In den ländlichen Gebieten Kärntens, die von der Landwirtschaft in verschiedenen Größen geprägt sind, von Landwirten mit dreißig Stück Kühen und etwas Forstwirtschaft oder von den Nebenerwerbsbauern hat Besitz einen anderen Stellenwert, als wie bei den Bewohnern von Mietwohnungen am Stadtrand. Am Land drehen sich die Gespräche beim Kirchgang und im Wirtshaus um Grund und Boden, um das Gedeihen der Feldfrüchten und um die Milchleistung bei den Kühen. Erörtert wird der Preis für das Kilogramm Lebendgewicht bei den Schweinen, eine spannende Frage ist die Auswirkung der Krise auf die Holzpreise. Dazu kommt die Frage nach der Witterung, bei starken Regen – oder Schneefällen die Sorge vor Überschwemmungen und Murenabgängen. Ein frostiger Winter kann manche Wintersaat vernichten. Diesen Gesprächen kann sich der Maschinenhändler, der Tischler oder der Fleischhauer anschließen. Die erste Frage unter den Kleinunternehmer gilt nach dem Umsatz der vergangenen Woche, nach der Kundenfrequenz und nach dem Stand der Aufträge. Dabei sind konkrete Zahlen gewünscht und man spart nicht mit Lob, wenn jemand auf steigende Umsätze verweisen kann.
Hat man ein Eigenheim, so ist man bei der Stammtischrunde dabei. Hat jemand eine besondere Geschicklichkeit beim Hausbau und bringt es zu mehreren Häusern, so wird er für seinen Fleiß gelobt und als Vorbild dargestellt. Für jemanden der schreibt hat man wenig Verständnis, darunter kann man sich nichts vorstellen. Aus Höflichkeit wird gefragt, wann es wieder eine Lesung gibt oder ob man an einem neuen Buch schreibt. Fragt man dann nach, ob derjenige eines der Bücher gekauft oder gelesen hat, dann wird mit einer Höflichkeitsformel, man hat von dem Buch gehört, geantwortet. Was macht Sinn, drei Häuser zu bauen oder drei Bücher zu veröffentlichen?
Bücherstapel.