Gedanken sollte man sich um die eigene Zukunft machen, auch wenn man im Ruhestand ist. Nicht nur in die Vergangenheit zurückzublicken. Das Verharren im Gestern blockiert die Energie für die Zukunft. Man kann auf der Stufe des Erfolges und der gleisteten Arbeit der letzten Jahrzehnte kurz innehalten und dann diesen Lebensabschnitt abschließen. Die Meisten sind gegenüber ihrer vergangenen Arbeit zu selbstkritisch, selbst, wenn es zum Abschied Lob gegeben hat. Sie verlängern damit in die Pension hinein die Unzufriedenheit. Besser ist es mit den gelebten Jahre Frieden zu schließen. Neben dem Beruf als Kaufmann habe ich bei der Organisation von kaufmännischen und kulturellen Veranstaltungen mitgeholfen. Ist der Wille vorhanden, zahlt es sich aus sich weiterzubilden: Mit dem Besuch einer Schreibwerkstatt, eines philosophischem Seminar und einer Vorlesung zur regionalen Geschichte.
Nach ein paar Semestern als außerordentlicher Student auf der Uni, kann ich vom Unialltag einiges erzählen. Ich, sechzig Plus, empfinde vieles anders, als die Studentinnen und Studenten, zwanzig Plus. Betritt man als Neuer die Aula der Alpenadria Universität, dann ist der erste Eindruck verwirrend, ein wenig chaotisch. In allen Ecken und Enden sitzen, stehen und plaudern junge Menschen. Der größere Teil von ihnen arbeitet am Laptop oder blättert am Handy. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man inmitten dieses Gewirrs von Stimmen, des Kommen und Gehens, seine Aufgaben erledigen kann. Zusätzlich werden dazu noch die Emails und die neuesten Postens auf Facebook und Twitter verfolgt. Am Buffet herrscht immer ein Gedränge, die Aufbruchsstimmung macht die jungen Menschen hungrig. Ohne einen Sandwich und einem Coca Cola kann man nicht lernen. In meiner Jugend hat es geheißen: „ Ein leerer Magen studiert nicht gerne“.
Auszeit.