corona:kur

Mit den Wünschen, Tätigkeiten und Vorhaben im Alter dürfte es sich ähnlich verhalten wie mit den Vorhaben in den letzten Tagen eines Kuraufenthaltes. Bei Kurantritt kommen einem die 21 Tage endlos lange vor. Nähern sich die letzten Kurtage gibt es einen Schrecken, dass das Ende da ist. Es ist erstaunlich was sich manche bei einem Kuraufenthalt, der zur Wiederherstellung der Gesundheit dienen soll, vornehmen? Wie vielen Nebenbeschäftigungen man sich zuwendet. Dem Einen sind Ausflüge in das benachbarte Ausland, dem Anderen der Besuch von Museen oder Einkaufsmöglichkeiten wichtig. Erlaubt es die Verordnung zur Nachtruhe, ein Konzertbesuch. Andere vertiefen sich in schwer verständliche Bücher oder arbeiten an einem ausgefeilten Geschäftsmodell. Durch die Digitalisierung besteht die Möglichkeit und oft die Gefahr sich von überall der Arbeit zuzuwenden, sich nie von der Heimarbeit zu lösen. Diese Kurfalle besteht besonders bei den Selbständigen, vieles lässt sich über das Internet planen und verkaufen. Der Kontakt mit den Kunden reist nicht ab. In der Coronapandemie wurde notgedrungen vieles im Internet abgewickelt, die Videokonferenzen haben die leiblichen Besuche bei den Kunden ersetzt.

Mein Eindruck nach der Teilnahme an Videokonferenzen war, dass auch dies erst einmal gelernt werden muss. Ich habe mich in der Rolle eines Schauspielers wiedergefunden, der sich damit auseinandersetzen muss, wie komme ich im Fernsehen oder im Kinofilm rüber. Der Schrecken fährt mir in die Glieder, betrachte ich morgens mein Gesicht genauer im Spiegel oder nachts im Halbschlaf auf der Toilette. Oft gewinne ich den Eindruck, bin ich das noch selbst oder habe ich mir ein Nachtgesicht zugelegt, welches sich augenscheinlich vom Taggesicht unterscheidet? Dieses unterscheidet sich wesentlich von dem Gesicht, welches ich in meinem Innersten herumtrage.

corona:impfung

Am Strand von Caorle und Lignano sind Afrikaner unterwegs mit ihren großen Bags, wo sie je nach Sparte Badetücher, Schals, Strandkleider, Sonnenhüte und Sonnenkappen und Sportschuhe der besten Marke anbieten. Neu waren die fliegenden Masseurinnen, welche eine entspannende Massage, gleich am Liegestuhl, anbieten.  Körper Öl und Badetuch haben sie dabei. Fliegende bezeichne ich die Händler und Masseurinnen, weil wird die Strandpolizei sichtbar, dann verschwinden sie mit Wind Geschwindigkeit. Sobald die Carabinieri vorüber sind, sind sie wieder da. Dann wird weiter gehandelt und der Rücken massiert.

Abends trifft man in den Gassen der Altstadt von Caorle die Strandverkäufer wieder, erweitert um die diskreten Armbanduhrenverkäufer. Mit einem großen Angebot an Markenuhren, dem Design nach. Behutsam streifen sie den Ärmel zurück und gewähren einen Blick auf das Uhrensortiment.

Die Zukunft der Corona Impfungen sehe ich nach den Pannen bei der Impfstoffbeschaffung und dem versprochenen Ketchup Effekt, vor einem ähnlichen Phänomen. In den Urlaubsorten im Süden wird man abends an der Strandpromenade oder in einer Seitengasse angesprochen werden, ob man eine Corona Impfung braucht. Dabei wird man zwischen verschiedenen Impfstoffen wählen können. Besonders preisgünstig dürfte der Impfstoff, wie auch andere Güter des täglichen Bedarfes, aus China und Russland sein. Wobei man annehmen kann, dass es sich um gefälschte Ware handelt. Bei diesem Impfangebot wird der Zusatz, „Über Wirkungen und Nebenwirkungen fragen sie den Arzt oder den Apotheker“, fehlen. Bestenfalls den Strandwächter. weiterlesen bei www.schlagloch.at

corona:strand

Obwohl es zurzeit ungewiss ist ob und wie wir im Sommer an der Oberen Adria am Strand liegen werden, erinnere ich mich gerne daran zurück. Neben dem Badevergnügen herrschte dort reges Strandleben. In allen Zonen gibt es Strandbars, die weithin sichtbaren Türme der Wasserrettung, die Rettungsschwimmer und die Strandwächter. Sie sorgen dafür, dass jeder seinen Liegeplatz und seinen Sonnenschirm findet. Dieses Jahr werden an den Stränden von Caorle um einiges weniger Gäste sein und diese erwartet ein Corona Konzept, wie berichtet wird. Nie gefehlt haben die Eis- und Limonade Verkäufer mit ihren Kühlwagen und die fliegenden Händler. In Caorle konnte ich beobachten wie die fliegenden Händler, zumeist sind es Afrikaner, am späten Nachmittag über die Uferstraße an den Strand kamen. In den Vormittagsstunden sind sie noch plaudernd entlang der Promenade, im Schatten eines Baumes auf einer Bank gesessen. Haben dabei den Bikinifrauen nachgeblickt, anderseits hat die eine und die andere einen Blick auf die strammen Jungs geworfen.

Bei einem Spaziergang abseits des Ufers entdeckten wir in der dritten Reihe, wo keine Hotels mehr stehen, einen Kiefernwald, der von einem Maschendraht eingezäunt. Darin eine Ansammlung von zweigeschoßigen Baucontainern, wie sie jeder schon bei einer Großbaustelle gesehen hat. Zumeist dienen diese Metallcontainer als Büro für die Bauleitung, jeder der anwesenden Firmen hat seinen eigenen Container. Kurzfristig benützen Bauarbeiter während ihres Arbeitsauftrages diese auch als Unterkünfte. Solche Container, denen man ihr langes Leben, von einer Baustelle zur nächsten, ansah, befanden sich hier. Die Container im Kiefernwald dienten den Afrikaner als Unterkunft. Von hier strömten sie alle zur selben Zeit, wie bei einem Start zu einem Laufevent, dem Strand zu.

corona:longcovid III

Im Kur Café in Warmbad Villach hat sich am Nebentisch ein älterer Herr beim Kellner erkundigt, ob er ein Getränk gegen die COVID Müdigkeit empfehlen kann. Nach seiner Genesung vom Coronavirus fühle er sich an manchen Tagen antriebslos und müde. Der Kellner brachte die Getränkekarte und empfahl daraus den Drink Goldene Milch und Detox Power Smoothie.

Zu der Empfehlung für ein Powergetränk fällt mir eine Anekdote zu meiner verstorbenen Mutter ein. Über einige Jahre habe ich der Mutter zu feierlichen Anlässen wie Muttertag, Geburtstag oder Weihnachten eine Flasche Buer Lecithin geschenkt. In früheren Jahren hat sie hin und wieder einen Löffel Buer Lecithin eingenommen. Nach einem arbeitsreichen Leben am Bergbauernhof habe ich angenommen, dieses Präparat trägt dazu bei, dass sie mehr Freude am Pensionisten Dasein hat. Bei einem Besuch habe ich etwas aus der Küchen Kredenz geholt und dabei gesehen, dass drei verschlossene Flaschen Buer Lecithin in der Kredenz standen. Auf die Frage, warum sie nicht regelmäßig das Vitamingetränk einnimmt meinte sie: „In der Pension müsse sie nicht mehr schwer körperlich arbeiten. Ich sollte die Flaschen wieder mitnehmen, in meinem aufreibenden Berufsleben wäre das Buer Lecithin eine willkommene Stärkung.

Unser Bewegungsradius und unser Verhalten haben sich vergrößert und gelockert, es kommt vor, dass ich mit dem Fahrrad meiner ehemaligen Wohngemeinde einen Besuch abstatte. Durch die Maskenpflicht bin ich mir bei der Begegnung mit anderen Personen oft nicht sicher wer sich hinter der Mundnaschschutzmaske verbirgt? Bemerkenswerterweise erfolgt die Erkennung von ehemaligen Bekannten oder Kunden aus dem Berufsleben über die Stimme. Höre ich jemanden sprechen und die Stimme ist mir vertraut, dann kann ich ziemlich sicher der Person einem Namen und den Ort unseres Kontaktes zuordnen. Anderseits erkennen auch andere Personen mich, hinter der Gesichtsmaske, an der Stimme. Im Freien können wir uns ungezwungen begegnen, der ganze Mensch ist wieder wahrnehmbar. Ich habe den Eindruck, das Coronavirus hat nicht nur gesundheitliche Probleme und Schäden verursacht, die Menschen sind im Zeitraum der Pandemie schneller gealtert. Mehr als früher kommen Leute gebückt, nicht mehr so beweglich und agil, daher.

corona:longcovid II

Gegen die anfallsartigen Hals- und Kopfschmerzen lässt sich mit herkömmlichen Tabletten wirksam vorgehen. Alle ärztlichen Ratschläge verlieren sich im vagen, geht es um die Müdigkeit. Man wird vertröstet, erwartet neue medizinische Erkenntnisse und pocht auf Geduld. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man nichts Konkretes erwarten, mit der Pandemie beschäftigen sich die Mediziner erst seit eineinhalb Jahren. Nach dem Abklingen der Pandemie wird sich das medizinische Augenmerk auf die Langzeitfolgen nach einer Corona Infektion richten. Wir befinden uns derzeit im 3-G-Modus, Genesen, Geimpft und Getestet, vom 5-G-Modus, Getestet, Geimpft, Genesen, Geheilt und Gesund sind wir weit entfernt.

Es waren Tage, wo ich während des Schreibens meiner Notizen in das Tageheft eingenickt bin, zumeist für einen kurzen Moment. Das letzte Wort konnte ich nicht mehr entziffern, die Buchstaben gingen in ein gleichmäßiges Kritzeln über. Im kaufmännischen Berufsleben habe ich die Tage voller Tatenkraft genützt um vorauszuarbeiten, um in Zeiten eingeschränkter Schaffenskraft lockerzulassen. Zeiten mit weniger Biss muss man bereit sein zuzulassen. Der beste Einstieg in den Arbeitstag war, unangenehme oder anspruchsvolle Arbeiten sofort am Morgen zu erledigen. Eine Vorgehensweise für einen geglückten Tag.

Zur Bekämpfung der COVID Antriebslosigkeit stehen derzeit von ärztlicher Empfehlung verschiedene Vitamine, wie Dekristol, zur Verfügung. Dazu kommt die Aufforderung zu sportlicher Betätigung, Spaziergänge, Gymnastik, Radfahren und Schwimmen, alles mit dem rechten Maß. Aus der Tageszeitung habe ich erfahren, einige Kliniken haben sich bereits auf die Rehabilitierung von Longcovidpatienten spezialisiert. Diese Therapien werden in Klinken, welche bereits auf die Behandlung von Lungen- und Atembeschwerden spezialisiert sind, angeboten. Die Erschöpfungszustände verursachen teilweise auch Atemnot. Freunden, welche ein Klinikaufenthalt bevorsteht versucht man mit Galgenhumor etwas von der Spannung zu nehmen. Ein Tipp war, bei der Therapie Abteilung zu verlangen, dass die verordneten Therapien vom Reha Arzt verdoppelt werden.