Ein ungelöstes Rätsel ist, von wem und nach welchen Kriterien unsere Lebenszeit ausgewählt wird. Niemand kann zu seiner oder der Lebenszeit seiner Nächsten etwas Bestimmtes vorhersagen. Noch weniger weiß man, wie viel Freude und Schmerz man in seiner Lebenszeit erleben wird, wer die Lebenszeiträuber sein werden. Manchen macht die Arbeit, der Beruf, Spass, andere empfinden die Arbeitszeit als einen Lebenszeiträuber. Sie fühlen sich bei ihrem Hobby oder in ihrer Freizeit wohl. Solche, die eine Berufung in sich spüren, warten darauf, bis sie ihre Berufung ausüben können. Manche vertrödeln ihre Lebenszeit. In der Bibel gibt es dazu das Beispiel, wie der Herr drei Dienern während seiner Abwesenheit Talente zur Verwaltung übergibt. Zwei von ihnen vermehren ihre Talente, der dritte vergräbt seins. Er wird vom Herrn verstoßen, weil er es nicht genützt hat.
Bevor man entdeckt, dass man mit der Lebenszeit sparsam umgehen soll, ist es im Leben sehr spät. Man fragt sich, was man aus seinen Talenten gemacht hat, ob man diese vermehrt oder vergraben hat. Diese Selbstanalyse kann einen zufriedenstellen, ernüchtern oder frustrierend sein. Bekommt man Lebenszeit geschenkt, das heißt, man kann früher mit der Arbeit aufhören, so heißt es, mit dieser Zeit sorgsam umzugehen. Sein Talent nicht zu vergraben, sondern es zu vermehren. Viele benützen ihre Pension dazu, um länger zu schlafen, sie verzetteln sich in Kleinigkeiten, in den belanglosen Dingen des Alltags. Sie verlieren ihr Ziel aus den Augen, sie geben sich dem Genuss hin.
Apfelmus.