Es ist einerlei wo man sich aufhält, ob am Hauptplatz, in einem Geschäft oder in einem Café, auf einem Bauernmarkt oder im Einkaufszentrum, überall hört man Musik und Werbedurchsagen. Diese sogenannte Hintergrundmusik soll die Einkaufsstimmung stimulieren. Oft fällt uns die Musik nicht mehr auf, es ist umgekehrt, es fehlt uns etwas, wenn keine Musik zu hören ist. Ist es in einer Gaststätte zu ruhig, dann löst diese Ruhe bei den Menschen Nervosität aus. Der Spruch, „mit Musik geht alles besser“, hat sich tief in unseren Kopf eingeprägt. Bei der Feststellung, „ich habe Musik im Kopf“, wird niemand weiter nachfragen. Sagt jemand, „er kann Stimmen hören“, dann wird man dies mit Argwohn zur Kenntnis nehmen. Von manchen Entscheidungen sagen wir: „Ich bin der inneren Stimme gefolgt“. Die innere Stimme gilt als Indikator, dass man die richtige Wahl getroffen hat. Es ist notwendig, aus den vielen inneren Stimmen, die Richtige zu wählen. Verzichten kann auf die innere Stimme niemand.
Die Kulturgeschichte ist voll mit Zeugnissen von Propheten und Prophetinnen die eine innere Stimme hörten und diese Offenbarungen aufgeschrieben haben. Mit dem gesprochenen Wort fühlen wir uns stärker verbunden, als mit dem geschriebenen Text. Zu den Zeiten, als man beim Telefonieren noch die Wählscheibe benutzte, hat man ausgerufen: „Wie schön deine Stimme zu hören und ruf doch bald wieder an“. Dagegen ist das SMS eine anonyme Angelegenheit. Wir fühlen uns bei einer Wanderung in unbewohnten Gegenden gleich sicherer, wenn wir plötzlich Stimmen hören. Die Stimmen hört man meistens schon lange vorher, bevor man die Menschen sehen kann.
Stimmbruch.