VER:halten

Manchmal hat man beim Beobachten von Menschen in einem Einkaufszentrum, auf einem Stadtplatz oder in einem Bad den Eindruck, dass manche Menschen ein steifes Verhalten an den Tag legen. Ob dieses steife Verhalten sich in einem steifen Benehmen oder Handeln niederschlägt, lässt sich nicht immer verfolgen. 

Es  kann vorkommen, dass man sich für einen freien Tag etwas Bestimmtes vornimmt und dann gibt es dafür nicht das passende Wetter. Man fängt an zu schimpfen, obwohl dies am Wetter nichts ändert. Man versteift sich auf einen Ausflug, der durch das schlechte Wetter unmöglich geworden ist. So verstellt man seinen Blick auf eine Alternative zum Ausflug. Oft versteckt sich hinter einem steifen Verhalten die Unbeweglichkeit der Wirbelsäule. Die einzelnen Wirbel sind mit den Jahren steif und unbeweglich geworden. In der Physiotherapie gibt es die Möglichkeit der Mobilisation von den einzelnen Wirbeln. 

Steife Gedanken.

ZAPFSÄULE:gottes

Sind die Bänke der weitläufigen Kirche in Völkendorf alle besetzt, dann findet ein besonderes Ereignis statt. Am letzten Sonntag im September  versammelten sich Firmlinge, Firmpaten, Eltern und Gläubige zur Firmung in der Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Die Firmlinge kommen in ihren schönsten Kleidern und Anzügen, vom coolen und lässigen Alltagsgehabe der Jugendlichen bleibt wenig übrig. Mit einem braven Blick und Erstaunen über das eigene Äußere breitet sich in den ersten Reihen eine gewisse Spannung aus. In den hinteren Reihen sitzen die Großeltern mit einem stillen Lächeln im Gesicht. Die Sakristeitür öffnet sich und vor den Ministranten, dem Ortspfarrer und dem Zelebrant, dem Bischofsvikar, wird ein Babykorb mit einem Baby hereingetragen. Zu Beginn der Messfeier spricht der Pfarrer vom Hereinholen der Menschen in die Kirche, freiwillig kommen wenige. In der Bibel wird von einem Gastmahl erzählt wo niemand von den geladenen Gästen kommt, und dann der Herr seine Diener ausschickt um Fremde von der Strasse zum Gastmahl zu bitten. Vielleicht sind die Kirchentore oft verschlossen, man schließt die Türen vor zufällig Vorbeikommenden, vor Neugierigen. Seitlich vom Altar sitzt die junge Familie mit dem Baby und als die Eltern gebeten werden Eva, sie wurde vor einer Woche getauft, den Kirchenbesuchern zu zeigen, braust spontan Applaus auf. Die kleine Eva strahlt in die Menge und genießt es im Mittelpunkt zu stehen. Sie wäre keine Eva, wenn es anders wäre. Gleiches habe ich im Dom in Gemona am Dreikönigstag erlebt. Dort wurden während des Hochamtes die Neugetauften des vergangenen Kirchenjahres mit Namen der Pfarrgemeinde vorgestellt, manche waren Babys, andere Kleinkinder. Jedes wurde mit Beifall begrüßt. Aperto, die Grenzen sind nicht nur im normalen Leben durchlässiger geworden, sondern auch in der Kirche. 

Vor der Spende der heiligen Firmung erinnerte sich der Bischofsvikar in der Predigt daran, dass er eine kurze Zeit in Völkendorf als Kaplan tätig war, zurzeit als der Kirchenraum ausgestaltet wurde. Es gab einen Disput zwischen dem damaligem Pfarrer und dem Künstler Schneeweiss  über die Darstellung der „Heiligen Dreifaltigkeit” an der Stirnseite der Kirche. Wer weis etwas Endgültiges über die Dreifaltigkeit,  über ihr Aussehen, alles ist Symbol für die Marke Gott. Das Sakrament der Firmung ist eine Handlung des Heils, es soll den jungen Menschen ein heiles Leben ermöglichen. Alle Sakramente werden nicht um Gotteswegen gespendet, sondern um des Menschen willen, für ein unversehrtes Leben. Der Prediger sprach von der „Zapfsäule Gottes”, wo wir die Möglichkeit haben kostenlos Kraft zutanken für den Alltag und hielt zur Veranschaulichung einen Zapfhahn von einer Zapfsäule in die Höhe. An der „Zapfsäule Gottes” kann man geistlichen Sprit tanken. Es war ein menschlicher Zufall, dass an diesem Sonntagvormittag in Kärnten die Möglichkeit bestand, bei den Landestankstellen zu einem günstigen Preis Diesel zu tanken. Hat man die vielen Autos vor der Kirche gesehen, dann hätte man annehmen können, hier befindet sich eine der Billigtankstellen. 

Der Bischofsvikar sprach von den Aufgaben des Pfarrers als Seelsorger, von dem Sakrament der Beichte als kostenlose Psychotherapie, wo dem Menschen Vergebung erteilt wird. Vielleicht gibt es die Möglichkeit die Angebote der Kirche in Form eines Gutscheinheftes an die Gläubigen heranzutragen, in jeder Pfarre einlösbar. Während der Firmungsspende erklangen spirituelle Lieder, die Sonnenstrahlen fielen auf das Mosaik von der Heiligen Dreifaltigkeit. Der Blitz vom Mosaik bohrte sich tief in den Altarraum, die Firmlinge standen im Blitzgewitter der digitalen Fotoapparate.

Die spirituelle Zapfsäule Völkendorf. 

Aus dem Tagebuch, 30.9.2007

TAUB:stumm

Es ist erstaunlich welche Kräfte ältere Menschen mobilisieren, wenn sie noch in einer Wohnung oder in einem Haus wohnen. Wo es darum geht, für einen anderen zu sorgen oder dem anderen behilflich zu sein. Meistens befindet sich ein Partner im besserem gesundheitlichem Zustand und bemüht sich dem anderem das Leben zu erleichtern. Das beginnt damit, dass er sich um Ordnung und Sauberkeit in der Wohnung kümmert oder für den anderen die Besorgungen erledigt. Glück ist, wenn man im fortgeschrittenen Alter noch fähig ist für zwei Personen zu kochen. Die Unterhaltung soll nicht zu kurz kommen. Gemeinsame Busausflüge sorgen für neue Reize und die Erlebnisse kann man miteinander teilen. 

Schnell altern lässt einen Senior, wenn sein Partner stirbt, plötzlich verliert der Alltag seinen Sinn. Der Grund für das Handeln ist abhanden gekommen. Man denkt darüber nach, ob es für eine Person notwendig ist alles in Schuss zu halten. Man vernachlässigt seine Gesundheit, seine Wohnung, oftmals auch sein Äußeres. Man beginnt an allem zu sparen, an der Heizung, an der Kleidung und beim Essen. Oft verliert man den Kontakt zur Umwelt, zur Gesellschaft.

Es dauert nicht lang, bis man von den Kindern oder der Verwandtschaft aufgefordert wird, die Wohnung aufzugeben und in ein Altersheim zu ziehen. Hier wird man versorgt und verwaltet, mit der eigenen Selbstständigkeit ist es vorbei. Hier treffen sich die Kinder, die Verwandtschaft zu den Festtagen und es stellt sich die Frage, wer verwaltet den Senior. Es kommt zu einem Streit um das Fürsorgerecht. Die Kräfte  entfalten sich nicht in der Fürsorge für den Senior, die Kräfte bündeln sich in der  Verwaltung des Senior. Dies bedeutet die Verwaltung des zu erwartenden Erbe. Der Fernseher läuft, der Senior sagt kein Wort, er fragt nichts. Keiner weiß, hört er noch, sieht er noch oder nicht. Die Bilder laufen weiter. 

Im Tonstudio.

SCHLECHTE:nachricht

Will man sich informieren und schaltet die Fernsehnachrichten ein, dann kann es vorkommen, dass man nur von schlechten Ereignissen hört. Es gibt einen neuen Terroranschlag im nahen Osten, einen Amoklauf im Norden,  ein Busunglück, verseuchte Milch für Kinder, einen verheerenden Wirbelsturm an der Ostküste. Ein Firmenstandort wird geschlossen und in den fernen Osten verlegt, eine nationale Fluglinie schreibt nur Verluste und man sucht einen Käufer. Ähnlich verhält es sich mit den Schlagzeilen in den Zeitungen, dort kommen die lokalen Unglücke hinzu. 

Eine Anhäufung von schlechten Nachrichten erlebt man auch, wenn man mit einem Verwandten telefoniert oder ihn besucht. Als erstes hört man, dass jener im Ort gestorben ist, ein anderer einen Arbeitsunfall hatte, dieser zur Untersuchung im Krankenhaus ist und ein Bekannter sich von seiner Frau getrennt hat. 

Zuerst die schlechte Nachricht.

BLOG:award

Dieser Award macht seit längerer Zeit die Runde im Web und jetzt ist er bei mir gelandet.

gedankenfussel hat ihn an mein Blog überreicht. Eine treue Leserin seit Jahren und sie selbst schreibt in ihrem Blog wissenswertes zum Jahreskreis mit stimmungsvollen Fotos,empfehlenswert.

1. Gebe den Award an weitere 7 Blogs weiter.
2. Der Blogger kann das Logo auf seinen /auf ihr Blog speichern.
3. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.
4. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.
5. Verlinke diese Blogs mit Deinem.
6. Hinterlasse eine Nachricht auf den nominierten Blogs.

Keine leichte Aufgabe, wenn ich an mein Blogroll denke. Jeder Blog ist einzigartig und hat was für sich. Ich bin an die Zahl 7 gebunden und werde nicht lange grübeln, sondern spontan entscheiden.

blogposie ,  ein unerschöpflicher Lyriker

nur ein blog , eine Fundgrube für Webinformationen

la montana , klingt italienisch, neu dazugekommen

ster foto , ein Fotokünstler aus der Nachbarschaft

schlafmütze , du wirst getröstet werden

weichensteller ,  Gedanken zur Sinnsuche

ansichtssache , wie der Name sagt

 

Die Benachrichtigung der nominierten Blogs folgt. Für Ergänzungen bitte die Kommentarfunktion benützen.