berufs:wahl I

Die Situation für die  Jugendlichen, welche heute vor einer Berufswahl stehen, ist im Vergleich zu früheren Jahrgängen schwieriger und unübersichtlicher geworden. Zumeist war früher die Entscheidung angelehnt an den Beruf des Vaters. Mit vierzehn Jahren herrschte  Klarheit, welchen Beruf man erlernen will. Oft gab es eine freie Lehrstelle in der Firma, wo der Vater oder der Bruder tätig war. Hatte der Vater einen Handels- oder Gewerbebetrieb, eine Landwirtschaft, dann war es selbstverständlich, dass eines der Kinder die Firma übernehmen wird. Ähnlich die Kriterien bei den akademischen Berufen, Ärzten, Lehrern oder Rechtsanwälten. Aus den Akademikerfamilien entstammten die meisten Nachwuchsakademiker. Auf den Universitäten studierten in den sechziger und siebziger Jahren zum Großteil die Kinder der oberen Gesellschaftsschicht.

Heute hat sich bei der Berufswahl vieles geändert, weil ein Großteil der Jugendlichen nach der Schulpflicht eine weiterführende Schule besuchen. In den Universitäten tummeln sich gleich viele Kinder von Akademiker und Nichtakademiker. Manches Mal wird von den Eltern sehr viel Energie dafür verwendet, dass der Nachwuchs durch das Gymnasium und eine weiterbildende Schule geschleust wird.
Es ist ein Fortschritt, wenn sich höhere Bildung auf ein breiteres Feld der Bevölkerung verteilt. Ein ewiger Zankapfel ist die Frage, wie gestaltet man einen guten Unterricht, was soll an Lehrstoff vermittelt werden? Wahrscheinlich ist die Diskussion, was soll man den Schülern lernen, was sollen Schüler wissen, so alt, wie es Schüler und Lehrer gibt. Zurzeit sieht man ein Allheilmittel darin, dass man jeden Schüler, ab der ersten Grundstufe, mit einem Tablet versorgt.

Grundwissen

buch:handel III

Vereinzelt sieht man in den Buchhandlungen auf den Wühltischen oder bei den Neuheiten, dass einige Bücher mit Kommentaren der Angestellten versehen sind, wo  sie ihre Eindrücke festhalten. Wer keinen Wert auf das Ambiente einer Buchhandlung legt und sich dort beim Einkauf unter Gleichgesinnten befindet, für den gibt es auch im Internet Kommentare von Lesern.

Den Buchhändlern wird vorgeworfen die Präsenz im Internet verschlafen zu haben. Die Konkurrenz durch den Onlinehandel nicht rechtzeitig wahrgenommen. In den Feiertagsreden der Politiker werden die Buchhändler  als die Bewahrer der abendländischen Kultur gelobt. Die jüngere Generation wurde unterschätzt, wie schnell sie traditionelle Gegebenheiten über Bord wirft. Durch den Siegeszug des Laptops, des Tabletts und des Kindle haben Bücher einen verstaubten Einschlag. Trotz der Euphorie, Bücher prompt aus dem Internet herunterzuladen, sagt dies nichts über die Haltbarkeit der neuen Medien aus.

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buch:handel II

Dieses Jahr fällt der Valentinstag und der Aschermittwoch  zusammen. Bei Paaren könnte es sein, dass statt dem siebenten Himmel der Faschingskater dominiert. Am Höhepunkt des Faschings, dem Faschingsdienstag, kann es vorgekommen, dass der PartnerIn einen Kuss oder Umarmung zu innig ausgeführt hat. So gibt es am Valentinstag versus Aschermittwoch kein Happyend.

In meinen Lehrjahren war es üblich und eine meiner Aufgaben, während der Faschingszeit ein Schaufenster mit humorvollen Büchern zu gestalten. Unter anderem mit Büchern von Erich Kästner und Wilhelm Busch, dazwischen Witzebücher und Partyspiele für Erwachsene. Beliebt waren die Büchlein aus der Perlenreihe, wie Tanzen schnell gelernt, Tanzspiele oder Die Tollsten Mixgetränke. In Kärnten durften die Büchlein des Paradehumoristen Wilhelm Rudnigger im Schaufenster nicht fehlen. Heute sieht man in den Schaufenstern der Buchhandlungen kaum noch Witze- und Sketchbüchlein. Die Buchhändler plagen verschiedene Sorgen, dabei ist ihnen nicht zum Lachen zu Mute.

Zu schaffen machen den Buchhandlungen die  massiven Auftritte der Online Händler, die als erstes Bücher auserkoren haben, diese sind von der Logistik leicht zu Händeln. Früher war es üblich, sich vom Buchhändler beraten zu lassen, oder man hat sich auf ein Abenteuer in der Buchhandlung eingelassen. Dies nennt man schmökern, ein wenig in den Büchern zu lesen. Es ist ein sinnliches Gefühl ein Buch in den Händen zu halten und darin zu blättern. Heute ist dies durch Blick in das Buch auch online möglich, der händische Kontakt fehlt.

Seitenwende

buch:handel I

Über die Zukunft des Buchhandels wird nicht nur unter Buchhändlern diskutiert, manches Mal erreicht es auch die allgemeine Öffentlichkeit. Dafür gibt es publikumsaffine Termine, wie Weihnachten. Weihnachten ist traditionell die Hochsaison für den Buchhandel, passende Bücher gibt es idealerweise für jeden. Es gibt kaum  Hobbys, bestimmte Interessen und Vorlieben, die nicht in einem Buch behandelt werden. Es bleiben nur Analphabeten übrig, welchen man kein Buch schenken kann und für diese gibt es Bildbände. Außerdem lassen sich Bücher leicht besorgen und ob ihres Formats gut in Geschenkpapier verpacken. Selbst für Anfänger beim Geschenksverpacken. Ein Buch zu verschenken ehrt auch den Verschenker. Wir verbinden mit einem Buch, handelt es sich nicht um das Telefonbuch oder einen Versandhauskatalog, immer noch ein Kulturgut, welches es zu erhalten gilt.

Lob gibt es für Wohnungsbesitzer, wenn es in ihren Wohnräumen zumindest einen kleinen Schrank oder ein paar Regale gibt, wo einige Bücher stehen. Bei lesefaulen Bewohnern findet man zumindest einige Fotobände, Kochbücher und Lexika. Dies sind oft die Weihnachtsgeschenkbücher, welche sich hier versammeln.

Zusätzlich zu Weihnachten gibt es andere Termine, wo die Buchhändler versuchen am Konsum mitzunaschen. Neuerdings beim Valentinstag, der lange eine Domäne der Blumenhändler und Bonbonverkäufer war. Es gibt zu diesem Anlass eigene Aktionspakete von Verlagen. Spruchbüchlein, die sich vortrefflich für Liebende und Verliebte eignen, mit Texten und Bildern, die das Herz zerfließen lassen. Im Alltag manchen Kuss und Umarmung ersetzen. Für diesen Anlass greifen die Verlage tief in ihr Werbeetat und legen eigenes Dekorationsmaterial auf. Während meiner Buchhandelslehre war in unseren Breiten der Valentinstag kaum bekannt.

Neuland