energie:winter

Den ganzen Herbst wurde unter Nachbarn und Bekannten fleißig diskutiert mit welchen Vorkehrungen und Aktionen wir uns im Winter gegen die hohen Preise bei Treibstoff, Fernwärme, Gas und bei der elektrischen Energie wappnen können. An vorderster Stelle stand die Möglichkeit im Wohnzimmer die Raumtemperatur um zwei Grad zu senken. Beim Relaxen, beim Musikhören, beim Lesen oder bei einem interessanten Film mit einer Decke über die Füße dazusitzen, keine schöne Vorstellung. Leichter reduzieren lässt sich die Heizung im Vorraum, im Schlafzimmer oder im sogenannten Bügelzimmer. Einsparungspotenzial gibt es bei der Körperpflege. Ein alter Hut, es ist energiesparend sich zu duschen, als ein Vollbad zu nehmen. Vollbad zu nehmen ist n unserem Haushalt die absolute Ausnahme. Ohne Abstriche bei der Sauberkeit zu machen, kürzere Waschprogramme beim Geschirrspüler und bei der Waschmaschine. Zu den klitzekleinen Empfehlungen gehören beim Zähneputzen nicht das Warmwasser laufen zu lassen oder beim Gang zum WC im Wohnzimmer das Licht auszuschalten. Die Zugfahrten dazu benützen um das Smartphon aufzuladen. Im Zugabteil beobachte ich oft, dass nach dem Platz nehmen der Laptop und das Handy aufgeladen wird. In Österreich macht gerade die Empfehlung, beim Kochen auf die Pfannen einen Deckel zu geben, als Witz die Runde.

In den Tälern dominieren zumeist Holzfeuerungen und Ölheizungen, der städtische Bereich ist mit Fernwärme erschlossen. Der Energieverbrauch ist zumeist eine Frage des Gebäudezustand, wie gut sind die Außenmauern, die oberste Geschoßdecke und die Fenster isoliert. Akut etwas an der Bausubstanz zu ändern war in den letzten sechs Monaten nicht möglich, weil die zuständigen Professionisten schon ausgebucht waren. Im südlichen Kärnten wollten vermehrt Hausbesitzer eine Photovoltaikanlage installieren lassen, aber zumeist erhielt man eine ablehnende Antwort auf eine Anfrage. Wie die Eierschwammerln im Spätsommer schießen plötzlich neue Firmen aus dem Boden, welche die Montage von Photovoltaikanlagen anbieten. Es gibt keinen Handwerksbetrieb aus dem Bau- und Installationsgewerbe der sich jetzt nicht unter die Firmen einreiht, welche Photovoltaikanlagen montieren und liefern.

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Petrus sorgte bis Ende der 60er Jahre für genug Schnee. Täglich fuhr ich mit dem Postbus um 6.30 Uhr zur Arbeit nach Spital / Drau. Auf dem Weg zur Bushaltestelle im Tal nahm ich auf dem Rücken die Milch zur Molkereisammelstelle mit. Dabei benützte ich einen Steig, der nach einem Schneefall ausgetreten werden musste. Meine nächste Erinnerung an einen schneereichen Winter fällt zweigeteilt aus. Bei meiner Übersiedelung nach Arnoldstein, im Jänner Anfang der 70er Jahre, gab es im Ort schulterhoch Schnee. Der Ort bezeichnete sich auf Grund der geografischen Lage im Dreiländereck als Schneeloch. In Anwesenheit von politischer Prominenz wurde im darauffolgenden Jahr ein Sessellift auf das Dreiländereck eingeweiht. Justament im folgenden Winter gab es hier bis in den Februar hinein keinen Schnee. Viele Bürger deuteten dies als ein schlechtes Omen für die Zukunft des Skiliftes, andere als einen unglücklichen Zufall. Nach einigen Jahrzehnten mit einem Höhenflug bei den Besuchern, kämpft man im letzten Jahrzehnt gegen akuten Schneemangel und Besucherrückgang.

Im zweiten Corona Winter, 2021, hat es Mitte Dezember kräftig geschneit. Im Villacher Becken das Doppelte an Schnee der letzten Jahre, wieviel wird es im oberen Gailtal und Lesachtal geschneit haben? Bei starken Schneefällen dominierten diese für wenige Tage die Titelschlagzeilen der Tageszeitungen: Schneechaos im Lesachtal; Erneut 500 Haushalte ohne Strom; Unfälle und Straßensperren. Bei großen Schneemengen wurden die Bewohner des Oberen Gailtals vom Regionalfernsehen in das Bild gerückt. An vorderster Stelle wurde von der Schneefront berichtet und wie die Bewohner mit solchen extremen Witterungsverhältnissen umgehen. Wobei die Bewohner der Orte wie Kirchbach oder St. Lorenzen den Hype der Medien Leute nicht nachvollziehen können. Mit solchen Wettersituation leben sie seit Generationen, eher beunruhigt sie, dass durch den Klimawandel die Schneefälle ausbleiben könnten. Diesen Dezember herrschte diesbezüglich ein nachrichtliches Blackout, die Omikron Welle zierte die Titelseiten. Aus dem Tageheft…

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Anfang Dezember gibt es im Süden von Österreich ein wichtiges Thema, wann fällt der erste Schnee. Die Vermutungen darüber verdrängen alle anderen lokalen und europäischen Ereignisse. Was jeder mit Bestimmtheit sagt, seit der Jahrtausendwende schneit es immer weniger, dabei sind sich alle einig. Vor kurzem hat eine Tageszeitung eine Statistik veröffentlicht, wann es zuletzt in der Landeshauptstadt Klagenfurt zu Weihnachten eine geschlossene Schneedecke gegeben hat? Dies ist schon ein Jahrzehnt her. Jeder der Generation über 50 plus weiß zu berichten, dass es in seiner Jugend auf jeden Fall Anfang Dezember geschneit hat. Es hat keine Weihnachtsferien ohne Schnee gegeben, Schlittenfahren war in den Ferien selbstverständlich. Dies war in den 50er und 60er Jahren der Breitensport unter den Kindern, wie später ab den 80er Jahren das Schifahren. Eine Rodelbahn gab es überall, zumeist war es der Zufahrtsweg zu den Bauerngehöften.  Diese waren in den 50er Jahren nicht asphaltiert und nur mit einem hölzernen Schneepflug, welcher von einem doppelten Pferdegespann gezogen wurde, oberflächlich geräumt. In einzelnen Dörfern gab es einen Bauer, welcher mit seinem Traktor die Schneeräumung besorgte. Die Pferdestärke der damaligen Traktoren lag unter 20 PS. Die stärker befahrenen Straßen wurden zumeist von einem Feuerwehrauto geräumt. Während meiner acht Pflichtschulklassen gab es zu Weihnachten immer Schnee, es wäre für mich nicht vorstellbar gewesen, dass es zu Weihnachten keinen Schnee gegeben hätte.

Zumeist setzte der Schneefall um den Krampus Tag ein, um mit Beginn der Fastenzeit zu weichen, darauf war damals Verlass. Während der Volksschuljahre hatte ich mit dem Schnee zu kämpfen, um sieben Uhr morgens waren die Bergstraßen noch nicht geräumt. Ich folgte den Fußspuren der älteren Schüler, welche durch den frischgefallenen Schnee voraus strampften. Bei Neuschnee legte uns die Mutter am Fußende Gamaschen an, eine Bergbauernspezialität. Während der Internatszeit spielten wir den Winter über im angrenzenden Wäldchen Indianer und kehrten zur Studierstunde mit nassen Hosen in das Heim zurück.

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Als Anfänger oder waren wir Echte Anfänger mühten wir uns in den ersten englisch Kursstunden redlich ab. Je mehr wir uns Mühe gaben etwas zu behalten, umso verwirrender wurde für uns die Sprache. Für diese missliche Situation hatte die Teacher ein paar Trostworte bereit, die Vorstufe einer Grabrede. Auch im Alter ist es möglich Vokabeln vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis zu transferieren. Dazu man muss täglich üben, wie bei der körperlichen Fitness.

Mein Handicap ist, dass ich schon vor Jahrzehnten, teilweise im heute aktuellen Homeschooling unterrichtet wurde. Lange bevor es in den letzten Monaten durch die Coronakrise in aller Munde ist. Das damalige Homeschooling verlief so, dass ich während dessen Vater abends im Viehstall die Kühe gemolken hat, neben ihm auf einem Schamale gesessen bin. Während die Milch mit einem kräftigen Strahl in den Melkeimer spritzte hat er mir das Einmaleins und das ABC abgefragt. Des Weiteren habe ich erzählt welche Geschichten wir in der Fibel gelesen und was wir von der Erzeugung von Heraklithplatten gelernt haben.

Bei meinem ersten Computerkurs, Einführung in Grundbegriffe des PC, hat der Volkshochschuldozent zu Beginn den Kursteilnehmern den Kauf des Wahrig Wörterbuch empfohlen. Es macht einen schlechten Eindruck, wenn in einem Brief, ausgedruckt auf dem PC, Rechtschreibfehler sind. Der Personalcomputertrainer konnte vor dreißig Jahren nicht ahnen, dass dereinst das Wordprogramm Rechtschreibfehler selbst ausbessern wird. Wobei die Verbesserung von Rechtschreibfehlern das Eine und das Verständnis für die Satzmelodie etwas anderes ist. Der Bildschirm des PC war damals ein klobiges Ding. Für jene welche sich erinnern können, er hatte die Größe des sehr beliebten transportablen Fernsehers mit Zimmerantenne. Eine Maus war damals höchstens in der Garage zu finden. Alle Befehle für den Computer wurden mit Buchstabenkombinationen erteilt. Für einen Anfänger im fortgeschrittenen Alter ein schwieriges Unterfangen, erst nach einigen Einsteigerkursen machte ich Fortschritte.