Jeder hat andere Vorstellungen von Sicherheit und Risiko, welche Sicherheiten er sich wünscht und braucht, welche Risiken er bereit ist einzugehen. Die einen wünschen sich ein risikofreies Leben, sie entscheiden sich bei der Berufsausbildung und später bei der Arbeitsstelle danach. Dabei wird das Kind von den Eltern unterstützt und versuchen es bei sogenannten krisenfesten Firmen, meistens sind dies halbstaatliche Firmen oder öffentliche Körperschaften unterzubringen. Man hofft, dass der Sohn bei einem staatlichen Energieerzeugung nach der Lehre dort einen lebenslangen Job haben wird. Viele Absolventen der Handelsakademie oder des Gymnasium drängt es in den Verwaltungsbereich, wie Gemeindeamt, Bezirkshauptmannschaft oder Landesdienst. Dort ist auch der Pförtner und das Küchenpersonal pragmatisiert.
Die Berufsentscheidung wird danach ausgerichtet, welche Sicherheiten gibt es und nach wie vielen Dienstjahren kann man in Pension gehen. In den letzten Jahren ist in Österreich die Pragmatisierung den Reformen zum Opfer gefallen. Es klingt nicht trendig, wenn man sagt, dass die Tochter, der Sohn, bei der Bahn oder der Post einen Job hat, aber es hört sich krisenfest an. Man weiß, dass sie oder er durch eine starke Gewerkschaft vertreten wird, die sich gegen jede Bundesregierung mit ihren Forderungen durchsetzen konnte. Zuletzt haben die Schulden der staatlichen Betriebe das Budget so stark belastet, dass vieles privatisiert wurde. Damit sind auch viele Privilegien verloren gegangen.
Kommt man in die Landeshauptstadt und spaziert ein wenig durch die Innenstadt, dann können einem die Gebäude der öffentlichen Stellen beeindrucken. Sei es der Sitz der Landesregierung, das Landesgericht oder die Wirtschaftskammer. In diesen vielen, meist hohen Räumen, sitzen überall Beamte, die alles festhalten von der Geburt bis zum Tod. Hier wird geherrscht, es geht eine Macht aus. Um vieles größer sind die Verwaltungsgebäude in Wien.
Verwaltungsreform.