park:platz

Parkplätze in der Innenstadt gehören zu den gefragten Dingen. Ich vermute, je mehr Einwohner eine Stadt hat, umso schwieriger ist es einen freien Parkplatz zu finden. Zumeist gibt es nur kostenpflichtige Parkplätze, Tiefgaragen oder Parkhäuser. Ich krame in meinem Gedächtnis und schildere in Erinnerung gebliebene Parkplatzpannen.

An einem verlängerten Wochenende besuchte ich die Hafenstadt Triest an der Oberen Adria. Über fünf Jahrhunderte gehörte sie zum Habsburgerreich. Man findet in der Innenstadt Bauten wie auf der Ringstraße in Wien. Beeindruckend ist auch die Piazza dell’Unità d’Italia, welche das Meer in die Stadt hereinnimmt. Nach dem 2. Weltkrieg verlor Triest sein Hinterland, die Stadt und der Hafen dümpelten vor sich hin. Nur wenige Kilometer entfernt verlief die Grenze zum ehemaligen Jugoslawien. Ein Jahrzehnt lang wurde zwischen den Siegermächten gestritten, ob Triest bei Italien bleibt oder ob es zu Jugoslawien wandert. Ein Aufflammen der Kämpfe zwischen dem Westen und dem Osten stand kurz bevor. Vor der Einfahrt in die Stadt liegt das Schloss Miramar. Den Spuren von Altösterreich und der Stimmung von Fulvio Tomizza wollte ich in Triest nachgehen. Das Hotel lag zentrumsnah, in der Nähe vom Hotel befand sich auf einem größeren Grundstück eine Tankstelle. Man muss sich in die achtziger Jahre zurückversetzen und der in Italien üblichen Geschäftsstruktur. Es gab keinerlei Bezug zu aufgeräumten Werkstätten in Österreich oder Deutschland. Die Tankstelle stand auf einer Gstetten, auf gut österreichisch, mit viel ungenützter Fläche. Ein idealer Platz, um mein Auto für die nächsten drei Tage abzustellen.

Es war Freitagnachmittag und die Tankstelle bis Montag früh geschlossen. Am Montagmorgen wollte ich das geschäftliche Treiben, den Geruch und Lärmpegel eines Wochentages in Triest spüren und ging nach dem Frühstück zu Fuß in die Innenstadt. Für Villacher Verhältnisse gab es erschreckend viele Autos und es war furchtbar laut. Um die Mittagszeit schlenderte ich auf einer Seitenstraße zurück zum Hotel. Mir kommt  ein Abschleppwagen entgegen, dem ich keine größere Aufmerksamkeit schenke. Auf der Ladefläche sehe ich dasselbe Automodell, wie ich es fahre. Als ich vor dem Hotel bei der Gstettn ankomme, steht mein Auto nicht mehr da. Der Pkw auf dem Abschleppauto war nicht nur das selbe Fabrikat, es war mein Auto. Der Hotelportier, von mir in mangelhaften Italienisch darauf angesprochen, zuckte mit dem Schultern und übergibt mir eine Adresse. Garage, sagte er auf schlechtem Deutsch. Mit einem Taxi bin ich zu der Adresse gefahren und habe für eintausend Schilling mein Auto ausgelöst.

Pfandgeld

ganz:gesund

Von fürsorglichen Menschen wird man darauf aufmerksam gemacht, ein runder Geburtstag wäre ein Anlass über ein Testament nachzudenken. Die vielen Glückwünsche könnten einen tieferen Hintergrund haben. Nicht zufällig kommen Rückfragen, ob man wieder ganz gesund ist, gibt es noch Restbeschwerden oder einen chronischen Verlauf? Dies könnte die momentane Genesung in einem anderen Licht erscheinen lassen. Es braucht nur einen gesundheitlichen Stolperstein, wie eine Erkältung und die nächste Gesundheitskrise wird ausgelöst.

Was verbirgt sich hinter dem heutigen Anspruch ganz gesund zu sein?  Wir haben ein Menschenbild welches vom Power geprägt ist. Dabei unterscheiden wir nicht zwischen den verschiedenen Lebensaltern. Der Fünfzigjährige oder der Siebzigjährige soll im Alltag dieselbe Power bringen, wie der Dreißigjährige. Dabei braucht es im Leben eines Fünfundsechzigjährigen, um sich wohl zu fühlen, nicht den Elan eines Fünfunddreißigjährigen. Mit zwei Drittel der früheren Energie ist er bestens bedient. Was bedeutet man ist wieder ganz gesund?  Nichts anderes, als dass man die wichtigsten Tätigkeiten selbst durchführt und ein wenig Spaß und Freude am Leben hat.

Lebensfreude

roboter:auto

Wie sehr sich durch autonom fahrende Autos der Verkehrsfluss und das Verkehrsaufkommen steuern lässt, bleibt abzuwarten. Ein selbstfahrendes Auto wäre für viele eine Einladung ein solches Auto anzuschaffen und würde das Verkehrsaufkommen in den Ballungszentren erhöhen. Ein Ausweg wäre, selbst kein Auto zu besitzen, das Roboterauto steht auf Abruf zur Verfügung. Wie heute Taxis, zu einem wirtschaftlichen Preis. Meine Hoffnung ist, dass mit den selbstfahrenden Bussen eine neue Offensive für den öffentlichen Verkehr startet.

In den ländlichen Regionen könnte das selbstfahrende Auto die Mobilität älterer Menschen erhöhen. Die Versorgung mit dem alltäglichen Bedarf aus dem nächsten Lebensmittelmarkt erleichtern. Heutzutage sind, von der Entfernung her, die meisten Nahversorger zu Fuß nicht mehr erreichbar. Entfallen im öffentlichen Verkehr die Lohnkosten für den Fahrer, müsste diese Einsparung an die Konsumenten weitergegeben werden. Wie bei computergesteuerten Abläufen gibt es keine Ermüdungserscheinungen und keine menschliche Ablenkung.

In meiner Jugend bin ich über viele Jahre mit dem Postbus zur Arbeit gefahren. Heute benütze ich im Stadtverkehr zeitweise den Bus und bei Fernreisen den Zug. Beim Einsteigen in einen autonom fahrenden Bus wird mir das vertraute Grüß Gott des Busfahrers fehlen, eventuell kommt es vom Tonband. In den Roboterbussen wird sich fortsetzen, was heute in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Fall ist. Jeder unterhält sich autonom, mit seinem Smartphone. In meiner Jugend war der Sitznachbar das Smartphone.

Gelbe Postbus

autonom:fahren II

Bei der Testfahrt in Pörtschach erfasst mich eine kindliche Stimmung, einmal schaue ich nach vorne, dann nach hinten und zur Seite. Mit Neugierde beobachte ich was passiert, wenn ein Auto aus einer Parklücke fährt oder Radfahrer irritiert mitten auf der Fahrbahn halten? Diese Situationen meistert das Roboterauto gekonnt, wobei das hindernisbedingte Halten sehr abrupt erfolgt. Beim Wegfahren und Halten fehlt der erfahrene Fuß des Menschen.

Eine sogenannte Operateurin, welche von Gesetzes wegen in Österreich vorgeschrieben ist, fährt im Bus mit. In der Hand hält sie eine Konsole, welche stark an die Steuerung für ein ferngesteuertes Spielzeugauto erinnert. Während der Fahrt, auf Nebenstraßen, hat es nie eine gefährliche Situation gegeben. Wie das Fahrgefühl im Berufsverkehr oder im Reiseverkehr auf der Autobahn ist, lässt sich in Pörtschach kaum simulieren. Es war Neugierde, welche uns in den smarten Bus steigen lässt und der coole Effekt anderen gegenüber. Wer bereit ist, in einem Fragebogen, seine Erfahrungen mit dem autonomen Fahren bekannt zugeben, wird mit einem Freigetränk belohnt.

Es könnte zu ähnlichen Effekten gegenüber von autonomen Fahrzeugen kommen, sollten diese in größerem Umfang eingesetzt werden, wie in den Kindertagen des Automobils. Damals war es die Frage, ob die hohe Geschwindigkeit für den Menschen zuträglich ist? Des Weiteren, ob es zu Unfällen kommt, wenn sich Pferdekutschen und Benzinkutschen begegnen. So stellt sich heute die Frage, wie das Verkehrsgeschehen ablaufen wird, wenn sich  Autos mit einem Fahrer am Steuer und autonom fahrende Fahrzeuge begegnen werden? Außer den Fußgängern wird ein Gefahrenpotential das Aufeinandertreffen der Roboterauto mit anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern sein. Viele Autofahrer werden versuchen zu beweisen, dass sie die besseren Lenker sind, besser als ein Computerprogramm. Sie werden den autonom fahrenden Fahrzeugen Fallen stellen.

Fallensteller

autonom:fahren

Für die meisten Menschen ist das Lenken eines Autos eine faszinierende Tätigkeit. Zur Zeit der explodierenden Mobilität war der Traum eines jeden jungen Burschen der Führerschein und ein eigenes Auto. Für das Image spielten Bekleidung und Schuhwerk eine untergeordnete Rolle, es zählte allein das eigene Auto. Heute wird die Form und die Technik des VW Käfers der 60er und 70er Jahre belächelt. Damals war der VW Käfer, wie er nach seinem Aussehen zu Recht benannt wurde, ein anerkanntes Fahrzeug. Wer es etwas schnittiger wollte kaufte sich, wenn das Geld reichte, einen Opel Kadett oder einen Opel Manta. Im Vordergrund stand, womit kann man den Mädchen am meisten beeindrucken.

Jetzt wird in der Mobilität eine Trendwende eingeläutet, einerseits weg vom fossilen Brennstoff Erdöl, anderseits will man den Lenker des Kraftfahrzeuges durch Computerprogramme ersetzen. Das autonom fahrende und mit Strom betriebene Fahrzeug wird propagiert. So groß wie einst der Menschheitstraum vom Fliegen ist heute der Traum vom autonom fahrenden Auto.

Wie fühlt man sich, während einer Fahrt mit einem fahrerlosen Kleinbus? In Pörtschach am Wörthersee haben wir die Möglichkeit zu einer Probefahrt, auf einer Teststrecke von 1,5 Kilometer. Eine Haltestelle für den autonomen Bus befindet sich am Bahnhof. Der Bus hält für ein paar Minuten an der Haltestelle, bei Bedarf können Leute ein- und aussteigen. Durch seine Aufschriften ist er leicht als smarter Bus erkennbar. Er besticht durch seine eigenwillige Form, die mich sofort an eine größere, gestreckte Liftgondel erinnert. Dieses Gefühl begleitet mich auch im Inneren, durch den Rundumblick. Auf drei Seiten gibt es Sitzplätze und auf einer Seite die Tür zum Ein- und Aussteigen. Einen Chauffeur und ein Lenkrad sucht man vergebens. Das Wegfahren erfolgt abrupt, wie bei einer Seilbahn, wenn sich die Gondel in das Zugseil einklickt. Die Reisegeschwindigkeit von etwa 20 km/h, möglich sind 45 km/h, erzeugt in mir eine Stimmung, wie bei Stadtrundfahrt in einem Bummelzug. Ob ich mich auch bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h oder bei 8o km/h sicher fühlen würde, kann ich für meine Person nicht vorhersagen. Wahrscheinlich würde ich dann sehr aufmerksam das Verkehrsgeschehen rund um den Roboterbus beobachten.

Führerschein