Die Ansichtskarten wurden hinter…

…die Schmuckleiste der Küchenkredenz gesteckt.

Ob es heute möglich ist eine Kutschenfahrt mit der Kreditkarte zu bezahlen oder nur Bargeld angenommen wird, habe ich nicht erfahren. Beobachtet habe ich, dass im Eissalon eine Kugel Eis um zwei Euro mit der Kreditkarte bezahlt wurde. Überrascht zeigen sich viele Besucher und Bewohner der Stadt Salzburg, dass es ab Herbst in den O-Bussen keine Möglichkeit mehr gibt, beim Buslenker eine Fahrkarte zu lösen. Diese muss vorab am Fahrkartenautomaten oder im Internet gekauft werden. Für nicht online Digitalzombies wird dies eine Herausforderung oder überhaupt eine Barriere sein, um mit dem Bus zu fahren. In manchen Hausdurchgängen in der Innenstadt von Salzburg beengen Ansichtskartenständer den Durchgang. Mein Eindruck ist, dass das Angebot an Ansichtskarten den Bedarf bei weitem übersteigt. Ganz selten konnte ich beobachten, dass eine Person eine Ansichtskarte aussucht. Heute begnügen sich die meisten Besucher einen Schnappschuss, mit dem Zusatz „Liebe Grüße aus Salzburg“ per WhatsApp an die Verwandtschaft zu versenden. Die Botschaft, dass man durch die Salzburger Innenstadt bummelt, ist nur einen Mausklick entfernt. Mehr Aufwand an Zeit, Ideen und Kosten benötigt der Versand einer oder mehrerer Ansichtskarten.

Weiterlesen

Recht auf öffentlichem Platz…

… zu stehen wo ich will.

Im Innenhof vom Toskana Trakt in Salzburg befindet sich das Café Toskana. Vom Gastgarten habe ich einen schönen Blick auf die Churfürststraße, hier führt die Route der Fiaker vorbei. Fast jeder zückt das Smartphone für ein Foto, wenn bei ihm die Kutsche vorbeifährt. Das Geklapper der Pferdehufe hallt durch die Fußgängerzone und die Plätze der Salzburger Innenstadt. Als Bub bin ich gemeinsam mit der Mama zu Beginn und am Ende des Sommers mit einer Pferdekutsche in die nächste Bezirksstadt gefahren. Dort haben wir direkt von der Kutsche weg Kirschen und Zwetschgen verkauft. Mit Pferden aufgewachsen befinde ich mich im Zwiespalt, ob Pferdekutschen in der Stadt noch artgerecht sind? Aus meiner Sichtweise haben Pferde eine lange Tradition als Zugpferde, die Pferdekutschen beherrschten anno dazumal das Stadtbild. Die Innenstädte waren schon damals gepflastert. In den engen Gassen herrschte ein dichtes Gedränge, wobei die Fußgänger das Nachsehen hatten. Sie wurden zur Seite gedrückt oder mussten zur Seite springen, wenn die Pferde im Galopp daherkamen. Vor etwa hundertfünfzig Jahren eroberten die Automobile die Städte und in der Übergangszeit kam es zu einem Kampf, zwischen Pferd und Auto um die Straßenhochheit. In der Zeit als der Autoverkehr die Zentren der Städte dominierte, wurden wiederum die Fußgänger an den Rand gedrängt. Einer Notiz auf der ORF Webseite entnehme ich, dass die erste Fußgängerzone in Österreich im Jahre 1961 in Klagenfurt eingerichtet wurde. Die ersten Fußgängerzonen in Europa wurden im Jahre 1953 in Rotterdam und in Kassel eröffnet.  In den 80er Jahren wurden die Innenstädte europaweit autofrei.

Weiterlesen

Das modische Schuhwerk…

würde die Füße an die “Wand fahren”.

Eine Tante beklagt sich darüber, dass es ihr nicht mehr möglich ist in die Stadt zu fahren und in einem guten Schuhgeschäft, wie sie sich ausdrückte, ein paar Hausschuhe zu kaufen. In den Schuhgeschäften, wie sie in den Einkaufszentren am Stadtrand zu finden sind, gibt es nur modisches Schuhwerk, welches für sie, in ihrem Alter nicht in Frage kommt. Ihre Füße haben mit den Jahrzehnten gelitten und dieses modische Zeug würde die Gesundheit der Füße, insbesondere die ramponierten Zehen, ganz an die Wand fahren. Was sie braucht sind ein paar Hausschuhe mit rutschfester Sohle, kompakt und vor allem leicht anzuziehen. Ohne sich bücken, einfach hineinschlüpfen. Vorne und hinten offen und dass die Schlaufen der Schuhe nicht an der Stelle angebracht sind, wo sie seit einem Jahrzehnt an einem Hühnerauge leidet. Hausschuhe bei denen sie das Gefühl hat, dass sie mit ihrem Fuß verwachsen sind, eine Einheit bilden. Mit denen sie nicht unentwegt darauf achtgegeben muss, dass sie ausrutschen oder stolpern könnte. Zu Hause hat sie ein paar Modelle ausprobieren können, aber alle wieder zurückgeschickt.

Weiterlesen

Warum blogge ich…

eigentlich immer noch?!

Diese Frage habe ich mir während meiner über zwanzigjährigen Bloggerzeit immer wieder einmal gestellt. Wobei ich sagen kann, die letzten zehn Jahre überhaupt nicht mehr. Vor fünfzehn Jahren war ich noch davon fasziniert wie sich neue Plattformen der Kommunikation, Facebook, Twitter und YouTube im Internet ausgebreitet haben. Wobei ich mich dafür entschuldige, dass ich auf Facebook meinen Blog schlagloch verlinkt habe, um die Besucherzahlen zu steigern.  Dabei habe ich das Gefühl, dass die kurzen Blogauszüge auf Facebook nicht gelesen werden, genau weiß ich es nicht. Es folgen die bekannten Smileys, wie Herz und Daumen nach oben, ob diese echt sind? Von Twitter weiß ich so gut wie nichts außer, dass man früher maximal 140 Zeichen und aktuell 280 Zeichen posten kann. Was soll ich mit dieser Plattform anfangen, dies würde gerade einmal für die ersten drei Sätze reichen, der Hinweis auf meinen Anstoß zu einem Blog Beitrag.

Weiterlesen

Worin besteht…

der Sinn zu Fantasieren ?

Zu den Heiligen Zeiten, Allerheiligen, Weihnachten und Ostern,durften wir das Internat Tanzenberg verlassen, ich freute mich auf das Heimkommen. Ich tauschte den beheizten Schlafsaal im Knabenseminar gegen die unbeheizte Stube im Bauernhaus, die Waschräume mit Warm- und Kaltwasser gegen einen Waschzuber in der Küche. Das Schreibpult im Studiersaal gegen den Küchentisch für alle. Das Bett im Internat mit feiner Bettwäsche gegen einen Strohsack mit schweren, verschlissenen Gulder und in einer Ecke vom Schlafzimmer lagernden Birnen und Nüsse zum Trocknen. Mit klammen Fingern habe ich später auf einer gebrauchten mechanischen Remington Schreibmaschine im Dachboden vom Bauernhaus meine ersten Kurzgeschichten geschrieben. Diese Schreibmaschine und deren Bedienung hat für mich denselben hohen Stellenwert wie es heute mein Laptop hat. Das Zusatzfach Maschinschreiben in der Berufsschule leistet heute noch gute Dienste beim Arbeiten am Bildschirm. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der PC das gesprochene Worte in Buchstaben umwandelt. Ein Freudentag war es, wenn im Internat ein Jausen Paket eingetroffen ist und sich darin auch eine Schokolade oder eine Rolle Kekse befanden. Zu allererst las ich den Brief, welchen die Mutter geschrieben hat, das Briefschreiben war in Frauenhand. Meine Schwester gehört zu denjenigen, welche auch im Zeitalter von Facebook und Wats App Glückwunschkarten und Briefe schreiben. Zu meinen Gepflogenheiten gehört ihre Postkarten und Briefe über einen längeren Zeitraum in der Ecke vom Esstisch aufzuheben. Eine WhatsApp Nachricht bekommt eine Aufmerksamkeit von einer halben Minute und zumeist ist die Gefühlsregung schon vorgegeben, mitgeschickt mit einem Smiley.

Weiterlesen