habe: „Ich wünsche mir für die verbleibenden Jahre ein erträgliches Leben, ich strebe nicht die Gesundheitswerte eines Vierzigjährigen an“.

Nachmittagssonne

kind:heit II

Heute schlägt das Bedürfnis nach Anleitungen für die Unterstützung beim Erziehen der Kinder in das Gegenteil um. Durch den leichten Zugang zum Internet wird bei jedem Konflikt mit dem Kind, bei jedem Furz des Sprösslings, im Internet gegoogelt. Kurz und bündig ausgedrückt, bei Problemen und Beschwerden mit Jugendlichen lies nach bei Google. Googeln hilft immer, zumindest erhöht die Zweifel. Nicht viel geändert hat sich an den Entwicklungsphasen der Jugendlichen, man könnte sagen Gott sei Dank. Manche Abschnitte setzten um ein bis zwei Jahre früher ein.

Heute beklagt man, dass es zu wenige Psychologen, im speziellen Kinderpsychiater gibt, genauso wie Sozialhelferinnen. Vor fünfzig bis dreißig Jahren war die Aussage an das Kind, du kommst zu einem Psychiater, eine Drohung. Genauso hat man gedroht, wenn du nicht brav bist, dann holt dich der Krampus. In Kärnten gab es zwei Krampusgestalten als Psychiater, dies waren die Personen S&W.  Beide wurden sowohl für Kinder als auch für Erwachsene als Druckmittel eingesetzt. Ich glaube, diese Psychoruten an der Wand prägen bis heute das Verständnis und das Bild von Psychiatern und Psychologen der älteren Generation. Lieber am Operationstisch eines Chirurgen,  als auf der Couch eines Psychiaters landen.