zer:kratzt II

Wer Haustiere hat, sei es ein Hund, ein Meerschweinchen oder eine Katze, weiß aus eigener Erfahrung, dass dabei Schwierigkeiten auftreten können. Manchmal ist man über das Verhalten der Tiere verwundert. Oft wird der Fehler gemacht, dass man menschliche Verhaltensweisen in das Wesen der Haustiere legt. Willensäußerungen mit menschlicher Mimik vergleicht, oder man erwartet sich sozusagen menschliche Reaktionen. Benehmen sie sich anders als üblich fragt man sich, ob dies ein Anzeichen für eine Krankheit ist? Wollen sie nicht fressen, dann gibt es meistens nur einen Grund, dass sie krank sind. Jetzt beginnt das Rätselraten, was ihnen fehlen könnte. Den Tieren spricht man ein großes Selbstheilungsvermögen zu, dass sie leichter Krankheiten überwinden können als ein Mensch. Dies könnte auf die frei lebenden Tiere zutreffen, bei den Haustieren weniger. Sie haben sich im Netzwerk Mensch bequem gemacht, sodass sie sich wie bei der Nahrungsversorgung darauf verlassen, dass sie medizinisch betreut werden. Für den Tierarzt ist es nicht immer einfach die Krankheit zu finden, da das Tier nicht wie der Mensch sprechen kann, es wird meistens nach Symptomen geforscht. Am Bauernhof hat es immer Besorgnis ausgelöst, wenn ein Tier das Futter verweigert hat. Mit den Kindern hat man nicht so viel geredet als mit den Tieren.

Charly zeigte vor einigen Tagen ein eigenartiges Symptom, er begann zu husten, es schüttelte ihn am ganzen Körper, als wollte er etwas aushusten. Anders, als wenn er einen Haarballen herauswürgt. Auch wenn dies nicht immer möglich ist, so würgt er zumeist Speichel auf den Boden. Diesmal blieb es beim Husten, dass in ein Röcheln überging. Da stellte sich für uns die Frage, war dies etwas einmaliges oder ein Krankheitszeichen. Sozusagen im Zweifelsfalle zum Tierarzt. Dort habe ich den Hustenanfall beschrieben und der Tierarzt die Art und Weise nachahmen können. Für die Diagnose war es nur mehr ein kleiner Schritt. Charly hatte Würmer und einige dieser Würmer waren in die Lunge „weitergewandert“. Bewegten sich diese in der Lunge reizte ihn dies, sodass er versuchte diesen Reiz loszuwerden. Charly wurde entwurmt.

Reizhusten.

ARZT:besuch

Als Ruheständler wird man zu einer willkommenen Kundschaft für die Ärzte. Dazu genügt es, dass man zu einem Routinebesuch in die Ordination kommt und vom Arzt als eine gut betuchte Kundschaft eingestuft wird. Er sieht die Möglichkeit aus einem Gelegenheitskunden einen Stammkunden zu machen. Jetzt bietet es sich an, die ganzen Möglichkeiten des Sortiments, in diesem Fall der medizinischen Leistungen aufzuzählen und an den Mann oder die Frau zu bringen. Bezahlt wird von der Krankenkasse. Wurde man vor einem Jahr in der Ordination noch schnell abgefertigt, weil der Arbeitsplatz wartete, so ist es jetzt anders. Plötzlich sind Abnützungen, mit denen man die letzten zehn Jahre sein Arbeitspensum erfüllt hat eine Krankheit, die schnellsten auf chirurgische Weise korrigiert werden sollen. Unabhängig davon, dass man schmerzfrei ist. Eine Vorsorgeoperation, es könnte sich etwas verschlechtern. Es werden Idealwerte angestrebt, die man vorgibt mit einem Eingriff zu erreichen, mit der man noch einmal den Weg in das dreißigste Jahrzehnt schafft. Es sollte darum gehen, mit wenigen Medikamenten und ohne Chirurgie ein akzeptiertes Leben zu führen. Sich die  Frage stellen, ob dies ausreicht für ein humanes Leben. Nicht die Vitalität eines Dreißigjährigen anzustreben, sondern die Lebensversion eines Sechzigjährigen.

Nach der Diagnose sollte sich der Arzt mit dem Spielraum beschäftigen, den man noch hat. Zuerst die Alternativen heranziehen, das Training der natürlichen Art und nicht mit der letzten Möglichkeit zu punkten.

Kunstgelenk.

GELD: dino

In der Höhe vom Kraftwerk Urstein kann man vom Salzach-Radweg einen Abstecher zum Schloss Urstein machen. Dort befinden sich in den  neu adaptierten Räumen die „Akademie Urstein“, ein Weiterbildungszentrum für Freizeit und Tourismus. Unter dem Motto: „Heute wissen, was morgen kommt“ werden in Seminaren und Workshops das Fachwissen zum Schwerpunkt Kulturtourismus vermittelt. In der Nähe befindet sich auch ein Gebäude der Universität Salzburg. In diesem Bildungsdreieck studieren junge Menschen um später die Zukunft zu gestalten. Auf Grund der Räumlichkeiten und der Ausstattung mit der notwendigen Infrastruktur, sowie des erforderlichen Lehrpersonals denkt man als kaufmännisch geprägter Mensch auch an die Kosten. Darf die Zukunft soviel kosten? Wie kann die Jugend unsere Erwartungen erfüllen, wenn sie nicht die Möglichkeit hat eine zeitgemäße Ausbildung zu absolvieren? Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Gehirn, deren Strukturen aus der Dinosaurierzeit stammen, die neue Zeit nicht gestalten können. Darin dürfte eine der Ursachen liegen, dass wir Computer verliebt sind, wir sehen in ihnen eine verlängerte Werkbank unseres Gehirn.

Darin könnte eine Ursache für die Finanzkrise  liegen, dass einige Gelddinosaurier immer mehr an Gewicht, das heißt an Vermögen zugelegt haben. Ihr Gehirn konnte sich in der harten Schale nicht weiterentwickeln. Den einzigen Genuss sehen sie darin, immer mehr Vermögen anzuhäufen, anstatt es sozial und umweltfreundlich einzusetzen. So sind sie wie die Dinosaurier an ihrem  Umfang, ihrem Vermögen, zugrunde gegangen.

Warmblütler.

BASEN:fasten

Es gibt eine kleine Notiz in den „Oberösterreichischen Nachrichten“, dass der Primar der Internen im Bezirkskrankenhaus mit vierundsechzig Jahren überraschend, für alle unerwartet und mitten aus dem Leben gerissen wurde. Über die genaue Todesursache konnte die Krankenhausverwaltung noch keine Angaben machen. Mitten aus der attraktivsten Schaffensperiode, wo man darüber nachdenkt, wie viele Jahre man noch schaffen wird, wann man in Pension gehen wird. Sich darüber Gedanken macht wer ein würdiger Nachfolger wäre. Schon hinter vorgehaltener Hand gehört hat, dass man von Seiten der Stadt mit einer Auszeichnung in die Pension verabschiedet wird. Den Schritt in die Pension mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen in der Abteilung in das Auge gefasst hat. Er hat die inneren Organe des Menschen besser gekannt als die Meisten, die Funktionen, die Stärken aber auch die Schwachstellen. Vielen Menschen hat er die Beschwerden erklärt, sie vor Gesundheitsgefahren gewarnt. Sich darüber geärgert, dass diese die Gefahren nicht ernst nehmen, er hatte es mit Sturheit und Dummheit zu tun. Sogenannte Besserwisser und Unbelehrbare, die die Alarmzeichen des Körpers nicht wahrhaben wollen. Vielleicht hat er die Krankheitssymptome seines Körpers nicht ernst genommen, sie unterdrückt, wie wir es beim digitalen Radioempfang kennen, dass das Rauschen unterdrückt wird.

Basenfasten ist eine Willenssache. Gestärkt durch ein Haferbreimüsli am Morgen, folgen die Anwendungen, dies wird belohnt mit einem Gemüseteller zu Mittag und gekrönt mit einer Basensuppe am Abend. Kann mir jemand versprechen, dass das Basenfasten zur Verlängerung meines Lebens beiträgt, dann wiederhole ich nächstes Jahr die Basenfastenwoche.

Röntgenblick.

HAUS:arzt

Die Kompetenz des Hausarztes wird oft angezweifelt.  Das meiste Vertrauen gilt den Fachärzten, egal ob es sich dabei um einen Urologen, einen Internisten, einen Orthopäden oder einen Hautarzt handelt. Dabei ist die Vielseitigkeit des Hausarztes unbestritten, er gehört zu denjenigen, welche einen ein ganzes Leben lang begleiten. In jungen Jahren braucht es selten einen Arzt, außer es gibt einen Unfall. Man baut auf die natürlichen Ressourcen des Körpers, vertraut auf das  Immunsystem. Die Arztwahl wird ab Dreißig akut und man begibt sich auf die Suche nach einem Arzt, dem man vertraut. Manchmal spielt dabei der Zufall eine Rolle und es zeigt sich erst im Laufe der Jahre, ob man die richtige Wahl getroffen hat. Stellt sich Vertrauen ein, dann hat man einen wichtigen „Partner“ für das Leben gefunden, eine Lebenssäule. Vom Hausarzt erfährt man die Aufklärung, die einem die Spezialisten schuldig bleiben. Er erläutert, in welchem Wechselspiel die verschiedenen Beschwerden zueinander stehen.

Dabei geht es nicht  um den Darm oder die Hüfte, da werden  auch die Gefühle und die Belastungen des Alltags bei der Beurteilung des Krankheitsbildes herangezogen. Beim Hausarzt ergeben die Befunde ein Gesamtbild, er kennt das soziale Umfeld, die Lebenssituation und findet ein menschliches Wort, dass zur Genesung beiträgt. Von ihm wird man nicht leichtfertig in ein Krankenhaus eingewiesen oder mit einem Befund abgestempelt. 

Eine neue Situation ergibt sich, wenn der Hausarzt in Pension geht oder wenn man einen Wohnungswechsel vornimmt,  da schätzt man die Jahre umso mehr, die einen  der selbe Hausarzt betreut hat.

Risikogesundheit.