In den ersten Wochen eines neuen Jahres fällt es mir schwer die aktuelle Jahreszahl zu merken. Heutzutage ist im Rechnungswesen oder beim Kassiervorgang alles automatisiert, das Datum wird von selbst eingefügt. In früheren Zeiten musste ich das Datum händisch eintragen oder am Datumstempel weiterdrehen. Beim Kassieren wurden Paragonzettel geschrieben. Damals habe ich mir nach drei Tagen die Jahreszahl gemerkt. Der Vorteil dieses Jahr ist, dass es eine runde Zahl ist, ein Zehnerjahr. Wehmütig denke ich daran, dass zehn Jahre vergangen sind, seitdem die Jahrtausendwende gefeiert wurde. Sie wurde begleitet von vielen Befürchtungen, was die Datumumstellung bei elektronischen Systemen hervorrufen kann. Einige Experten meinten, dass es zu Ausfällen in der Energieversorgung oder zu Flugzeugabstürzen kommen könnte, weil die Computerprogramme die Jahreszahl 2000 nicht erkennen würden. Sie wären nur bis zum Jahr 1999 programmiert, um dann wieder bei 1900 anzufangen. Zu Silvester habe ich mich geweigert außer Haus zu gehen. Ich wollte zuhause sein, sollte die Steuerung der Heizung oder die Energieversorgung ausfallen. Meine Zugreise habe ich auf den zweiten Jänner verschoben, da ich befürchtete, es könnte im Zugsverkehr wegen falsch gesetzter Signale zu Verspätungen oder zu einem Zusammenstoß kommen. Von den weltweiten Katastrophen, das Ende der Welt, ein Weltengericht oder dem jüngsten Tag, wie es manche Astrologen prophezeiten, ist nichts eingetreten. Dazu muss ich sagen, dass wir unser Unglück, Wirtschaftskrise, Hungersnot, Kriege und Umweltprobleme selbst schaffen.
In diesem Jahr wird es keine drei Monate dauern, bis ich mir die Jahreszahl merke. Gedanken mache ich mir darüber, ob es sich auszahlt, dass ich mir das Datum vom Tag merke, weil morgen gibt es ein neues Datum. Eine Trägheit, die etwas mit dem Alter zu tun hat.
Altersteilzeit.