Mindestrentner suchen…

…in den Mülleimern nach Pfandflaschen.

Verärgert zeigen sich viele Konsumenten über die Einführung eines Pfandes für PET-Flaschen und Blechdosen in Österreich. Lange bemühte sich das Umweltministerium die Fülle von Plastikflaschen für Limonaden und Mineralwasser der Wiederverwertung zuzuführen. Die verschiedenen Richtlinien haben in den letzten zwanzig Jahren variiert, auch die dafür zur Verfügung gestellten Abfallbehälter. Es gab verschiedene Moden, ja Moden, weil die Ansätze zur Müllvermeidung unterliegen wie die Kleidermode wechselnden Trends. Gut in Erinnerung ist der gelbe Sack, worin sämtliche Plastikflaschen und Plastikverpackungen entsorgt wurden. Um Platz zu sparen wurde empfohlen die Plastikflaschen zusammenzudrücken, dabei sind die unterschiedlichsten Geräusche entstanden. Gab es ein schreckhaftes Familienmitglied oder es hielt sein Mittagsschläfchen, dann war es ratsam diese Familienmitglieder vorzuwarnen. In Kärnten wurde das gesammelte Plastik im Müllofen in Arnoldstein verfeuert. Das Plastik entwickelt eine enorme Hitze und beschleunigte so das Verbrennen des Restmülls. Aufschlussreich war ein Spaziergang am frühen Morgen bevor die gelben Säcke abgeholt wurden. Mancherorts konnte ich deutlich erkennen, hier lebt eine Fangemeinde von Red Bull, Stiegl Bier oder die überall anzutreffende Coca-Cola Fangemeinde. In jüngster Zeit liefern sich die Coca-Cola- und die Red Bull Dosen ein Rennen um den Spitzenplatz, wer öfter im Gelben Sack zu finden ist.  Weiters welche Marke öfters in der freien Natur, am Wiesen- oder Waldrand, anzutreffen ist.

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Bevor der Schrei…

… in der Kälte erfriert.

Es ist alles ausgeschöpft, das Vaterunser, der Rosenkranz, das Flehen zu Gott. Mein Gott warum hast du mich verlassen, bedeutet, dass der Ruf nach menschlicher Hilfe ergebnislos war. Dieser Schrei wird in das Grab mitgenommen und im Jenseits wieder ausgestoßen. Wie die Hilfe dort aussehen wird wissen wir nicht. Dies können wir uns im Hier und Jetzt nicht vorstellen. In kurzen Momenten davon träumen und hoffen, dass es drüben eine Hilfe gegen die Verzweiflung geben wird. Mit der Altersweisheit versuchen sich in die Luft zu erheben, über die Erde zu schweben und dem Schlund der vergangenen Jahrzehnte zu entkommen. Wer hört den Ruf aus der Gletscherspalte, bevor der Schrei in der Kälte erfriert.

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„Warum hilft niemand,“

…bedeutet die absolute Enttäuschung.

Auf dem Ausziehtisch, der verlängerte Arm des Patienten, ist Platz für alles was von draußen hereinkommt. Für ein pikantes Salamibrot, für eine würzige Käseschnitte, alles in kleine Stücke geschnitten, Häppchen weise. Um nicht den Faden zur Außenwelt zu verlieren soll alles in dosierten Häppchen daherkommen, abgezählt und abgewogen. Für den Besucher ist es eine Gratwanderung, ist es Zuviel oder Zuwenig. Dies gilt auch für die guten und schlechten Nachrichten von den Bekannten und der Nachbarschaft. In unserer globalen Welt auch der Bericht über den Zeitungsverkäufer in Kiew. Welche Folgen werden die schlechten Weltnachrichten haben?  Wer einen inneren Kampf mit seinen Konflikten führt verlangt, dass die Konflikte in der globalen Welt aufhören. Warum schweigen die Waffen nicht? Jeder erlebt live, wie täglich hunderte Menschen auf den Kriegsschauplätzen in Europa sterben. In den Offices der Regierenden gibt es Applaus, wenn auf dem zerstörten Regierungsgebäude des Feindes die eigene Fahne gehisst wird.

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Am frühen Morgen…

…überkommt ihn der Brechreiz um das Gift loszuwerden.

Wer über Wochen einen Bekannten auf einer geriatrischen Abteilung in einem Krankenhaus besucht, sieht sich mit viel Hinfälligkeit konfrontiert. An der Beleuchtung wird gespart um die menschlichen Wesen, welche zumeist im Bett dahindämmern, nicht zu blenden. Aus irgendeinem Krankenhausbett kommt immer ein leises, dann wieder lautes Röcheln, Atemgeräusche von lungengeschädigten Patienten. Dazu gesellt sich ein saugendes Geräusch mit dem ein Pfleger Flüssigkeiten aus der Lunge absaugt oder von einem Blasebalg, welcher die Matratze und den Patienten in Bewegung hält. Zumeist dösen die Patienten vor sich hin, eine Reaktion auf meinen Gruß beim Eintreten in das Krankenzimmer bleibt aus. In der Nähe vom Zimmerfenster entdecken meine Augen den Bekannten. Es gibt einen persönlichen Bereich, das Nachtkästchen mit einem ausziehbaren Tisch. Der Platz, wo sich der Kontakt mit der Außenwelt abspielt. Dort wird das Essen abgestellt, dort stapeln sich die Essensreste, welche wegen fehlenden Appetites übrigbleiben. Manche Plastikbox ist noch verschlossen, wird zur Seite geschoben, eventuell isst er den Nachtisch später. Später birgt die Gefahr, dass der Nachttisch vor dem Abendessen abserviert wird. In einem Gefäß kann ich nicht erkennen um welche Speise es sich handelt. Breikost, der Leberdiät geschuldet und den fehlenden Zähnen.  

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Keine Erfahrung mit …

Die Eingangstüre im Parterre war geschlossen, es ist unmöglich, dass Lilly in das Freie entkommen sein könnte. Vielleicht ist sie auf der Loggia am Sims ausgerutscht und in dem darunterliegenden Garten gelandet? Draußen ist es dunkel geworden und bei uns trübt sich die Befindlichkeit ein. Wo könnte Lilly sein, wie weit wird sie sich vom Haus entfernen und wird sie von alleine zurückkommen?  Sie hat keine Erfahrungen in der Wildnis. Bei den Nachbarhäusern könnte sie in einen Kellerschacht stürzen, nachts von einem Auto überfahren werden oder die Orientierung verlieren. In den frostigen Winternächten würde sie nach ein paar Tagen elendig zugrunde gehen. Es gibt einige Schrecken Szenarien und diese überwiegen. Zuerst frage ich beim Wohnungsnachbarn im Erdgeschoß nach und dieser versichert, sollte Lilly in seinem Garten auftauchen, würde er uns sofort verständigen.

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