corona:epedemie

In der Region Villach Land, welche an die vom Corona Virus befallene Region Friaul-Julisch Venetien in Norditalien grenzt, spekulieren die Bewohner darüber, was ist gefährlicher: Die Viren der Influenza A, B und C die eine echte Grippe auslösen können oder das Virus SARS-CoV-2, welches die Corona Grippe auslöst. Beide Regionen sind durch den Grenzübergang Thörl Maglern freundschaftlich verbunden. In diesem Fall könnte man auf die freundschaftlichen Beziehungen verzichten. Die ganze Aufmerksamkeit der Medien in den letzten Tagen drehte sich um die Coronaepidemie, die Berichte über die Influenza sind wie vom Erdboden verschluckt. Ein Zeichen, wie unsere Wahrnehmung von den Medien gesteuert wird. Zu einem Hype ist es am Montag bei der Nachfrage nach Atemschutzmasken gekommen, in ganz Kärnten waren diese zu Mittag ausverkauft.

Noch steht die Coronaepedemie vor den Toren Kärntens, am Grenzübergang von Thörl Maglern. Soll man sie einreisen lassen? Einige Stimmen bedauern die Aufhebung der Grenzkontrollen, jetzt darf alles unkontrolliert einreisen, ist ein gängiger Spruch. Könnte eine Zollkontrolle wie früher die Einreise des Virus verhindern? Gerade so wie man bei den Touristen den illegalen Import von Schuhen, Textilien oder Wein unterbunden hat? Ob dies die junge Generation bei der Grenzpolizei schaffen wird? Altgediente Zöllner berichten davon, sie hätten eine Nase dafür gehabt, wenn jemand etwas im Auto schmuggeln wollte. Heute versucht man mit Hightech der Schmuggelware Herr zu werden. Dazu gehören digitale Fahndungsfotos, Videoüberwachung, Gesichtserkennung und Geräte mit Geruchssensoren zum Aufspüren von Rauschgift oder Zigaretten. Sollte sich die Situation weiter zuspitzen wird mit Hightech Fiebermesser die Körpertemperatur der Einreisenden kontrolliert. Ein ähnliches Prozedere gibt es bei Antritt einer Kreuzfahrt und am Flughafen

covid-19/1

for:forest II

So hatte ich die Möglichkeit das Stadion, über dessen Ausmaße und Kosten in den letzten zehn Jahren viel berichtet wurde, einmal von innen zu sehen. Über eine sinnvolle Nachnutzung des Stadion wird bis heute spekuliert. Aktuell gibt es einen Streit um Honorarzahlungen  zwischen dem Finanzier des Projektes und den Initiator des Projektes.

Beim Eintritt in das Stadion nahm die Security eine Taschenkontrolle vor, wobei ich scherzhaft bemerkte: In meiner Handtasche verbirgt sich keine Motorsäge. Eine Motorsäge wäre das Gegenstück zu einer Sprayfarbe. Genauso wie wenn eine  Person die Dürrer Ausstellung in der Albertina besucht, mit der Absicht dem Hasen eine grüne Wiese unter dem Hintern zu sprühen. Für mich das Erste war, nachzufühlen, wie ist es, wenn das Stadion bei einem Popkonzert bis auf den letzten Platz ausverkauft ist  ? Ich dabei auf einem schmalen kalten Plastiksessel, mit wenig Beinfreiheit, sitzen müsste. Würde ich nach oben, nach unten, nach rechts, nach links oder geradeaus schauen, überall würden Menschen sitzen. Ein beengendes Gefühl. Ich kenne ausverkaufte Theater- und Konzertsäle, das Kino auf Kreuzfahrtschiffen, nirgendwo hatte ich dieses beklemmende Gefühl. Hinter mir steil aufsteigende Sitzreihen, die besetzt wären, von wo die Besucher herunterpurzeln könnten. Es wäre eine Menschenlawine, welche in das Rutschen und am Stadionboden zum Stillstand käme. Welche Hysterie dreißigtausend Menschen in einem Gefahrenmoment entwickeln, kann ich nicht voraussehen. Massenlosigkeit wäre das Wort für diesen Zustand.

In den Bäumen und Sträuchern erkannte ich ein zerbrechliches Gut, wie eine durchscheinende Porzellanvase. Der wunde Punkt dieser Installation war, in Kärnten gibt es rundum viel Grün, als Wiesen, Aulandschaften und Waldbestände. Der industrielle Charakter, das großstädtische Umfeld des Peintnerbildes fehlte.

Wolkenkratzer

for:forest I

Bis heute erregen sich in Kärnten die Gemüter über das Kunstprojekt, For Forest, im überdimensionierten Klagenfurter Fußballstadion. Ein Fußballstadion, gebaut für zwei Spiele anlässlich der Fußball Europameisterschaft 2008 für dreißigtausend Zuschauer. Es gibt nur wenige Spiele und Veranstaltungen im Jahr, bei denen das Stadion ausgelastet ist. Bei der Kunstinstallation wurden etwa zweihundert Bäume in das Stadion verpflanzt, als Mahnmal gegen die Abholzung riesiger Waldflächen in Südamerika und China. Ein Zeichen für die globale Bedeutung des Waldes.

Bei diesem Projekt hat mich nicht die Installation beeindruckt, sondern die Vision,des Künstler Max Peintner, vor fünfzig Jahren. Der Künstler Peintner hat in einer Bleistiftzeichnung, im Hintergrund das Szenario einer Großstadt mit ihrem Wolkenkratzer, Fabriken und Baustellen und als Gegenpol in einem großen Stadion einen Wald, zu Papier gebracht. Auf seiner Zeichnung ist das Stadion mit Menschen gefüllt, wie bei einem Weltmeisterschaftsspiel. Bei hohen Eintrittspreisen gönnen sie sich den Luxus, neunzig Minuten lang einen Blick auf einen Wald zu werfen. In Klagenfurt befindet sich das Stadion am Stadtrand, hier geht das Urbane in Wiesen- und Ackerland und einen Mischwald über. Beim Aufgang zum Stadion blicke ich zur rechten Seite auf Wiesen, dann geht der Blick auf die Berge der Karawanken. Beim Blick in Richtung Wörthersee erkenne ich in der Ferne bewaldete Berge. Es war für mich ein skurriler Moment rundum auf Wald zu blicken und mein Ziel ist ein künstlicher Wald im Stadion. Kunst und künstlich musste ich in meinen Gedanken markieren.

Kunstberg