Der Christbaum war…

Vielen Menschen gehen gerade in der Adventzeit die verschiedenen Gedanken durch den Kopf . Oft sind es Erinnerungen an die Kindheit, an verstorbene Familienmitglieder, an vergessene Bekannte und Erlebnisse in früheren Weihnachten. Die Gedanken kommen o kunterbunt, ohne jeden Zusammenhang, kreuz und quer. Manchmal sind es Erlebnisse, die man schon vergessen hat. Wer einmal den Weihnachtsabend in einem Stadthotel verbracht hat, wird die eigenartige Stimmung bemerkt haben, die zwischen den völlig fremden Menschen aufkommt. Die Hotelleitung lädt am späten Abend zu einem Punsch in die Hotelhalle ein. Die Gäste bleiben nur zwei bis drei Tage, wie es die Stadtbesichtigung braucht. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt, aus Argentinien, Kanada, Japan, China, Russland oder Italien. Manche sind Individualreisende andere kommen mit einer Reisegruppe. Es ist eine Sprachenvielfalt und alle versuchen einen schönen Platz in der Nähe des Christbaumes zu ergattern. Im Hotel treffen noch immer Urlauber ein, während in einer Ecke eine Harfenspielerin “Stille Nacht, Heilige Nacht” spielt. Die Gäste, mit einen Glas Punsch und Weihnachtskekse in der Hand finden sich zu kleinen Gruppen zusammen. Wird das Hotel von einer Frau geleitet, so ist diese Frau meistens schlank, groß, blond und hat einen polnischen oder tschechischen Akzent.

Vor einigen Jahren stand ein, zum Innehalten anregender Christbaum, am Heiligen Abend vor der St. Andrä Kirche, gegenüber vom Mirabellgarten, in der Stadt Salzburg. Der Christbaum war mit leeren Bierdosen behängt und mit roten Maschen geschmückt. Rundherum saß die „Liebe Familie” am Boden, mit einer Dose Bier in der Hand. Beim Vorbeigehen murmelte ich „Frohe Weihnachten”.   

Das aktuelle Bild hat keinen Alternativtext. Der Dateiname ist: Krippe.jpg

Der Vorderfuß ragte…   

…aus dem Schnee.   

Zu unserer körperlichen Ertüchtigung absolvierten wir während der Grundausbildung Orientierungsläufe. Morgens wurden wir in einem Waldgebiet in der Umgebung von Graz, versorgt mit einer Jause, Kompass und Wanderkarte, ausgesetzt. Mit Unterstützung der Karte mussten wir verschiedene Kontrollpunkte ansteuern. Dort wurde der Ausweis abgestempelt und zu einer bestimmten Uhrzeit mussten wir uns beim vereinbarten Sammelpunkt einfinden. In Kleingruppen von vier bis fünf Personen waren wir unterwegs. In welchem Tempo wir diese Aufgabe bewältigten war unserer Kondition und unserem Geschick im Kartenlesen geschuldet. Jener Gruppe welche als Erste den Sammelpunkt erreicht, winkte ein Urlaubsschein für das Wochenende. Beim ersten Orientierungslauf gaben alle Gas, jede Gruppe fühlte sich berufen Erste zu werden und den begehrten Urlaubsschein zu ergattern. Ich erinnere mich, dass wir darauf verzichtet haben unsere Jause zur Mittagszeit gemütlich zu verzehren. Während dem Gehen, es war mehr ein Hasten, haben wir die Fleischschmalzkonserve geöffnet, die Brote bestrichen und verzehrt. Erster wurde unsere Gruppe trotz dieses Eifers nicht. Das Beste, was aus der Bundesheerzeit nachwirkt ist die Fähigkeit, mich mit Hilfe einer Wanderkarte und eines Kompasses im Gelände zu orientieren. Diese Fähigkeit wird fünfzig Jahre später durch die Google Funktion Maps am Handy obsolet.

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Der tägliche Bettenbau…

…war eine akribische Angelegenheit.

In den nächsten Tagen habe ich die Absicht die neueröffnete Koralmbahn dazu benützen, um den Grazer Christkindlmarkt zu besuchen. Bei einem Aufenthalt in Graz habe ich einen Heimvorteil, der fünfundfünfzig Jahre zurückliegt. Damals war ich Grundwehrdiener in der 3. Ausbildungskompanie der 4. Panzer Brigade. Stationiert waren wir in der Belgierkaserne in Wetzelsdorf. Dort absolvierte ich die Grundausbildung als Panzerschütze. Unter den vielen Steirern war ich einer der wenigen Kärntner. Während der Wehrdienstzeit musste ich mit mehreren Kameraden in einer Stube schlafen und leben. Dafür brachte ich Erfahrung aus meiner Zeit als Internatsschüler im Marianum Tanzenberg mit. Die Aussicht, dass ich maximal ein oder zweimal während der neunmonatigen Ausbildung nach Kärnten fahren werde, war für mich kein Nachteil. In den ersten drei Wochen bestand für die Grundwehrdiener ein generelles Ausgehverbot . Wir durften die Kaserne nicht verlassen, also auch nicht in die Stadt gehen. Als Abwechslung gab es in der Belgierkaserne eine Kantine und ein Kino. In Villach beobachte ich heute, dass die Parkplätze vor der Kaserne nach Dienstschluss leergefegt sind und über das Wochenende verwaist.

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In den Waggons der 60er…

…waren Holzbänke.

Die Faszination von der Koralmbahn geht für mich von der Reduktion der Fahrzeit von Villach nach Graz aus. Die durchschnittliche Fahrzeit von Villach nach Graz beträgt jetzt drei Stunden, mit einmal Umsteigen in Bruck an der Mur. Ab jetzt beträgt die Fahrtzeit von Villach nach Graz eine Stunde, ohne Umsteigen. Es werden auch mehr Zugsverbindungen angeboten, so dass es möglich ist, nicht nur in Kärnten Veranstaltungen an einem Tag zu besuchen, sondern auch in Graz. An verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen und abends wieder nach Villach, nach Hause, zu fahren. Das kulturelle Angebot der Landeshauptstadt Graz werde ich näher ansehen, es könnte das eine und andere Gustostückerl für mich dabei sein. Fraglich, ob auch die Regionalzeitung darauf reagiert und ein wenig aus dem Stadtleben von Graz berichten wird.  Veranstaltungstipps am besten für eine Woche in vorhinein, damit man sich darauf vorbereiten kann. Auf dieser Strecke werden die neuesten Zuggarnituren zum Einsatz kommen, da die derzeit verkehrenden, in die Jahre gekommenen Zugsgarnituren, für die Höchstgeschwindigkeiten nicht geeignet sind.

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Die Koralmbahn wird…

…ein Impuls für den Alpenadriaraum.

Seit Monaten wird die Kärntner Bevölkerung darauf vorbereitet, dass die Koralmbahn Mitte Dezember ihren Betrieb aufnehmen wird. Während den letzten Monaten verging keine Woche, dass nicht im Lokalfernsehen „Kärnten heute“ oder in der „Kleinen Zeitung“, die Lokalzeitung, darüber berichtet wurde. Es gab Berichte von den Bauarbeiten, die Länge der Bahnstrecke beträgt 130 km und die Länge des Koralmtunnels beträgt 33 km. Zu Wort kamen Ingenieure, Projektleiter, Verantwortliche von den Baufirmen und leitende Angestellte der ÖBB. Ich kann mich an kein Interview erinnern wo Bauarbeiter, Bergleute und Tunnelarbeiter zu Wort gekommen sind. Bei meinem Verständnis und meinem Interesse an technischen Meisterleistungen beeindruckt mich der Bohrkopf, einer wird am Bahnhof Groß Sankt Florian ausgestellt, welche Gigantomanie. Dieser Bohrkopf hat einen Durchmesser von zehn Meter, wiegt hundertneunzig Tonnen und fräste sich mit einer Tagesleistung von etwa dreißig Metern durch die Koralm, die Tunnellänge beträgt dreiunddreißig Kilometer.  Spontan kommen mir beim Anblick dieses gigantischen Bohrkopfes die Bilder von einem Film über die Errichtung des Gotthard-Scheiteltunnel in den Schweizer Alpen in den Sinn. Er wurde 1882 eröffnet und ist fünfzehn Kilometer lang. Die Arbeitsbedingungen waren damals viel dramatischer. Das meiste Material wurde mit Sprengstoff aus dem Berg gesprengt, händisch auf Hunte verladen und aus dem Tunnel transportiert. Bei den Sprengungen entstanden giftige Gase, welche nur unzulänglich abgesaugt wurden. Die giftigen Gase und der viele Staub zerstörten bei einem großen Teil der Bergleute die Lungen. Bei den Sprengungen gab es Verletzte durch herumfliegende Gesteinsbrocken.

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