ATEM:holen

Unsere Gesellschaft wird immer spezialisierter, sie stellt immer höhere Ansprüche, besonders im Gesundheitsbereich. Wir kommen mit neuen Beschwerden zum Arzt, dies verlangt neue Behandlungsmethoden. Im psychosomatischen Bereich probiert man verschiedene alte Erfahrungen aus, um zu helfen. Eine dieser Aktivitäten ist das Atmen. Seit es Menschen gibt das Natürlichste der Welt. Ohne Atem kein Leben, so wird dem Atem göttliche Kraft zugesprochen. In der Meditation und im Yoga gibt es eigene Atemübungen. 

Wir kommen heute schnell außer Atem, vergessen zu Atmen oder haben einen zu kurzem Atem. Viele wünschen sich mehr Platz zum Atmen. Der Tagesplan ist so voll, dass man nicht zum Atmen kommt. Auch in der  Freizeit oder im Urlaub plant man viel zu viele Aktivitäten und man kommt nicht zum Durchatmen. Vieles wird im Laufe eines Lebens eingeatmet, Staub, Industrie- und Autoabgase, Zigarettenrauch oder den Zorn des Nächsten. Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Lunge zur Wehr setzt, uns zu schaffen macht. Die größeren Schwierigkeiten haben wir beim Ausatmen. Die Ausatmung ist flach und ungenügend, es bleiben viele Schadstoffe in der Lunge und die Lunge versumpft. Um die Lunge trockenzulegen braucht es einen Atemtherapeuten. 

Außer Atem.

NOT:arzt

Beim Abendessen sitzt am Nebentisch eine schlanke Frau mit heller Gesichtsfarbe, langen Haaren und drei Kindern, das Jüngste an ihrer linken Seite. Sie essen gerade die Nachspeise. Ein Gedeck steht unberührt am Tisch, für ihren Mann? Ihr Blick ist gesenkt, sie spricht zu den Kindern mit gedämpfter Stimme. Die Kinder stellen keine Fragen.
Am nächsten Morgen sind die Kinder beim Frühstücksbuffet, die Frau wendet den Blick zur Seite. Man lobt wie brav und artig die Kinder sind. Die Frau gibt ihre Hände vor das Gesicht und bricht in Tränen aus. Ihre Kinder befinden sich noch im Schockzustand, der Mann sei gestern im Funpark mit den Skiern vor den Augen der Kinder gestürzt. Beim  Springen über die Schanze sei er aus den Skiern gekippt und so unglücklich auf der Piste aufgeprallt, dass er auf der rechten Seite Serienrippenbrüche habe und das Schultergelenk verletzt ist. Das Schlimme sei, dass die Lungenfunktion beeinträchtigt ist. Nach dem Sturz sei er bewusstlos am Boden gelegen und die jüngste Tochter habe gefragt, ob der Papa jetzt tot ist? Mit dem Rettungshubschrauber ist er in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht worden. Er liegt auf der Intensivstation, sein Zustand sei über Nacht stabil gewesen, eine Operation ist zurzeit wegen der schwachen Lungenfunktion nicht möglich. Sie weint noch mehr. Vor den Kindern bleibt sie tapfer, ein Besuch mit den Kindern im Krankenhaus sei wegen des schlechten Gesundheitszustands nicht möglich.   
 
Bei unserer Anreise haben wir der Notarzthubschrauber aus dem Tal fliegen gesehen. Das Hubschrauberdröhnen in den Bergen gilt im Winter den gestürzten Skifahrern und im Sommer den abgestürzten Bergsteigern.
 
Kein schöner Tag.       

SELBST:diagnose

Die meisten Tageszeitungen haben einmal in der Woche eine Gesundheitsbeilage, mit Ratschlägen für Jedermann und Jederfrau. Es werden Symptome beschrieben,  die jeder an sich vergleichen kann. Dazu folgt eine Empfehlung wie man diese Krankheitsanzeichen mit Hausmittel behandeln kann oder ob es notwendig ist, einen Arzt aufzusuchen. Die Schwierigkeit für einen Laien liegt darin, die beschriebenen Symptome richtig zu deuten. Es hängt meistens von der Persönlichkeitsstruktur des Einzelnen ab, ob er seinen Symptomen viel Aufmerksamkeit schenkt oder wenig.  Medizinstudenten  kämpfen damit, dass sie Symptome am eigenen Körpers als Krankheitsbilder aus den Lehrbüchern wahrnehmen, meistens solche der schlimmsten Art.  Deshalb lehnen es viele Ärzte ab, sich selbst eine Diagnose zu stellen und suchen lieber einen Kollegen auf.
 
Nach einem Wochenende kommt eine größere Anzahl von Menschen in die Ambulanz des Krankenhauses und klagt  über die Symptome aus der Gesundheitsbeilage. In der Regel können sie von den Ärzten beruhigt werden. Diejenigen, wo es wirklich zutrifft, vermeiden es zum Arzt zu gehen.
 
Der Menschenfeind.
11.3.08 14:11
 
 

 2 Kommentar(e)     

Isabella / Website
Hallo schlagloch,
… je mehr man über Krankheiten weiß, desto “empfindlicher” wird man …
Diese Überlegung stimmt tatsächlich. Aber lieber einmal zu oft zu einer Untersuchung gehen als einmal zu wenig. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich bin ein Arztmuffel, obwohl ich soviel Information aus div. Quellen zur Verfügung habe oder hätte und hellhöriger sein müsste.
LG Isabella.
schlagloch / Hallo Isabella !

Es ist oft so, dass, wenn man sich zu einem Arzt anmelden will feststellt, dass man keine Zeit hat, außer man muß.

Gruss schlagloch.

VORSORGE:gesund

Neben der materiellen Vorsorge gehört die meiste Aufmerksamkeit der Gesundheitsvorsorge. In der Kinder- und Jugendzeit sorgen die Eltern dafür. Später ist man selbst verantwortlich. Manche unterstützen die Gesundheit damit, dass sie regelmäßig Sport betreiben, mit Gymnastik, Schifahren, Schwimmen, Laufen oder Radfahren. Dazu kommt eine gesundheitsbewusste Ernährung mit biologischen Lebensmitteln. Tagtäglich wird in den Medien auf die Vorteile vom Sport, der gesunden Ernährung und auf die schlechten Folgen von fettreicher und süßer Ernährung hingewiesen. Auch vor dem übermäßigem Alkohol- und Zigarettenkonsum wird gewarnt. Um das Gesundheitsbewusstsein zu fördern bieten die Krankenkassen eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung für alle Erwachsenen an. Damit soll erreicht werden, dass man sich vorbeugend untersuchen lässt und nicht erst bei Ausbruch einer Krankheit den Arzt aufsucht. Zu dieser Vorsorgemöglichkeit gibt es verschiedene Einstellungen. Die einen nehmen sie regelmäßig in Anspruch, andere weigern sich zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Ihnen macht die Vorstellung, dass eine noch unauffällige Krankheit aufgedeckt wird, Angst. Das Argument, so könnte schonend geheilt werden, lassen sie nicht gelten. Von den Männern wird die Vorsorgeuntersuchung weniger in Anspruch genommen als von den Frauen.Die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung fallen unterschiedlich aus. Es kann einem ein guter Gesundheitszustand bestätigt werden oder man erfährt von körperlichen Anomalien, von denen man bis jetzt nichts gewusst hat. Dies kann zur seelischen Belastung werden, die man vorher nicht verspürt hat.

Die Sorge nach der Vorsorgeuntersuchung.   

15.1.08 14:11

KRANKEN . STATION

Die Menschen haben mit einem Krankenhausaufenthalt ganz unterschiedliche Erfahrungen. Vielen kann heute mit den Möglichkeiten der Medizin rasch geholfen werden. Oft verläuft ein Leben ohne, oder nur mit kurzen Krankenhausaufenthalten. Für manche genügt der Besuch beim Haus- oder Facharzt für ein beschwerdefreies Leben.
 
Das Wort Krankenstation hat für mich einen eigenen Klang, es hat sich tief in mein Bewusstsein eingeprägt. Dieser Klang aus der Jugendzeit ist immer noch da, aus der Zeit als ich eine Internatsschule besuchte. Die Krankenstation befand sich im Erdgeschoss, die Fenster waren vergittert und abends wurde die Zimmertür von der Krankenschwester abgesperrt. Die Behandlung bestand hauptsächlich in der Verabreichung von verschiedenen Tees und verschiedenen Wickel. Während meiner Schulzeit musste ich nur einmal in der Krankenstation behandelt werden. Als Jugendlicher fühlte man sich eingesperrt, in seinem Bewegungsdrang eingeschränkt.
                
Die Erlebnisse aus der Jugendzeit prägen den Menschen ein Leben lang. Bis heute hatte ich das Glück mit wenigen und kurzen Krankenhausaufenthalten auszukommen. Manches hätte in einer Facharztpraxis geklärt werden können. Mein Bestreben war, das Krankenhaus bald zu verlasen, erst gar nicht in die Krankenstation verlegt zu werden. Sozusagen vom Untersuchungszimmer nach Hause.
 
Vom Glücklichsein.   
 

 3 Kommentar(e)    

Gerhard (13.11.07 15:08)


Krankenstationmen sind der Horror, aber oft auch Altersheime.
Eine Freundin von mir hatte mal die Idee, mit Freunden eine Alterswohngemeinschaft zu gründen. Wir sollten dann, wenn es soweit ist oder noch ein paar Jährchen dahin, zu fünft ein Häuschen kaufen.
Es ist nichts daraus geworden (was wohl gut so war).
Aber auf dem Papier eine gute Idee…

Man sollte sich damit beschäftigen…

schlagloch


Hallo Gerhard!

Ist man auf der Krankenstationen hat man noch die Hoffnung das Krankenhaus gesund zu verlassen. Das Zimmer im Altersheim wird man kaum noch einmal verlassen.
Gruss schlagloch.


Mo / Website (15.11.07 20:16)


Ich war bis dato nur ein Mal als Jugendliche für eine OP im Krankenhaus und habe nicht mehr viele Erinnerungen daran. Auch wenn ich mich an keine traumatischen Dinge entsinne, ist schon ein Besuch im Krankenhaus für mich ein Horror.
Irgendwie ist es eine eigene Welt, in die man sich plötzlich versetzt fühlt. Eine Welt mit seltsamen Gerüchen und zum Teil schlimmen Anblicken…… Genauso habe ich bei den Besuchen im Altenheim empfunden.

Hoffen wir, dass uns allen das noch sehr lange erspart bleibt.
VG
Mo