k:therme II

Die günstigen Arrangements in den Hotels erstrecken sich zumeist über vier Tage, von Montag bis Donnerstag. Bei einem Tagesausflug, noch mehr bei einer Seniorenreise spielt das gute Essen eine wesentliche Rolle. Dabei muss man den Hotels in Oberitalien ein Kompliment machen. Auch im mittleren Sternebereich  ist das Essen vorzüglich und reichlich. So haben sie die meisten Gäste gleich auf ihrer Seite. Dies beginnt mit einem guten Cappuccino. Das Gegenteil kann man in Kroatien erleben, kein guter Start in den Tag. Als Senior verfällt man dem Laster, bei Halbpension, dass man in den ersten Tagen beim Abendbuffet zu viel isst. Das reichliche Essen stört die Nachtruhe.

Zum Schrecken der Partnerin lange ich in den ersten drei Tagen kräftig am Buffet zu. Dies könnte bei den anderen Hotelgästen den Eindruck erwecken, als hätten wir zu Hause nichts zu essen. Danach pendelt sich der Bedarf ein, um in den letzten zwei Tagen vor der Heimreise sprunghaft anzusteigen. Mit Schaudern wendet sich die Freundin ab und klärt mich darüber auf, dass wir nach der Heimkehr nicht hungern müssen.

Ich habe den Eindruck, dass unsere Wohnungskatze Undine einem ähnlichen Rhythmus folgt. Hole ich die Reisekoffer aus dem Keller, dann streift sie ständig um die Füße, miaut und geht mit erhobenem Schwanz voraus in die Küche.Vor der Tür in der Küchenzeile, wo sich das Katzenfutter befindet, bleibt sie stehen und kratzt mit der Pfote daran. Kommen wir wieder nach Hause, weicht sie die nächsten Tage nicht von unserer Seite und verlangt ständig etwas zum Fressen.

Mäuseburger.

k:therme I

Um bei den Besuchern attraktiv zu bleiben gibt es von der Kärnten Therme eine Reihe von speziellen Angeboten. Der größte Vorteil ist die Alleinstellung in Mittelkärnten, die leichte Erreichbarkeit für die Einheimischen. Auch für die Italiener aus dem oberitalienischem Raum. Denkt man an die Vielfalt von Thermen in der Steiermark, in Ungarn und Slowenien ist es eine erstaunliche Leistung, dass man in den Bemühungen eine neue Therme zu errichten, nicht nachgelassen hat. Wie in vielen täglichen Lebensbereichen bedarf es zum guten Leben nicht einer großmächtigen Zentralisierung, sondern einer Dezentralisierung. Dies  bedeutet für einen großen Teil der Bevölkerung ein mehr an Lebensgenuss statt Lebensverdruss. Wer das Weite sucht, kann dies mit den Reiseveranstaltern, welche regelmäßig in die Thermen von Slowenien, Ungarn oder nach Abano fahren, tun.

In der Kärnten Therme gibt es Angebote für Kindergeburtstage, günstige Eintrittspreise für Familien, Tickets für Kurzbadezeiten und einen eigenen Seniorentag. Das Erfreuliche ist, nicht eine junge barbusige Frau im Bikini macht dafür Reklame, sondern eine Frau, der man das Alter im Gesicht und am Körper ansieht. Am Seniorendonnerstag erhalten die Pensionisten mit dem Eintritt einen Gutschein für den Mittagsteller. Dies lockt doch eine spezielle Gruppe von Senioren an. Manche kommen bestimmt gerne wieder, weil der Mittagsteller reichlich ist. Wer keinen Einspruch erhebt, bekommt auf jeden Fall zwei Stück faschierte Laibchen oder zwei Stück Champion Schnitzel und dazu reichlich Beilagen. Die meisten Pensionisten stimmen, wenn sie gefragt werden ob sie zwei Stück auf den Teller wollen, zu. Gut und viel Essen gehört zu den letzten Genüssen des Alters. Oft isst dabei das schlechte Gewissen mit, weil das Übergewicht zunimmt, die Blutfettwerte weiter in die Höhe steigen. Schon mancher hat sich mit dem Gedanken getröstet, lieber jetzt ein deftiges Mittagessen, bevor es vom Arzt verboten wird. Gleich den Tieren lassen sich die Senioren beim Essen nicht stören.

Futterplatz.

fahrt:taxi II

Kommt es zu dramatischen Vorfällen bei einer Taxifahrt, dann dringt dies in die Öffentlichkeit. Zumeist erzählen dann die Betroffenen, was sie alles mit ihren Kunden erleben. Zumeist unter den Tisch fallen die Erfahrungen, welche die Kunden mit den Taxifahrern erleben. Mit zwei Koffern sind wir am Sonnabend aus Villach mit dem ICE am Bahnhof in Prag angekommen. Unser Hotel befand sich etwa geschätzte zehn Fahrminuten vom Bahnhof entfernt. Vom Bahnsteig folgten wir den Hinweisschildern zum Taxistand. Von der Eingangshalle führte links ein Ausgang zu den Taxis. Vor uns parkten etwa sechs bis acht Taxis älterer Bauart, alle in gelber Farbe. Sofort näherte sich uns eine Person, der wir die Hoteladresse zeigten. Deutsch, und eine andere Person eilte herbei. Kein Taxi besaß einen Gebührenzähler, bei der Frage nach dem Preis zückte der Fahrer aus der Hosentasche eine Preisliste, mit verschiedenen Preisen. Er zeigte auf € 25.–. Meinem Gefühl nach schätzte ich die Strecke für eine Gebühr von  zehn bis zwölf Euro ein. Ich machte ihm klar, dies wäre viel zu teuer. Er versuchte es noch einmal und zeigte auf € 20.–. Wieder lehnte ich ab und es kam ein dritter Herr. Dieser fragte, was ich bereit bin zu zahlen. Ich wollte nicht unverschämt sein und sagte € 15.–, für zwei Personen. Er sagte es ist ok und winkte einem Kollegen, der sich wutentbrannt  an das Steuer setzte. Mit dem klapprigen Opel raste er wie die Feuerwehr durch die Stadt. Das Rot der Verkehrsampeln ignorierte er und die Kurven wurden geschnitten. Der Umstand, dass die Straßen um diese Uhrzeit wenig befahren waren, verhinderte wohl das Schlimmste. Ich vertröstete mich damit, dass die Fahrt bald zu Ende sein wird, sie dauerte gerade mal fünf Minuten.

Bei der Abreise organisierte uns das Hotel ein Taxi, es kam ein neuer Mercedes Van, wo wir wie in einem Wohnzimmer auf zwei Couch gegenübersaßen. Der Fahrpreis vom Hotel zum Bahnhof betrug € 10.–.  Während der Zugfahrt blätterte ich noch einmal im Reiseführer, dort wurde vor den Wucherpreisen der Taxifahrer gewarnt.

Gebührenpflichtig .

fahrt:taxi I

Oftmals werden von Politikern, Journalisten oder Meinungsforschern, wollen sie zu einem Thema die Stimmung in der Bevölkerung wiedergeben, die Meinung eines Taxifahrers zitiert. Aufgrund ihrer Tätigkeit haben sie mit vielen Menschen Kontakt und die Zeit im Taxi wirkt für manche zum Plaudern animierend. Für Reisende ist der Taxifahrer oftmals der erste Mensch mit dem er Kontakt hat, besucht man eine Stadt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Aussagen der Taxifahrer gelten als Stimmungsbarometer,  was sich die Bevölkerung, der sogenannte kleine Mann, die Formel die kleine Frau wird ja nicht verwendet, über die Politik denkt: Zu einem Regierungsvorhaben wie der Steuer- und der Pensionsreform, zur Bewältigung der Flüchtlingsfrage oder zu einem Bauprojekt in der Innenstadt. Die Themen lassen sich internationalisieren, was weiß der Taxifahrer über die Griechenlandhilfe oder über die Gefahren die vom Islamischen Staat ausgehen, zu berichten. Die Taxifahrer und immer öfter die Taxifahrerinnen sind Sammler bzw. Sammlerinnen von Meinungen. Während der Fahrt sprechen sich die Kunden und Kundinnen bei ihnen aus, zumeist dürfte es ein Ausschimpfen über unhaltbare Zustände in der Stadt sein. Etwas worüber man sich maßlos aufgeregt hat oder etwas was einem total gegen den Strich geht. Genauso, wenn von die Regierung neue Steuern einführt oder wieder einmal Steuergelder zur Banken- und Staatenrettung ausgegeben werden.Umgekehrt hört man von den Taxifahrern Unmutsäußerungen gibt es in der Stadt Baustellen und Umleitungen. Von den Stadtvätern verordnete Verkehrsberuhigungen, Share Zonen in der Innenstadt oder neue Radfahrwege und Einbahnregelungen. Von alldem sind sie am meisten betroffen.

Aufs Maul gschaut.

auto:technik II

Als Mitfahrer in einem Auto oder Autobus zeigt sich, wie groß das Vertrauen anderen Menschen gegenüber ist. Ob man bereit ist einem fremden Menschen zu vertrauen. Für mich ist es keine Überwindung in einen öffentlichen Nahverkehrs- oder Reisebus einzusteigen und mich den Fahrkünsten  des Chauffeurs anzuvertrauen. Ich denke, ein Berufskraftfahrer hat das nötige Verantwortungsgefühl und auch die Routine um seine Fahrgäste sicher an den Zielort zu bringen. Etwas Unvorhersehbares beim Autofahren kann einem selbst, genauso wie dem Buschauffeur passieren. Unter den Bekannten gibt es einige, welche sich grundsätzlich weigern in einen Reisebus oder in ein Taxi einzusteigen. Sie fahren auch mit niemandem aus dem Freundeskreis mit, sie verlassen sich nur auf ihre eigenen Fahrkünste. Alle anderen Straßenteilnehmer halten sie für schlechte Autofahrer. Vielleicht wirft diese Einstellung eine schlechte Sicht auf ihre Verhaltensweise.

Die elektronische Zentralverriegelung ist eine andere Bequemlichkeit, mit der uns die moderne Autotechnik seit langem verwöhnt. Es gibt Autofahrer, die von dieser  Errungenschaft der Automobilindustrie nicht überzeugt sind. Dies habe ich in einer Klagenfurter Tiefgarage, nach dem Abstellen meines Autos und dem Drücken der Zentralverriegelung, erlebt. Ich sah, wie nebenan ein Autofahrer jede Türe bei seinem Fahrzeug kontrollierte, ob sie versperrt war. Zusätzlich überprüfte er alle Autoscheiben ob sie geschlossen waren. Er muss meinen verwunderten Blick bemerkt haben und erklärte von sich aus: Er gehöre noch zur alten Schule und vertraue der elektronischen Zentralverriegelung nicht voll. Vor kurzem habe er in der Zeitung gelesen, dass es Autodiebe gibt, welche in den Parkhäuser versuchen mit Störsendern die Zentralverriegelung außer Kraft zu setzten, um danach das Auto zu entwenden. Diesem Treiben versuche er vorzubeugen.

Weitere technische Innovationen wie die elektronische Klimaanlage, die Servolenkung und die Bremskraftverstärker, sowie die Berganfahrtshilfe und der Spurassistent, eingebaut auch bei Mittelklasseautos,  erleichtern uns allen heute das Autofahren.

Fahrtüchtig